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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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ganz und gar nicht so, wie du denkst, Gott ist mein Zeuge.“
    „Ich versichere dir, Süße, du willst gar nicht wissen, was ich denke. Denn sonst würdest du jetzt nicht derart gelassen vor mir stehen und alle Warnungen in den Wind schlagen.“
    „Trag nicht immer so dick auf, Süßer . Und überhaupt, wie kommst du dazu, mir Vorwürfe zu machen? Ihr seid es doch, Ean und du, auf die kein Verlass ist. Ich hatte dir erzählt, dass wir zum Angeln fahren wollten, aber er hat mich einfach versetzt. Und ich fresse einen Besen samt Stiel, wenn du deine Finger nicht in diesem Spiel hattest.“
    Er fixierte sie mit einem Blick, der Löcher in Holz hätte bohren können. Der beherrschte Ton, in dem sie sprach, fachte seinen Ärger noch mehr an. Er wusste, sie saß auf einem Pulverfass. Eine feurige Antwort, eine einzige unbedachte Handlung und sie würden beide gemeinsam in die Luft fliegen.
    Obwohl Suse die gestrafften Sehnen an seinem Hals auffielen, hakte sie sich todesmutig bei ihm unter und dirigierte ihn zu seinem Wagen, den sie an der Straßenecke entdeckt hatte.
    „E an hat eine Stunde lang versucht, dich auf deinem Handy zu erreichen. Wir mussten Baustoffe fahren.“
    „Aha.“ Sie nickte bedächtig und wiederholte ganz langsam: „Baustoffe fahren also. Warum nicht? Das ist mal ganz was anderes.“
    Aber ausgerechnet heute? Ean hatte seinen freien Tag! Und noch während des Mittagessens hatte er keine Ahnung davon gehabt. Oh, diese Zufälle kannte sie!
    „Fearghais hat es ziemlich eilig damit, ins Pförtnerhäuschen zu ziehen. Und der Baustoffmarkt hatte heute für einen Sonderverkauf …“
    „Matt’n, ich bitte dich! “, unterbrach sie ihn, Verständnis heuchelnd. „Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen. Wenn du pfeifst, haben die anderen zu springen. Hab’ sogar ich inzwischen begriffen. Wer wollte sich schon freiwillig deinen Befehlen widersetzen und damit Kopf und Kragen riskieren? Wegen einem albernen date zum Angeln, meine Güte, wird sich doch wohl niemand mit dem tiarna anlegen!“
    „So ist es nicht“, widersprach er matt. „Wir wollten dir Bescheid geben, konnten dich allerdings nirgends finden. Es tut mir leid.“
    „Was hast du eigentlich gegen Máirtín?“
    Er zuckte flügellahm mit den Schultern. „Das ist eine lange Geschichte.“
    „ Selbst wenn heute nicht Weihnachten ist, würde ich sie gerne hören.“
    „Wir hatten bereits häufiger miteinander zu tun.“
    „Dachte ich mir.“
    „Auf unerfreuliche Weise.“
    „Sonst hättest du dich wohl nicht aufgeführt wie ein Berserker.“ Alle guten Vorsätze waren dahin, als sie geiferte: „Du hältst mich tatsächlich für so beschränkt, dass ich nicht mal Zwei und Zwei zusammenzählen kann, während du die Weisheit mit Löffeln gefressen hast, hä?“
    „Halt einfach den Mund und steig ein“, sagte er müde.
    Nie, also wirklich nie mehr würde sie ein Wort an ihn verlieren! Wie sie ihn verabscheute! Bis an ihr Lebensende würde sie ihn hassen und wenn sie ewig leben würde! Er hatte es nicht anders verdient.
     
    Allerdings wäre sie anderer Meinung gewesen, hätte sie in diesem Augenblick die zwei Männer bemerkt, die Dermot Nolan’s Pub mit finsteren, wild entschlossenen Mienen verließen und sich mit eiligen Schritten auf der Straße entfernten.
     

28. Kapitel
     
    „Ich hoffe sehr, dass das schlechte Beispiel unseres Hausherrn nicht Schule macht.“
    „Tut mir leid, Máire, wegen gestern Abend. Über Musik und Tanz und viele neue Bekanntschaften hatte ich völlig vergessen, dass ich vielleicht vermisst werde. Stell dir vor, wen ich alles kennengelernt habe: Betty Jane Casey, Níall Keegan und die Kindergärtnerin – Alle nennen sie nur ‚die Kindergärtnerin‘, sodass ich mir ihren Namen nicht merken konnte. – und auch die Söhne der Cousine zweiten Grades von deinem holden Gatten Pádraig, Aaran und Donal, waren in Dermot Nolan’s Pub.“ Sie wagte einen scheuen Blick zu Máire. „Hat er … hat Matt’n irgendwas gesagt? Weil ich nicht da war? Oder so?“
    „Glücklicherweise waren die Männer viel zu beschäftigt mit ihre m Werkeln und Bauen am Pförtnerhaus, sodass dein Fehlen zunächst niemandem aufgefallen ist. Die Mädchen mussten ihnen sogar das Essen nach unten bringen, weil sie keine Anstalten gemacht haben, ihre Arbeit zu unterbrechen. Wiegst du mir bitte fünfhundert Gramm Mehl und hundert Gramm Butter ab? Offenbar hat er dich dann doch noch gefunden.“
    „Gefunden? Als würde ich so leicht

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