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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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erfüllt. Beide waren über die Maßen glücklich, und sie nutzten die Zeit für viele gemeinsame Unternehm ungen. Kate engagierte eine Kinderfrau, die sich um di e Kleinen kümmerte. Die freien Stunden verbrachte sie mit Joe. Sie besuchte ihn im Büro und beriet ihn bei einigen seiner Projekte. Am Wochenende bestiegen sie gemeinsam eines seiner Flugzeuge, und wenn Joe abends nach Hause kam, spielte er imm er zuerst m it den Kindern. Im Januar flogen sie zusammen nach Kalifornien. Kate war sehr beeindruckt von der Niederlassung, die Joe dort aufgebaut hatte. Anschließend begleitete sie ihn nach Nevada, um auch bei den Testflügen dabe i zu sein. Bei einigen seiner Flugmanöver durfte sie neben ihm im Cockpit sitzen. Sie war beeindruckt von seinem Mut und se inen verrückten Ideen. Das Beste aber war, dass er nun endlich zu ihr gehörte.
    »Zum Glück habe ich nicht Mary geheiratet«, grinste Joe nach einem besonders riskanten Flug über der W üste.
    Kate war noch ganz benommen von den vielen L oopings. Eine Fahrt mit der Achterbahn war nichts dagegen. Doch Kate hatte keine Angst, und auch ihr Magen war erstaunlich unempfindlich. Sie war Joes enthusiastischste Copilotin. Sie selbst flog allerdings nicht mehr. Ihr letzter Flug lag allzu lange zurück.
    »Aber sie kocht doch wahrscheinlich viel besser als ich«, sagte Kate gut gelaunt, während sie aus dem Cockpit kletterte. »Das stimmt allerdings. Doch was soll’s? Nach einem solchen Flug hätte sie garantiert alles wieder ausgespuckt.«
    Mary hatte sich stets beharrlich geweigert, ein Flugzeug zu
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besteigen. Sie hatte überhaupt kein Interesse an Joes Arbeit gezeigt. Es war eine Dummhe it gewesen, sich mit ihr zu verloben, doch die Einsamkeit hatte Joe schier erdrückt. Er wollte sich beweisen, d ass auch er in de r Lage war, se in Leben mit einem anderen Men schen zu teilen. Doch die einzige Frau, die er je geliebt hatte, war nun einmal Kate. Er war davon überzeugt, dass Kate ihn vor einem bitteren Schicksal bewahrt hatte. Allerdings war er auch nicht sicher, ob es tatsächlich zu einer Heirat mit Mary gekommen wäre. Kate jedenfalls passte in jeder Hinsicht viel besser zu ihm. Sie war nicht nur verrückt nach ihm, sondern auch versessen aufs Fliegen. Sie war im mer lustig, und manchmal glich sie einem unbeschwerten, fröhlichen Kind. Sie vertraute ihm und liebte ihn. Sie nahm ihn ernst und war klüger als jede andere Frau, die er kannte. Außerdem waren sie ein auffallend gut aussehendes Paar. Oft zogen sie die Blicke auf sich. Joes ruhige, zurückhaltende Art bildete einen interessanten Kontrast zu Kates Charme und Selbstsicherheit. Ihr gemeinsames Glück war nun perfekt.
    Einen Monat, nachdem s ie geheiratet hatten, zog Kate mit den Kindern und ihrem Hund zu Joe. Die Wohnung war groß genug, und auch für die Kinderfrau gab es ein eigenes Zimmer. Nach und nach kaufte Kate hübsche Kleinigkeiten, um die W ohnung zu dekorieren und sie behaglicher zu machen. Bald sprachen sie darüber, ein eigenes Haus zu kaufen.
    Sie berieten sich in alle n wichtigen Dingen m iteinander. Alle Vorsicht war verschwunden. Eines Tages brachte Joe Kates Selbstmordversuch zur Sprache. Seit Andy ihm zwei Jahre zuvor davon erzählt hatte, verfolgte ihn der Gedanke daran. Joe bekundete Kate gegenüber sein aufrichtiges Bedauern. Kate schaute ihn fassungslos an. »Wovon sprichst du überhaupt?«
    »Schon gut, Kate. Ich weiß Bescheid«, entgegnete Joe ruhig. Er hatte ihr nie erzählt, dass Andy ihn damals in seinem Büro aufgesucht hatte, und sie brauchte es auch jetzt nicht zu
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erfahren.
    »Worüber weißt du Bescheid?« Kate war imm er noch verwirrt.
    Joe hielt es für pure Verlegenheit. »Dass du versucht hast, dir das Leben zu nehmen, nachdem wir uns getrennt hatten.« Er selbst hatte sich das bis heute nic ht verziehen. Er wollte es wiedergutmachen.
    »Bist du noch ganz bei Trost? Ich war dam als zwar außer mir, aber ich hatte doch nicht den Verstand verloren! Wie um alles in der Welt kommst du nur auf die Idee, dass ich mich umbringen wollte?«
    Beim Klang von Kates Stimme und dem Blick, m it dem si e ihn ansah, stutzte Joe. »Willst du etwa behaupten, dass du nie versucht hast, dir das Leben zu nehmen?«
    Kate war sich nicht sicher, ob er nun verärgert oder erleichtert war. Doch nicht einmal Joe selbst wusste es so genau.
    »Natürlich habe ich es nicht versucht! Etwas so Abwegiges habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. W ie kannst du nur glauben, dass

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