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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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dermaßen zugerichtet? Warum nur? Wieso war der Krankenwagen nicht erschienen?
Sie trat auf die Terrasse hinaus, stand dort, wo er am Abend gestanden hatte. Sie hörte seine Worte: „Du ekelst mich an. Man sollte dich hinter Schloss und Riegel sperren. Du bist eine Gefahr für die Menschheit. Sie sind eine ekelhafte Person, eine geldgierige Kriminelle, eine billige Prostituierte.“ Verdammt, was hatte den Typ ihr Leben zu interessieren und warum musste er sie beleidigen? Begriff der Kerl nicht, dass sie Volker helfen wollte? Augenblicklich stieg Hass in ihr auf. Ja, sie musste ihn ins Bett bekommen, egal wie. Sie konnte sich nicht auf Claus und Helmut verlassen. So würde sie ihn unter ihre Fuchtel bringen, solange sie ihn brauchte …
„Briester, du bist vielleicht ein guter Bulle, aber das was du heute zu mir gesagt hast, bereust du eines Tages. Ich werde dich bekommen und wenn ich danach mich übergeben muss, egal. Ich tue es für Volker. Damit habe ich dich in der Hand und wirst du das machen, dass ich will. Du Idiot wirst noch vor mir kriechen. Allein wenn sie daran dacht, ekelte es sie.
„Du hast Volker eingesperrt, obwohl du außer ein paar blöd gelegten Spuren nichts hast. Es ist so offenkundig, dass man Volker etwas anhän- gen will. Wieso ermittelt ihr nicht richtig? “, sprach sie laut mit sich selbst.
Jetzt dachte sie an Volker. Ja, sie würde sich richtig um ihn kümmern. Aber sie hatte sich immer um ihn gekümmert, eigene Bedürfnisse hinten angestellt, weil dass ihr Vater von ihr erwartet hatte. Damals hatte sie dem noch alle Märchen geglaubt. Später, nach dessen Tod, hatte sie Volker getröstet, versucht ihm ein angenehmes Leben zu ermöglichen und dafür jeden Pfennig gespart, neben dem Studium gearbeitet. Sie hatte sich mit ihm gefreut, wenn er stolz die neusten Turnschuhe trug, oder wenn er sich dieses oder jenes leisten konnte.
„Sandra, du musst ein wenig auf ihn aufpassen. Er ist noch so klein. Sandra, geh mit ihm zum Fußballplatz. Sandra, dein Bruder ist krank, da kannst du dich ein bisschen an sein Bett setzen und ihm eine Geschichte vorlesen. Sandra, ich erwarte, dass du ihm ein etwas bei den Hausauf- gaben hilfst. Er ist schließlich dein Bruder. Sandra, Volker ist mit dem Fahrrad gestürzt. Konntest du nicht aufpassen? Sandra, du kannst heute Nachmittag Volker vom Training abholen. Sandra, spiel mit Volker. Wir müssen einkaufen.“
So war es immer gegangen und sie hatte alles für ihn und mit ihm gemacht, weil es der Vater so wollte. Für den hätte sie alles getan, nur damit er sie ein bisschen beachtete. Aber es hatte nichts geholfen, so wie die Jahre zuvor nicht. Sie hatte er immer übersehen, so wie di Mutter, selbst als Volker noch nicht auf der Welt war. Sie war nur ein störendes Anhängsel gewesen. Sie wurde abends um sechs ins Bett geschickt, nur damit die beiden allein sein konnten. Selbst mit zehn musste sie so früh verschwinden, damit sie nicht störte. An den Wochenenden hatte man sie abgeschoben, meistens zu der Großmutter, weil sie wegfahren wollten, später zu den Keitlers.
Dann kam Volker. Wie die beiden gestrahlt hatten, als ihre Mutter schwanger war, mit dem dicken Bauch herumwatschelte. Ihr Vater hatte den gestreichelt, sie verwöhnt, ihr immer gesagt: Liebling, ruhe dich aus. Mein Schatz, gehen wir Essen. Arbeite weniger, mein Engel. Ich mache den Garten, du sollst dich schonen, mein Liebling. Er hatte Babysachen mitgebracht, Spielzeug. Sandra, du musst deiner Mutter mehr helfen, sie ist schwanger“, hatte sie ständig gehört. „Du kannst nicht nur spielen gehen, sondern musst nun mehr anpacken. Mach den Garten, wasch ab, helf ihr bei der Wäsche und putz das Bad. Du bist schon groß.“ Ständig hatten sie von dem Baby geredet. Sie musste aus ihrem Zimmer raus, in ein kleines, weil das nun Volker bekommen würde.
Sie erinnerte sich an einen Samstag. Sie waren einkaufen gewesen, saßen in einem Café, aßen Eis. Am Nebentisch eine Frau mit so einem Baby.
„Sandra, schau mal, dass süße Baby. Nur noch sieben Wochen, dann haben wir unseren Jungen“, hatte ihr Vater zu ihr gesagt. „Dann musst du der Mama noch mehr helfen und immer brav auf Volker aufpassen.“
Als er schließlich da war, wie ihr Vater sich um das Baby gekümmert hatte. Er hatte ihn gefüttert, mit ihm gespielt. „Sandra, komm her. Wir spielen mit Volker“, hatte er immer gesagt, später hieß es, „ich habe keine Zeit, da ich mich um Volker kümmern muss. Geh deiner Mutter

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