Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
werfe ich dich aus meinem Auto."
Er drehte die Musik lauter, summte zu den Tönen von Steve Winwood, dabei grübelte er, wie dieses Weib neben sich zum Schweigen bringen könnte. Wenn sie diese Lügen verbreitete, war er überall erledigt..
Nebeneinander betraten sie das Gerichtsgebäude und Daniel fragte sich, ob es heute das letzte Mal sei.
"Das ist richtig angenehm kühl", stellte Eileen fest, als wenn es keinen Streit gegeben habe, während sie die Treppe hochstiegen.
"Das machen die dicken Mauern. Im Sommer kühl, im Winter warm."
Oben angekommen erblickte er ehemaligen Kollegen, Till Keitler, Bastian Feldmann. Er ließ sie stehen, trat an die Seite, sprach mit Doktor Hans Seiffert. Wie er bemerkte, kannte Bastian Feldmann Eileen, da sie beide völlig unbefangen miteinander plauderten, lachten.
Daniel unterhielt sich mit seinen Kollegen, während drinnen die Verhandlung gegen Klaus Resser, ehemaliger erster Hauptkommissar und Reinhold Zacharias, ebenfalls ehemaliger Oberkommissar begann. Beide hatten bisher zu allen Vorwürfen geschwiegen, wie er von den Kollegen gehört hatte. Es würde ein reiner Indizien-Prozess werden. Das Belastungsmaterial reichte jedoch aus, wenn da auch Lücken klafften. Man wollte die beiden Männer so schnell wie möglich verurteilt sehen, gerade weil sie ehemalige Kriminalbeamte waren.
Nach relativ kurzer Zeit rief man ihn in den Sitzungssaal.
Er setzte sich, gab seine Personalien bekannt.
Daniel Briester, 37, verheiratet, vier Kinder, Oberkommissar, zu laden über das LKA Bremen.
"Herr Briester, berichten Sie bitte, wie Sie zu Ihrer Vermutung gekommen sind, dass die beiden Angeklagten an diversen Straftaten beteiligt sein könnten."
"Im Keller wurden beim Aufräumen einige Kartons entdeckt, die meiner verstorbenen Frau gehörten. Ich habe oberflächlich hineingesehen, dann fand ich einige Briefe, in Kuverts steckten. Ich habe wahllos einen herausgezogen. Herr Zacharias schrieb darin an seine Geliebte. Ich habe mich darüber amüsiert, da ich wusste, dass die beiden Jahre lang ein Verhältnis hatten. Ich fand diverse Fotos und auf einem dieser Fotos erblickte ich einen Ring. Ich erinnerte mich an eine Aussage von dem verstorbenen Oberstaatsanwalt Doktor Sanders. Er sagte da, dass ein Mann ihn bedroht habe, der genauso einen Ring trug. Ein eher seltenes Modell, wie man auf den Aufnahmen erkennt. Meine Neugier war geweckt und ich las alle Briefe. Da schrieb zum Beispiel Herr Zacharias 1994 an seine Geliebte, wie sehr er bedauere, dass er sie so selten sehe, aber er müsste den Schein waren und bei seiner Frau im Krankenhaus bleiben. Er hoffte, dass diese sterben würde. Sein Versuch, die Maschine abzustellen, sei leider fehlgeschlagen, da sofort jemand eingeschritten sei. Er schrieb wörtlich, meine süße Maus, wenn die bloß weg wäre, könnten wir uns auf den Seychellen für einige Wochen amüsieren. Diese blöde Ziege will nicht krepieren, obwohl sie minutenlang ohne Sauerstoffzufuhr war. Leider erschien eine Schwester. In einem anderen Brief teilte er ihr mit, wann der verstorbenen Staatsanwalt Doktor Frieser essen gehen würde, und sie solle einen kurzen schwarzen Lederrock anziehen, da der darauf stehen würde. Über mich teilte er ihr mit, wie vermögend ein Doktor Heinz Briester sei, schrieb ihr, was er über das Vermögen der Familie Briester herausgefunden hatte, dass ich damit nichts zu tun habe, erwähnte er allerdings nicht. So ging es weiter und weiter. Der Rest war natürlich einfach. Herr Zacharias hatte bei dem Tod von Doktor Frieser ermittelt, es als Unfall deklariert und die Akte geschlossen. Wie ich aus eben diesen Akten wusste, war das eine sehr unqualifizierte Arbeit."
"Wie kommen Sie darauf, Herr Briester?", fragte der Rechtanwalt von Reinhold Zacharias. "Sind Sie der Meinung, dass Sie das beurteilen können? Wieso hatten Sie da Zugang?"
"Der lebende Mann wurde bestohlen, aber das war für Herrn Zacharias kein Grund dem nachzugehen. Freunde von Doktor Frieser haben ihm mehrmals gesagt, dass Doktor Frieser nie mit Frau Doktor Behrend verlobt gewesen sei, wie sie kontinuierlich behauptet hatte und wie es in den Akten steht. Dem wurde nie nachgegangen. Die Wohnung von Doktor Frieser wurde nie durchsucht. Eine Frau hatte den Notarzt angerufen, da wurde nie nachgeforscht, wer es war. Inzwischen ist bekannt, es war Sandra Larsen, die den angeblichen Unfall beobachtet hatte. Man hat den Leichnam nie obduziert. Sehr viele wussten, dass Doktor Frieser ein mehr als sehr
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