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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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zurechtzukommen, wenn sie Geschwister bekommen«, sagte sie. Joe würde sie nicht beschwatzen, doch sie wollte auch nicht ihre Ehe aufs Spiel setzen. Noch nie hatte sie Joe so außer sich gesehen wie am Abend zuvor. Nun war er zwar ruhiger, aber keineswegs versöhnlich gestimmt.
    »Deren Eltern sind auch nicht geschieden, Kate.«
    »Joe … ich werde dieses Kind nicht abtreiben lassen!« Deutlicher konnte Kate es nicht sagen. »Auf gar keinen Fall! Ich liebe dich. Und ich will unser Kind bekommen.«
    Nach einer Weile erhob sich Joe oh ne ein weiteres Wort und zog sich in sein Arb eitszimmer zurück. Dort blieb er, bis er zu Bett ging. Am folgenden Morgen br ach er nach Europa auf. Er verließ das Haus, ohne sich von Kate zu verabschieden. Erst eine Woche später meldete Joe sich telefonisch bei Kate. Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Doch es gärte in ihm, s eit er fort war, und Kate blieb nichts anderes übrig, als ihn in Ruhe zu lassen. Joe rief von Madrid aus an, und seine Stimme kl ang geschäftig und zurückhaltend. Er fragte, wie es ihr und den Kinder ginge, dann berichtete er von seinen Verhandlungen. Schon nach einigen Minuten beendete er das Gespräch.
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In den folgenden vier Wochen rief Joe nur drei Mal an. Kate wusste, dass er nach s einer Rückkehr nur zwei Tage in New York bleiben würde. Anschließend würde er nach Hongkong und Japan fliegen und erst drei Wochen später wieder zu Hause sein. Der Wettbewerb war hart, und er musste einiges leisten, um der Konkurrenz standzuhalten.
    Anfang Februar kehrte Joe nach New York zurück. Die Kinder lagen bereits im Bett, als er nach Hause kam. Kate saß i m Wohnzimmer und schaute fern. Sie fuhr zusammen, als sie hörte, dass Joe die Wohnung betrat. Einige Minuten später schlenderte er ins Wohnzimmer und kam langsam auf sie zu. Er hatte sie nicht einmal über seine bevorstehende Ankunft unterrichtet.
    »Hallo, Kate. Wie geht es dir?« Angesichts seiner langen Abwesenheit war dies eine äußerst kühle Begrüßung.
    Kate spürte sofort, dass er noch imm er verärgert war. Allmählich fühlte sie sich an die eisige Atmosphäre erinnert, die seinerzeit zwischen ihr und Andy geherrscht hatte. Plötzlich hatte sie Angst, dass Joe sich wegen des Kindes von ihr trennen würde. Es wäre zwar verrückt, doch sie begann sich zu fragen, ob er ihr wohl jemals verzeihen würde.
    »Mir geht’s gut. Und dir?«, fragte sie vorsich tig, als er s ich ihr gegenüber in einen Sessel fallen ließ.
    »Ich bin müde«, entgegnete er. Es war ein langer Flug gewesen.
    »Hat denn alles geklappt?« Seit einer Woche hatte Kate nicht mehr mit ihm gesprochen, und sie war trotz allem glücklich, ihn endlich wieder zu sehen. Am liebsten hätte sie die Arm e um seinen Hals geschlungen, doch sie traute sich nicht.
    »Mehr oder weniger. Und was ist mit dir?« Er warf ihr einen merkwürdigen Blick zu.
    Kate seufzte. Sie ahnte, was er von ihr hören wollte. »Ich habe unser Kind nicht abtreiben lassen, wenn es das ist, was du
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wissen willst«, entgegnete sie und wandte sich ab. Das Ganze wurde zu einem Kampf zwischen zwei Menschen, die ihren Willen durchsetzen wollten. Und d abei ging es um das Leben eines Kindes. Diese Tatsache erf üllte Kate mit großer Traurigkeit. »Wie du siehst, habe ich meine Meinung nicht geändert.«
    »Ich habe es mir gedacht.« Joe erhob sich und setzte sich zu ihr. Er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. »Ich verstehe einfach nicht, warum du unbedingt noch ein Kind willst, Kate.« Seine Stimme klang erschöpft, aber seine Wut war offenbar verraucht.
    Kate war erleichtert. »Weil ich dich liebe, du Trotte l!«, erklärte sie mit erstickter Stimme und schm iegte sich an ihn. Sie hatte ihn trotz der Unstimmigkeiten sehr vermisst. Sein Zorn hatte sie sehr beunruhigt.
    »Ich liebe dich doch auch! Aber ein Kind halte ich noch immer für eine große Dummheit. Wenn du es jedoch um jeden Preis haben wills t, werde ich schon damit zurechtkommen. Erwarte nur nicht, dass ich Windeln wechsle oder den Kleinen nachts durch die Gegend trage, wenn er weint. I ch bin ein a lter Mann, Kate, und ich brauche meinen Schlaf.«
    Joe zog eine Grimasse und schaute Kate dann lächelnd an. Ungläubig erwiderte sie seinen Blick. Sie liebte ihn so sehr, und selbst wenn er eine Menge Fehler hatte, tat er am Ende doch stets das Richtige.
    »Du bist doch kein alter Mann, Joe!«
    »Doch, das bin ich!«
    Joe erzählte ihr nicht, dass er in Rom stundenlang in einer

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