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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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verstehen uns prächtig. Ich mag Kinder und sie …“
    „ Welchen Teil von ‚Nein’ hast du nicht verstanden?“, blökte Matthias, hochrot im Gesicht. „Mach die Flatter, du Null, oder es wird Blut fließen! Beidh fuil ann ! Dein Blut!“
    „Du liebst sie doch gar nicht“, wandte Fearghais ein.
    „Wer sagt das?“
    „Dein Ruf ist schwärzer als der Tod!“, feuerte der Graf schneller als ein Maschinengewehr zurück.
    „ Och , das solltest du nicht so eng sehen. Ist eh alles relativ.“
    „Keine anständige Mutter lässt ihre Tochter näher als eine Meile an dich heran, a cheann rua ! Bestimmt nicht ohne Grund!“
    „So verdorben bin ich nicht. Ich habe mir nämlich immer ein Beispiel an dir genommen, Mat, an unserem ehrenhaften Grafen und großem Bruder, leuchtendes Vorbild und so weiter.“
    Erschöpft seufzte der: „Genau das habe ich befürchtet.“
    „ Wenn es an dem ist, dann hat sie allerdings jeden Schutz bitter nötig“, erdreistete sich Fearghais zu behaupten und fing sich den warnenden Blick des Grafen ein.
    „Und du, Mat Schwerenöter Clausing, fühlst dich ernsthaft zum Schutz von Susanne auserkoren? Ausgerechnet du? Da wäre sie ja unter einem Fallbeil sicherer als bei dir.“
    „Ich habe mein Ehrenwort gegeben.“
    „Dein Ehrenwort?“ Damit war nun wirklich nicht zu spaßen. „Darauf, dass Suse vor dir sicher ist? War das nicht ein bisschen gewagt angesichts der Tatsache, dass du … Nun ja, wir kennen dich schon ziemlich lange und wissen doch …“
    Die Augen des Grafen verengten sich und Ean klappte den Mund zu.
    „Suse kann sich sehr gut selber schützen“, wagte Fearghais einen zaghaften Einwurf. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und betrachtete Matthias mit nachdenklicher Miene. „Ich halte sie für eine ganz und gar außergewöhnliche Frau, die sich mit einem Luftikus, wie Ean einer ist, nicht zufriedengeben wird. Sie ist in der Tat außergewöhnlich.“
    „Intelligent und witzig. Und verdammt willensstark.“
    „Ihr meint wohl störrisch?“, belferte der Graf ungehalten und strich sich das wirre Haar aus der Stirn. „Rechthaberisch, widerspenstig und uneinsichtig.“
    „Ja. Genau.“ Fearghais nickte verständnisvoll. „Irritiert dich das nicht, wenn du deine eigenen Charakterzüge dermaßen deutlich in einem anderen Menschen wiedererkennst?“
    „Was willst du damit andeuten? Ich bin …“
    „… eigensinnig und dialogunfähig?“, bot Ean ihm mit mühsam unterdrücktem Glucksen als Antwort an.
    „Das wollte ich nicht sagen!“
    „Renitent und introvertiert?“, fragte Fearghais so unschuldig, wie er es eben fertigbrachte. Er war nicht der geborene Schauspieler wie Ean, nichtsdestotrotz konnte er mit der Wirkung seiner Darbietung zufrieden sein.
    „Wagt es nicht , weiterzusprechen“, knurrte der Graf mit zusammengebissenen Zähnen, „ nó idir mé is dia , ihr beide werdet morgen mit einem Stein auf der Brust aufwachen. Und zwar dreißig Zentimeter unter der Erde.“ Er schielte hinüber zum Kamin. Konnte er seinen Freunden eins mit dem Schürhaken überbraten und trotzdem noch in den Himmel kommen?
    „ Sie hat deinen Stolz verletzt, stimmt’s?“, erkundigte sich Ean voll Anteilnahme. „Ist dir denn nie der Gedanke gekommen, sie zu heiraten?“
    „Hin und wieder“, erwiderte Clausing steif und erschrak über die Kühnheit, die ihn zu diesem Geständnis veranlasst hatte. Tá mé i ngrá léi .
    Das hatte er diesem verfluchten Whiskey zu verdanken! Entweder sollte er mit Trinken aufhören oder mit Reden. Er war aus der Übung. Beides im Übermaß verkraftete er nicht mehr.
    Schluss mit diesem sinnlosen Gelaber e, beschloss er endlich.
    „Ist er etwa gerade rot geworden?“, fragte Fearghais seinen Bruder hinter Clausings Rücken, während der sich ein Glas Whiskey einschenkte. „Sieh dir seine Ohren an.“
    „ Tatsache! Mensch, knallrot diese hübschen Lauscherchen! Wie süß.“
    „Schlimmer geht ’s fast nicht.“
    „ Poor boy! “, murmelte Ean aus dem Mundwinkel heraus Fearghais zu.
    „Das hab ich gehört!“
    „Und? Hast du sie gefragt?“
    Matthias grunzte unwillig.
    „Suse sieht … ja, ich gebe zu, mit drei Kindern und ab einem gewissen Alter ist sie für manch einen nicht unbedingt länger erste Wahl. Allerdings sind wir ebenfalls nicht mehr die Jüngsten und sollten unsere Ansprüche allmählich zurückschrauben.“
    „Halt die Klappe, Ean!“, s chrie der Graf. „Und du …“ Er schnellte zu Fearghais herum und zielte

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