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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Pembroke, Richard FitzGilbert, der wegen seiner vortrefflichen Künste im Bogenschießen Strongbow genannt wurde. Und das war der Anfang von achthundert Jahren englischer Fremdherrschaft. Wegen einer Frau!“
    „ Könnte es nicht genauso gut wegen eines gehörnten Ehemannes gewesen sein, der sich in seiner Ehre gekränkt fühlte?“
    Warum wunderte es Suse nicht, dass Gearóid ihre Frage überhörte?
     

26. Kapitel
     
    Mit der ihm eigenen Pedanterie faltete der Graf die Zeitung zusammen und legte sie parallel zur Tischkante ab. Ebenso wortlos schob er seine Hand in die Hosentasche und zog umständlich eine goldene Uhr hervor. Mit einem provozierend süffisanten Lächeln blickte er auf das diamantbesetzte Zifferblatt. Dann hielt er die Uhr an sein Ohr und schüttelte sie kräftig.
    „Ach, Matt’n, komm schon. Die Uhr trifft keine Schuld.“ Susanne winkte ungerührt ab. „Nimm’s mir nicht übel, falls ich damit irgendwelche Pläne durchkreuzen sollte, aber ausgerechnet heute habe ich mir vorgenommen, mich nicht mit dir zu streiten.“
    Sie schnappte sich einen der Stühle, schwang ihn herum und ließ sich rittlings darauf sinken. „Unter keinen Umständen. War zwar eine beeindruckende Vorstellung, Alter, doch jet zt kannst du den Vorhang fallen lassen. Da bin ich.“
    „Reichlich spät, meinst du nicht auch?“
    „Besser spät als nie.“
    Prüfend legte sie die flache Hand an die Kaffeekanne und riss sie mit einem unterdr ückten Schreckenslaut zurück. „Herrjeh, da siehst du ’s, so viel kann ich mich gar nicht verspätet haben. Der Kaffee ist noch total heiß.“
    „Máire hat zum dritten Mal frischen Kaffee gebracht.“
    „Ups.“
    „Wir waren bereits vor mehr als einer halben Stunde verabredet. Um genau zu sein , vor vierzig Minuten.“
    „Vierzig Minuten. Meine Güte“, erwiderte sie in einem Ton, der eigentlich alles erklären sollte.
    Fragend hob er die Brauen.
    „Was du nur hast? Ich werde schließlich immer besser.“
    Er blinzelte sie mit gerunzelter Stirn an.
    „Auf jeden Fall ist ’ne echte Steigerung zu erkennen.“ Suse rollte die Augen himmelwärts und stöhnte provozierend. Herrgott, stellte er sich bloß so dämlich oder war er tatsächlich schwer von Begriff?
    „Ich besitze keine Uhr. Oooh, was sehen da meine immer müden Augen? Hat Máire etwa wieder diese leckeren Zitronentörtchen gebacken? Die sind eine Offenbarung, einfach göttlich. Muss ich mir als Nachspeise aufheben.“ Sie deutete mit dem Messer auf das Gebäck, während sie gleichzeitig ein warmes Brötchen aus dem Korb angelte. „Hast du schon davon gekostet?“
    Die herausfordernden Blicke, die sie ihm zuwarf, reizten ihn fast noch mehr als die Kuchen, gleichwohl war er fest entschlossen, auch dieses Mal beiden Versuchungen zu widerstehen.
    „ Und diese Butter aus Kerry, also, die … die ist so was von genial“, schmatzte sie, worunter ihre Aussprache erheblich litt, „da könnte ich mich glatt reinsetzen. Erinnert mich irgendwie … an Kerry the Kingdom .“
    Die Erinnerung an den vergangenen Abend entlockte ihr ein verträumtes Lächeln. Clausings Antwort war ein Donnergrollen, dem ein gefährliches Blitzen seiner Augen folgte. Ob Máire ihrem geliebten Matty von dem gestrigen Ausflug mit den Cal laghans und Liam erzählt hatte?
    Sie würde ihn besser nicht danach fragen.
    „Und außerdem haben wir uns nicht verabredet. Du hattest einen Befehl erteilt“, korrigierte sie ihn und leckte akribisch Daumen und Zeigefinger ab. „Was mich geradezu verleitet … mich regelrecht dazu gezwungen hat, mich zu verspäten.“
    Sie s chaute auf und bemerkte den Schatten, der über seinen Zügen lag. Er wirkte verschlossen und … unruhig. Regelrecht nervös.
    „Hast du irgendwas auf dem Herzen , Matt’n? Kummer oder Sorgen?“
    „Nein“, erwiderte er unwirsch. „Keine Sorgen.“
    Lediglich Bedürfnisse. Männliche Bedürfnisse, drängende und verdammt schmerzhafte, die ihm mittlerweile dermaßen zusetzten, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Er wollte diese Frau so sehr, dass ihm der Kopf dröhnte von dem Verlangen, sich die Hose herunterzureißen und über sie herzufallen.
    „ Nun, dann ist ja alles in bester Ordnung. Was gibt es eigentlich so Wichtiges, das dich veranlasst, um diese Zeit noch zu Hause rumzuhängen? Wolltest du nur ’n bisschen motzen? An mir rumkritteln?“
    „Ich wollte dir einen Gefallen tun und meine Aufgaben als Gastgeber wahrnehmen, nämlich dich durch die Gegend

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