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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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Kind.
    Joe betrachtete ihn still und schaute dann Kate an. »Es wird alles gut werden. Vielleicht können wir uns ja ab und zu sehen.« »Und was soll dann werden? Wir werden uns doch immer nur wünschen, richtig zusammen zu sein. Das ist doch kein Leben!« »Für den Augenblick ist es die einzige Möglichkeit. Vielleicht reicht es ja fürs Erste.«
    Doch Kate wusste, dass es dabei nicht lange bleiben würde. Sie würden sich imm er mehr wünschen als nur gestohlene
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Augenblicke. Sie würden immer aufs Neue daran erinnert werden, dass sie einander liebten und doch nicht zusammen sein durften. Für sie klang das nach einer lebenslangen Folter. Joe schaute sie an. Sie sah so verzweifelt aus, so unglücklich. Und in diesem Zustand musste er sie jetzt alle in lassen. Reed schrie vor Hunger.
    »Möchtest du, dass ich gehe, oder soll ich hier bleiben, während du ihn stillst?«
    Kate wusste, dass es besser gewesen wäre, wenn er ginge, aber sie wollte es nicht. Sie hatte keine Ahnung, wann und ob sie ihn jemals wieder sehen würde.
    »Wenn du willst, kannst du warten.«
    Sie ging mit Reed in ein anderes Zimmer. Joe schaute starr auf den Fernsehschirm, und als Kate wiederk am, war er auf dem Sofa eingeschlafen. Er hatte einen langen Tag hinter sich, und es war für beide ein aufwühlender Abend gewesen. Kate hatte beim Stillen ihre Ruhe zurück gew onnen, und Reed lag nun schlafend in seiner Wiege.
    Kate betrachtete Joe eine Weile, streichelte leicht über sein Haar und sein Gesicht. Er war ihr so vertraut. So viele Jahre hatten sie m iteinander v erbracht. Da war imm er noch ein sta rkes Band zwischen ihnen. Kate setzte sich neben ihn und berührte ihn sanft.
    In dem Augenblick öffnete er die Augen. »Ich liebe dich, Kate«, flüsterte er.
    Sie lächelte. »Nein, das ist n icht wahr. Ich werde es jedenfalls nicht zulassen«, entgegnete sie leise.
    Joe küsste sie zärtlich. Kate erwiderte seinen Kuss, und lange Zeit lagen sie ineinander verschlungen auf dem Sofa. Es war eine unmögliche Situation.
    »Du musst gehen«, flüsterte Kate.
    Joe nickte, doch er m achte keinerlei Anstalten, sich zu
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erheben, sondern küsste sie wieder und wieder, und nach einer Weile war Kate a lles g leichgültig. Sie wollte eigentlich nicht, dass er sie verließ. Sie wollte Andy nicht verletzen … sie wollte nicht, dass all dies geschah, doch ihre Gefühle waren stärker. Schließlich hob Joe Kate hoch und legte sie aufs Bett. Kate wusste, dass sie ihn n och einmal auffordern sollte zu gehen, doch sie konnte es nicht. Stattdessen ließ sie zu, dass er sie auszog, so wie er es schon viele Male getan hatte. Er streifte sich ebenfalls die Kleider vom Leib. Sie liebten sich m it all der Sehnsucht, die sie drei Jahre lang verzehrt hatte. Anschließend hielten sie einander in den Armen und fielen in einen tiefen, friedvollen Schlaf.
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    ls Kate am nächsten Morg en erwachte, lächelte sie
    glücklich, als sie Andy neben sich zu spüren glaubte. Als sie sich umdrehte, blickte sie jedoch in Joes Gesicht. Es war also kein Traum gewesen. Es war di e logische Folge aus all den Jahren, in denen sie ihn geliebt und schm erzlich vermisst hatte. Kate hatte keine Ahnung, was sie nun tun sollte. Sie hatten einfach die Kontrolle verloren, sagte sie sich, während sie beobachtete, wie Joe sich regte.
    Wenige Minuten später war er wach, und als er Kate erblickte, lächelte er hingebungsvoll.
    »Träume ich? Bin ich tot und im Hi mmel?« Für ihn schien alles wunderbar einfach zu sein. Er war ja auch nicht verheiratet und lief nicht Gefahr, das Leben eines anderen Menschen zu zerstören.
    »Du machst einen widerlich zufriedenen Eindruck«, klagte Kate, doch während sie die Worte aussprach, schmiegte sie sich an ihn. Die Zeit, die sie morgens aneinander geschmiegt im Bett verbracht hatten, war immer die schönste des Tages gewesen. »Du hast wohl überhaupt kein Gewissen.«
    »Stimmt!«, bestätigte Joe. Er lächelte und küsste Kate auf die Stirn. Seit Jahren war er nich t mehr so glücklich gewesen, und im Augenblick schien es, als wü rde doch noch alles in Ordnung kommen. »Was ist mit Reed? Ist es normal, dass er immer noch schläft?« Das erstaunte ihn außerordentlich.
    »Es geht ihm gut. Er schläft im mer so lange«, erwiderte Kate. Sie war begeistert, dass er sich für ihren Sohn interessierte. Joe zog sofort seinen Nutzen aus dieser Information und küsste sie erneut. Wenn der Kleine so lange schlief, konnten sie noch länger im

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