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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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überall auf der Welt outen.“
    „Sie sind keine Kinder mehr“, gab Pádraig zu bedenken. Ihm behagte es nicht, wie sich seine Familie mit nie da gewesenem Eifer in die persönlichen Angelegenheiten des Grafen einmischte. Warum tat Der da oben nichts dagegen?
    „Genau! Kinder würden wahrscheinlich mit beiden Händen zupacken, wenn man ihnen ein derart hübsches Spielzeug unter die Nase hält.“
    „ Oh, Fearghais, dein Vergleich hinkt.“
    „Ihr wisst so gut wie ich, welche Mühe Matty manchmal hat, in Gang zu kommen, wenn es um seine Gefühle geht.“
    „Manch-mal? Mü-he?“, buchstabierte Ean langsam und mit gespielter Verwunderung. „Mat hat seine Gefühle über all die Jahre dermaßen tief in sich vergraben, dass er sie nicht mal mehr mit einer Wünschelrute finden würde.“
    „Und jetzt treten sie unerwartet zu Tage. Von ganz allein. Ungebeten. Ring frei ! Aber was macht unser Mat? Überzeugt sich selbst davon, dass es etwas anderes ist. Etwas ganz anderes – bloß keine tiefsitzenden, menschlichen Gefühle.“
    „Vergesst nicht, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bleibt es dort, bis er es bekommt. So war es schon immer. Einen Spielkameraden, sein Kapitänspatent, das Haus in Rostock. Und nun will er die Kleine. Hundertprozentig.“
    „ Nur dass sie sich kaum darum schert, was er will.“
    „ Er lässt sich so viel Zeit dabei, sie rumzukriegen, wie er gar nicht hat. Susanne zieht es zu ihren Kindern nach Hause. Der kleine Callaghan zeigt auffälliges Interesse an ihr und ich denke, ein halbes Dutzend anderer Junggesellen im gesamten County würde sofort die Falle hinter Suse zuschnappen lassen. Diesen beiden Trotzköpfen auf die Sprünge helfen, kann demnach nicht schaden. Also, was schlagt ihr vor?“
    „Mit eurem Gerede bringt ihr ihn noch dazu, dass er, selbst wenn er eines Tages heiraten wollte, es bloß deshalb nicht tut, weil ihr darauf wartet“, schimpfte Pádraig, doch sein Einwand ging im allgemeinen Geplapper unter. „Es gehört sich einfach nicht, sich in das Leben anderer einzumischen.“
    „Ach, was du nicht sagst, mein Guter! Aber nun verrate mir doch mal eines: Wer von uns wäre schon da, wo er jetzt ist, wenn nicht irgendein Mensch vernünftig genug gewesen wäre, sich irgendwann in irgendeiner Weise in unser Leben einzumischen? Und das sollte keiner besser wissen als du“, erinnerte Máire ihren Mann mit einem Augenzwinkern an ihre erste Begegnung vor fünfundvierzig Jahren.
    Ihr Blick wanderte weiter und schwenkte von Fearghais zu Ean und wieder zurück. „Und ihr beide seid ebenfalls längst überfällig!“, stieß sie unvermittelt hervor und richtete den Zeigefinger anklagend auf ihre Söhne. „Von wie vielen Blüten wollt ihr noch naschen, bevor ihr euch entscheidet, auf welcher ihr euch endlich niederlassen wollt?“
    Ean grinste von einem Ohr bis zum anderen.
    „Sag nichts, was du hinterher bereuen könntest!“, warnte Máire. „Und du, Fearghais, roll’ ja nicht hinter meinem Rücken mit den Augen!“
    Seine Augen hielten nach einer halben Drehung abrupt inne.
    E an wackelte mit den Brauen. „Da fällt mir gerade etwas ein“, sinnierte er, sprang vom Küchentisch und drückte seiner Mutter einen schmatzenden Kuss auf die Wange. „Danke für das Frühstück, mam . Und für die grandiose Idee, auf die du mich soeben gebracht hast.“
    „Warum behagt mir dieser verschlagene Ausdruck auf deinem Gesicht nicht, mein Sohn?“
    „Keine Ahnung“, erwiderte er, die Fleisch gewordene Unschuld, langsam. „Vertrau mir einfach und ich verspreche dir, all deine Herzenswünsche werden in Erfüllung gehen. Früher oder später. Und ich weiß auch schon, wer den Anfang machen wird.“ Er spuckte sich symbolisch in die Hände. „Damit werden wir Mat todsicher aufwecken.“
    „Ean! Was hast du vor?“
    „Ich glaube wirklich nicht, dass dem Grafen das gefallen wird“, gab Pádraig vorsichtig zu bedenken.
    „Was wird ihm nicht gefallen?“, hörten die Ó Briains eine fröhliche Stimme von der Tür, die schneller aufflog, als sie schauen konnten.
    „Scheint ein guter Tag für rechtzeitige Auftritte zu sein“, raunte Fearghais seinem Bruder ins Ohr und verdrückte sich unauffällig durch den Hinterausgang.
    Clausing blickte überrascht von einem zum anderen. Seine Miene drückte für einen Moment bittere Enttäuschung darüber aus, Suse nicht ebenfalls unter den Anwesenden zu finden.
    „Störe ich eine Familienzusammenkunft? Ich glaube , meinen Namen

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