Daniel Briester - Hass verbindet
weiterer Nachwuchs. Gelogen. Diese Märchen erzählte Rainer Inge und sie trennte sich von mir. Sie glaubte mir nicht, dass ich diese Braut nie angefasst hatte. Nach Langem hin und her, durfte ich wenigstens Thomas behalten. Ich suchte mir eine Wohnung, kaufte diese allerdings unter den Namen von Tina, Doktor Greinet, damit keiner wusste, dass es die gab. Daniel kam auf die Welt und ich ahnte sofort, wer der Erzeuger war. Er sah wie mein Vater, wie ich aus. Es hieß überall, ach wie niedlich, er sieht wie du aus. Ich hasste Daniel, diese blöden Sprüche, meine Frau, meinen Schwager und meine Eltern für diese Scharade. Thomas oder Torsten, wie er überall hieß, lebte von da an überwiegend bei mir oder bei meinen Schwiegereltern, die den Kleinen vergötterten, obwohl beide wussten, dass sie eigentlich nicht mit ihm verwandt waren. Seine Mutter sah er sporadisch, aber das wurde weniger. Es wussten nur wenige Menschen, wer mein Sohn war und Inge meinte, das sollte so bleiben, bis Torsten älter sei. Ich lebte mein eigenes Leben, war temporär in dem Haus. In der Woche arbeitete ich bis zu 20 Stunden täglich, da ich en passant an meiner Doktorarbeit schrieb. Die Wochenenden gehörten Torsten. Sah ich meine Frau zufällig, gab es Ärger. Damals erpresste Rainer mich das erste Mal. Er spielte um hohe Summen und war permanent pleite. Ich gab ihm das Geld. Am Anfang war es quartals- weise, dass er Geld forderte, im Laufe der Jahre wurden die Abstände geringer. Es hieß, ich hätte meinen Sohn ermordet. Sollte ich mich scheiden lassen, wollten mein Vater mich wegen des Mordes anzeigen. Jeder Arzt würde sehen, dass man dem Kind den Schädel eingeschlagen hätte, sagte mein Vater einmal. Erst da registrierte ich, dass man das Baby getötet hatte. Ich stellte meine Frau zur Rede, die lachte, und meinte na und? Dein Bastard ist, der nächste der stirbt. Rainer stahl laufend Gelder aus der Firma und das schob man mir in die Schuhe. Mir war es egal. Ich hatte begriffen: Scheidung - lebenslänglich Gefängnis und ich würde meinen Sohn nie wiedersehen, da man den sonst wohin schaffen würde. Auf der anderen Seite Ehe und meinen Sohn. Ich entschied mich für Torsten. 1971 erfolgte der endgültige Bruch zu meinem Vater. Ich war geschäftlich unterwegs und meine Frau hatte von meinen Schwiegereltern Torsten geholt. Sie verprügelte ihn tagelang, versuchte ihn zu töten. Tina rief mich nachmittags an und ich flog sofort von Paris zurück. Die Anzeige wurde fallengelassen, da mein Vater Doktor Kringst erpresste. 1974, am Tag vor Daniel 5. Geburtstag kam es das erste Mal zu einem richtigen Eklat. Irgendwelche Freunde von Sigrid und meinen Eltern waren im Haus. Mein Vater trug Daniel auf dem Arm. Seht mal, sieht unser Schatz nicht wie sein Vater aus, rief er. Er wird mein Nachfolger. Er ist ein richtiger Briester und ging es ewig weiter und weiter. Daniel war stolz, wollte, dass sein Opa allen erzählt, dass er viel besser und schlauer wäre, als der blöde Torsten. Der tat das prompt und Daniel tönte, du bist blöd, du bist blöd. Ein Wesenszug, den er beibehalten hat. Er wollte permanent im Mittelpunkt stehen, wollte der schöne, schlaue, liebe Junge, Mann sein. Er und Sigrid verhöhnten mich. Ich zog meinen Vater in die Küche und sagte ihm, dass ich wüsste, wer der Erzeuger des Jungen sei. Na und, du bringst ja keinen weiteren Enkel zustande, lachte er mich aus. Sei nett zu deinem Bruder, sonst bekommst du Ärger mit mir. Ich schnappte mir Torsten und bin mit ihm weggefahren. Ich versuchte danach alles, dass ich endlich geschieden wurde, aber es hieß Nein, oder wir hängen dir den Mord an. Ich glaube, da habe ich mein eigenes Leben endgültig begraben. Ich stellte mein Leben um, arbeitete nur zehn Stunden, konzentrierte mich ganz auf Torsten und versuchte ihm ein angenehmes Leben zu sichern. Mir waren die tausend Rechnungen von Rainer gleichgültig, die er kontinuierlich über meinen Namen laufen ließ. Klamotten, Schmuck für seine Weiber. Mir waren seine Diebstähle egal. Ob mein Vater tobte, war unwichtig. Bald hieß es überall, der Briester und sein Frauenverschleiß. Dabei gab es eine Affäre mit meiner Sekretärin. Damals haben mich meine Freunde aufgefordert, ich solle endlich reinen Tisch machen. Mein Vater und Rainer würden spinnen und Sigrid sollte ich zum Teufel jagen. Die war weiterhin mit meinem Vater und einigen anderen Kerlen zusammen. Irgendwann hieß es, sie sei schwanger gewesen und ich hätte sie
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