Danielle Steel
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nur damit sie nicht zueinander fanden. Doch jetzt schien plötzlich alles zu passen.
»Was ist denn mit deiner Verlobten?« Kate war nachdenklich geworden.
»Gib mir eine Stunde! Ich sage ihr, dass es nicht klappt mit uns. Sie hat den Testflug nicht bestanden.« Joe schenkte Kate ein strahlendes Lächeln.
»Was ist mit Kindern?« Sie war neugierig, was er darauf antworten würde, denn sie wollte eventuell noch m ehr Kinder bekommen. Es war wirklich ein v errücktes Gespräch, ab er in gewisser Weise auch typisch für sie.
»Du hast doch schon zwei Kinder! Müssen wir das denn jetzt entscheiden? Ich bin auf all das überhaupt nicht vorbereitet. Gibt es nur die leiseste Möglichkeit, dass ich dich wieder sehe und wir dann den Rest besprechen können?« Joe zwinkerte ihr zu. Kate sah, dass er glücklich war. Von seiner Angst war nichts mehr zu spüren.
»Das kann man sicher arrangieren.« Sie grinste. Das Leben nahm m anchmal in der Tat die seltsamsten Wendungen. Wenn man am wenigsten dam it rechnete, geschah etwas Wunderbares. »Hast du noch dieselbe Adresse?«
Kate nickte.
»Ich werde heute Abend vorbeikommen. Heirate in der Zwischenzeit bitte nicht jemand anderes, und geh auch nicht zurück zu Andy! Und lauf nicht davon! Am besten verhältst du dich für ein paar Stund en einfach ganz ruhig. Einverstanden?« Joe blickte Kate fest in die Augen.
»Ich werde es versuchen.« Sie konnte nicht anders: Sie musste laut lachen.
»Gut.« Joe trat noch einen Schritt nach vorn und schlang die Arme um sie.
Reed blickte mit großen Augen zu ihnen auf und fragte sich
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zum wiederholten Mal, wer der fremde Mann eigentlich war. »Willkommen zu Hause, Kate.«
Seit sie sich getrennt hatten, war Kates Leben öde und leer gewesen. Joe dagegen hatte viel gearbeitet und die Zeit mit einer Frau verbracht, der in Aufzügen übel wurde und die es verabscheute, mit ihm z u fliegen. Sie war das genaue Gegenteil von Kate.
Es war schwer zu glauben, dass nun ihre Zeit gekommen sein sollte. Beide waren sich nicht sicher, doch es gab genug Zeichen, die darauf hindeuteten. Keinen weiteren Augenblick wollten sie vergeuden. Joe würde nicht weitere zwölf Jahre brauchen, um darüber nachzudenken. Er würde Kate diesmal nicht gehen lassen.
»In zwei Stunden rufe ich dich an, und heute Abend bin ich bei dir. Aber ich muss vorher noch etwas erledigen.«
Kate ahnte, worum es dabei ging: E r m usste seine Verlobung lösen. Zum ersten Mal war es ihr egal, welchen Preis er bezahlen musste. Sie wollte ihn. Joe gehörte ihr. Sie hatte sich das Recht, an seiner Seite zu sein, mehr als verdient.
Pünktlich zwei Stunden später rief er an, und um acht Uhr war er bei ihr. Die Kinder schliefen bereits. Beide hatten solche Sehnsucht nacheinander, dass sie keine Worte verschwendeten. Sie schlossen die Tür zum Schl afzimmer und vergaßen die Welt um sich herum . Nie mand konnte vorhersehen, was geschehen würde. Doch sie wollten es miteinander versuchen. Es gab keine Garantie im Leben, sie hatten nur ihre Träum e. Und als sie eng umschlungen einschliefen, wussten beide, dass sie erreicht hatten, was sie sich immer schon gewünscht hatten.
Am nächsten Morgen s pielte Joe mit Reed, während Kate Stephanie stillte. Anschließend schmückten sie den Baum. Joe verbrachte die Weihnachtstage mit Kate und den Kindern, und bereits zwei Tage später gingen die beiden zum Standesam t. Sie waren allein, ohne Freunde und Trauzeugen. Anschließend
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riefen sie Kates Eltern an. Die waren schockiert, doch nicht allzu überrascht. Elizabeth erinnerte Clarke später daran, dass sie eine Wette verloren hatte. Joe hatte Kate doch noch geheiratet. Sie war fest davon überzeugt gewesen, dass es dazu niemals kommen würde.
»Das hätte ich wirklich niemals für möglich gehalten«, sagte Liz, als sie den Hörer auflegte.
Kate und Joe erging es nicht anders.
»Glücklich?«, fragte Joe, als Kate sich an jenem Abend im Bett an ihn schmiegte.
»Vollkommen!«, entgegnete sie mit einem breiten Lächeln. Endlich war sie Mrs. Allbright!
Sie war schon lange eingeschlafen, als Joe sie noch immer betrachtete. Alles an ihr bezauberte ihn. Nun gehörte sie endlich ihm. W as sollte schon schief ge hen? Sie waren ein perfektes Paar. Sie hatten sich beide ihr ganzes Leben lang nacheinander gesehnt. Manchmal gab es eben doch ein Happyend.
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D
ie ersten Wochen ihrer Ehe waren für Kate und Joe der
Himmel auf Erden. Endlich hatten sich all ihre Träum e
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