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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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arbeiten, Kate ?«, fragte Joe. Kate stellte überrascht fest, wie wohl sie sich in seiner Gegenwart fühlte. »Ich glaube nicht. Ich will lieber bei Reed zu Hause bleiben.« Sie hatte bereits darüber nachgedacht. Andy hielt nicht viel davon, dass sie wieder berufstätig wurde, und für den Augenblick war sie damit einverstanden, darauf zu verzichten. Der Job im Metropolitan hatte ihr zwar sehr gut gefallen, doch sie wollte nicht um jeden Preis Karriere m achen. »Reed ist wirklich ein süßes Kind, aber nur für ihn da zu sein, muss doch recht langweilig sein«, stellte Joe unverblümt fest. Kate lachte. »Manchmal schon. Aber es ist auch sehr lustig.« »Ich freue mich, dass du glücklich bist, Kate«, sagte er und suchte ihren Blick.
    Kate nickte, doch darüber wollte s ie nicht mit ihm sprechen. Es ging ihn nichts an, wie sie mit Andy lebte. Sie wusste, dass es Andy nicht gefallen hätte, wenn sie davon erzählte. Aber er hätte es natürlich auch nicht gern gesehen, dass sie sich mit Joe zum Lunch traf. Doch sie hatte das Gefühl, es tun zu m üssen. Bisher verlief alles in geordneten Bahnen. Sie hatten nur über unverfängliche Themen gesprochen. Joe liebte es, von seiner Arbeit zu erzählen, und Kate konnte einiges dazu beisteuern. Joe hatte auf ihre Meinung immer besonderen Wert gelegt und ihre Arbeit sehr geschätzt. Nun gab es einige Neuigkeiten. Das Unternehmen hatte expandiert, und die Fluggesellschaft befand sich noch in der Aufbauphase.
    Nach dem Essen fuhren sie in Joes Wagen zu dem Bürogebäude. Es war wirklich beeindruckend. Ein ganzer Wolkenkratzer wurde von Menschen bevölkert, die nur für Joe arbeiteten.
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»Joe! Ich hätte niemals gedacht, dass es so riesig ist!« In fünf Jahren hatte er ein wahres Imperium aufgebaut. »Es ist wirklich unglaublich, wenn man sich überlegt, dass ich als kleiner Junge nur auf irgendwelchen Rollfeldern herumgehangen habe. Damals hat alles angefangen. So kann es kommen, Kate. Ich bin sehr dankbar dafür.«
    Trotz allem war Joe bescheiden geblieben. Kate war gerührt. »Das solltest du auch sein.«
    Sie pfiff anerkennend durch die Zähne, als sie sein Büro sah. Es lag in der obersten Etage und gab den Blick auf ganz New York frei. Man fühlte sich tatsächlich wie in einem Flugzeug. Die Wände waren m it Holz vertäfelt, und überall standen englische Antiquitäten herum. Die Gem älde kamen Kate bekannt vor. Joe hatte einige bedeutende Werke gekauft und dabei einen exzellenten Geschmack bewiesen. Er war wirklich ein bemerkenswerter Mann und auf dem besten W eg, einer der reichsten Männer der Welt zu werden. Doch Kate vergaß trotz allem nicht, dass sie all dies nur zu seinen Bedingungen m it ihm hätte teilen können: keine Heirat, keine Kinder. Was auch immer er erreicht hatte, dieses Leben wünschte sie sich nicht für sich, gleichgültig wie s ehr sie ihn auch liebte. Ihr Leb en mit Andy und ihrem ge meinsamen Kind war ihr viel mehr wert. Geld hatte sie ohnehin nie interessiert. Für sie zählten Liebe und Verantwortung und die gemeinsame Erziehung der Kinder. All das hatte sie jetzt erreicht. Sie hatte zwar auf Joe verzichtet, doch längst ihren Frieden damit geschlossen. Man konnte eben nicht alles haben, was man sich wünschte.
    Joe führte Kate in den Sitzungssaal und stellte sie einigen Mitarbeitern vor. Auch seine Sek retärin war darunter. Sie hieß Hazel. Sie war von Anfang an dabei gewesen und war eine sehr sympathische junge Frau.
    Begeistert begrüßte sie Kate. »Ich freue m ich ja so, Sie wieder zu sehen! Jo e hat erzählt, dass Sie gerade erst Mutter gew orden
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sind. Das sieht man Ihnen aber gar nicht an!«
    Kate bedankte sich und kehrte für einige Minuten mit Joe in sein Büro zurück. Viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Mit dem Babysitter hatte sie vereinbart, dass sie um halb drei wieder zu Hause sein würde. Reed musste dringend gestillt werden. »Ich danke dir für deinen Besuch«, sagte Joe, als Kate s ich verabschieden wollte.
    »Ich glaube, ich wollte prüfen, ob wir nicht doch Freunde sein könnten.«
    Es war eine große Herausforderung gewesen, doch Kate hatte sie gemeistert.
    »Und? Habe ich die Prüf ung bestanden? Sind wir nun Freunde?«, fragte Joe mit unschuldiger Miene.
    Kate lächelte. »Es ging nicht um dich, sondern um m ich«, entgegnete sie.
    »Na ja, ich glaube, wir haben beide bestanden.« Er schien erfreut.
    »Das hoffe ich.«
    Mit dem großen Strohhut auf de m Kopf sah Kate hübscher aus denn je. Sie schaute Joe

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