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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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Stand endlich erreicht hatten, suchte Reed einen riesigen Baum aus. Kate erk lärte den Männern, wohin sie den Baum liefe rn sollten, u nd Reed hüpfte auf und ab und klatschte in die Hände vor Freude. Aus den Augenwinkeln sah Kate, dass ein Mann mit gesenktem Kopf aus einem W agen stieg. Es hatte angefangen zu schneien. Der Fremde trug einen Hut und einen dunklen Mantel, und Kate erkannte ihn, bevor er s ich umwandte. Dann entdeckte er auch sie. Es war Joe! Er hielt mitten im Schritt inne und lächelte ihr zu. Seit Monaten hatten sie n icht einmal miteinander telefoniert, und seit zwei Jahren hatten sie sich nicht mehr gesehen. Während Joe auf sie zukam, l ächelte Kate ebenfalls. Das Schicksal hatte ihn erneut zu ihr geführt. Und sie erinnerte sich sofort daran, dass er sie vom erst en Moment an verzaubert hatte. Ihre Wege kreuzten und trennten sich immer wieder: auf dem Ball, als sie siebzehn war, beim Barbecue, auf dem Schiff. Seitdem waren zwölf Jahre vergangen. Doch kaum hatte sie ihn erblickt, kehrte auch ihre Sehnsucht zurück.
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»Hallo, Kate.« Auch Joe wollte einen Weihnachtsbaum kaufen. Kate wusste nicht einmal, wo er inzwischen wohnte. »Hallo, Joe.« Sie lächelte ihn an. Trotz allem tat es gu t, ihn zu sehen. Ihm s chien es ebenso zu gehen. Kates Herz schmerzte bei seinem Anblick.
    »Wie geht es dir?« Er war neugierig, doch er schien ein wenig unsicher. Zudem war Reed in der N ähe. Er war nun alt genug, um zu verstehen, was gesprochen wurde.
    Kate erinnerte sich an Andys Worte, kurz bevor er sie verlassen hatte: Sag’s ihm! Ruf ihn an! Such nach ihm! Nun hatte Joe sie gefunden. Sie entschied sich für den Sprung ins kalte Wasser. »Ich bin geschieden.«
    »Seit wann?« Joe riss ungläubig die Augen auf.
    »Letzte Woche erst bin ich mit den Kindern aus Reno zurückgekehrt.«
    »Kinder?«
    »Reed und Stephanie. Sie ist drei Monate alt. In der letzten Silvesternacht war ich ein wenig beschwipst, und da ist es dann passiert …«
    Es waren eine Menge Neuigkeiten, die da über einen Weihnachtsbaum hinwe g ausgetauscht wurden, und Joe grinste Kate amüsiert an.
    »Und was ist mit dir?«, fragte sie.
    »Ich war a m letzten Silvestera bend auch betrunken, aber ich habe nichts, was das beweisen würde. Im Juni habe ich m ich verlobt. Doch es steht alles auf wackligen Beinen. Sie verabscheut meine Flugzeuge.«
    »Dann wird’s wohl nicht funktionieren«, sagte Kate nüchtern. Sie genoss es, Joe einfach nur anzuschauen. Beide wussten, dass sich nichts verändert hatte. Alles war so, wie es immer gewesen war. Das, was sie miteinander verband, war eben äußerst selten. »Und was ist mit uns, Kate? W ie geht’s jetzt weiter?«, fragte
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Joe und trat auf sie zu. Beide hatten sich gegenseitig großen Schmerz zugefügt. Vielleicht war es m ittlerweile zu spät. Doch vielleicht würden sie diesmal endlich glücklich werden, wenn sie es wagten. Vielleicht war nun der Tag gekommen, um die Gelegenheit beim Schopf zu packen und endlich alles richtig zu machen. Als Joe Kate in die Augen blickte, spielten all die schrecklichen Dinge, die Andy zwei Jahre zuvor über sie gesagt hatte, überhaupt keine Rolle mehr.
    »Ich weiß es nicht. Was gl aubst du?« Kate war voller Hoffnung, doch das wollte sie nicht eingestehen.
    »Ich will nach Hause, Mommy«, sagte Reed und zupfte Kate am Ärm el. Allmählich wurde ihm langweilig.
    »In einer Minute, Schatz.« Kate strich dem Kleinen zärtlich über die Wange.
    »Was meinst du?«, fragte Joe und schaute sie forschend aus seinen blauen Augen an. Schneeflocken bedeckten seinen Hut. »Willst du d as etwa jetzt wissen?« Fassungslos starrte sie Joe an.
    »Wir haben doch schon zwölf Jahre gewartet, Kate«, gab Joe ruhig zurück. Das erschien ihm nun wirklich lang genug. »Ja, das stimmt. Wenn ich dir jetzt sofort eine Antwort geben müsste, würde ich sagen, dass wir es versuchen sollten.« Kate hielt den Atem an, wus ste nicht, was er davon halten würde. Vielleicht war er überrumpelt und lief davon, wie schon so oft. Doch Joe dachte gar nicht daran. Er blickte sie an und schwankte keine Sekunde. »Du hast Recht. W ahrscheinlich sind wir verrückt geworden. Wer weiß, ob das jemals gut geht. Unser Timing war bis jetzt wirklich schlecht, aber vielleicht ist dies unsere Stunde.«
    Diese Situation war neu. Früher hatten beide Wünsche gehabt, die der andere nicht erfüllen konnte. Es war so, als ob die Mächte des Schicksals sich bisher gegen sie verschworen hatten,
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