Daniel Briester - Hass verbindet
gewährleistet ist. Sie wurde ausspioniert, wie man hören konnte. Diese Kerle sind abartige Verbrecher."
Jürgen Kringst, Rechtsanwalt, 41, geschieden, zwei Kinder, wohnhaft in Bremen, war der nächste Zeuge. Mit ihm kam Christina Greinet herein und setzte sich neben eine schwarzhaarige Schönheit, die Daniel erst jetzt richtig betrachtete, redete leise mit ihr. Wer war die Frau? Hatte etwa Torsten eine Neue? Und Anna? Merde, fluchte er lautlos, das konnte der Mistkerl nicht mit Anna abziehen, zumal die schwanger war.
Jürgen wurde belehrt und darauf hingewiesen, dass er sich selbst nicht einer Straftat beschuldigen musste.
"Doktor Kringst, Sie haben mehrmals den Nebenkläger, Daniel Claassen, sagen wir, in die Schranken weisen müssen, weil er permanent die Dienstvorschriften verletzte, in den Medien Unwahrheiten über Vater und Bruder verbreitete. Dasselbe hat er ja mit meiner Mandantin, Doktor Bender getan. Er hat Sie als Prostituierte betitelt. Ist das korrekt?", fragte Kirsten´s Anwalt.
"Ja, das ist richtig. Er vernachlässigte seine Arbeit, erschien, wann er wollte, beleidigte Kollegen und einiges mehr."
"Der Nebenkläger wurde deswegen mehrmals verurteilt?"
"Ja, das stimmt, weil er seine Ex-Frau verleumdet und bestohlen hatte, weil er Menschen beleidigte, verleumdete."
"Sie mussten ihn öfter auf sein Fehlverhalten hinweisen?"
"Sicher doch. Es ging nicht, dass er Menschen dermaßen betitelt. Es sind Strafvergehen."
Der Verteidiger lehnte sich zufrieden zurück.
"Doktor Kringst, warum hat man Ihnen eine Kündigung nahegelegt?"
"Fragen Sie den tollen Daniel Briester. Er zieht wie stets, andere in Dreck, damit er in allen Schlagzeilen als ach toller Kerl vorkommt. Dieser jämmerliche Nichtskönner hat in jedem Prozess bisher gelogen, hat Frau Larsen, Frau Doktor Jana Behrend bestohlen, aber er darf das."
Daniel lachte leise, schüttelte den Kopf, sagte etwas zu seinem Anwalt.
"Es heißt Herr Claassen für Sie", warf Daniel ein. "Ein Doktor Kringst legt nämlich sehr viel Wert auf eine korrekte Anrede, auf Etikette, untadeliges Benehmen und besonders auf eine gehobene Ausdrucks- weise. So, wie er es handhabt."
"So wie du? Spiel dich nicht auf, Daniel. Du bist ein Nichts ohne deinen ach tollen Vater. Erich war wie du, eine Niete. Dein Verhalten in der Öffentlichkeit war skandalös. Wie ich sagte, es geht nicht, dass man Leute dermaßen betitelt, aber man hat es im Larsen-Prozess gehört."
"Lügen! Ich musste weg, egal wie, weil ich zu viel über die Angeklag- ten, die Doktoren Briester, Bender, Kringst wusste."
"Was wussten Sie?"
"Dass die Angeklagte Bender mehrfach vorbestraft war. Dass sie mit jedem Mann ins Bett hüpfte. Besonders wichtig, dass sie mit ihrem Schwiegervater sexuell verkehrten. Dass man mir Fotos zugespielt hatte, wie sich ein Heinz Briester, ein Torsten Briester in zwei Bordellen aufführten. Dass sie beiden Männer und Frauen dort vernaschten, kann man darüber hinwegsehen, andere Dinge sind ekelhaft. Die unterste Schublade der Menschheit."
"Was meinen Sie?"
"Fragen Sie bitte die Herren, da ich vorerst nichts weiter dazu sagen möchte. Für eine Videoaufzeichnung aus einem anderen Bordell habe ich 30.000,- Euro gezahlt. Ich wollte meinen Großeltern ersparen, dass man diesen Dreck von ihrem Sohn und Enkel in der Öffentlichkeit vorführte. Nur, die Fotos, das Video gibt es noch. Das hat die Angeklagte Rieger nicht stehlen können. Ich wusste, in welch miese Machenschaften Doktor Kringst verstrickt war, von seinen sexuellen Eskapaden."
Torsten und Heinz äußerten sich nicht dazu, schüttelten den Kopf.
"Hören wir Nummer 70."
"Moin! Was gibt es? Schuster?"
"Das Gespräch wird aufgezeichnet. Einen anderen Tonfall mir gegenüber, Herr Oberkommissar. Nein, Frau Doktor Rieger. Man hat Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Sachbeschädigung, da ein Pferd vergiftet wurde. Mordversuch, da ein Fahrrad manipuliert wurde und Frau Doktor Rieger dabei verletzt wurde. Angriff von einer Frau Doktor Briester mit einem Messer. Wieso wird da nicht ermittelt? Ich wollte gerade die Akten einsehen, aber es gibt keine."
"Was soll der Mist? Was geht das meinen beschissenen Bruder an?"
"Beleidigung! Was der Mist soll?", fragte er im scharfen Tonfall. "Hier wurden Strafvergehen begannen und weil die mutmaßliche Täterin zufällig die Ex-Frau des Oberkommissars ist, wird nicht ermittelt? Diese Art konntest du in Hamburg abziehen, aber nicht hier. Daniel, ich werde ein Disziplinarverfahren gegen dich beantragen.
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