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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Lebens. Von wegen! Dieses Gebräu schickte den ahnungslosen Trinker geradewegs in die Hölle. Er war überzeugt, sich nicht schlimmer fühlen zu können, wenn er gevierteilt worden wäre.
    „ Selbst wenn ich ein paar Stunden jünger bin als du, solltest du ab und an auf mich hören. Ich habe dich gewarnt, alleine trinken endet immer tödlich.“
    „ Go raibh na secht míle mbuinní ort !“
    Fearghais schüttelte tadelnd den Kopf und betrachtete mit gerunzelter Stirn d ieses Wrack von einem Menschen. „Ist dir bewusst, dass du wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses eingesperrt werden könntest, wenn ich das übersetze?“
    Eine kleine, steile Falte trat zwischen seine Augenbrauen, seine Mundwinkel jedoch zuckten amüsiert in die Höhe. Der Graf unterschied sich beim Gebrauch der Gossensprache in nichts von einem Iren. Vermutlich wurzelte darin die Sympathie der Ó Briains für ihren Lord. Er war einer der Ihren. Dies war sein Zuhause. Und er gehörte hierher. Für immer.
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich nichts mehr vertrage?“, schnauzte Matthias, als er wieder zur deutschen Sprache überging. Mit zunehmendem Alter schien er den Alkohol immer weniger zu vertragen und die gestrige Ziehung hatte eindeutig die Goldmedaille für den Kater aller Kater verdient. „Oh Gott, ich sterbe! Wie viel war es?“
    Da Fearghais nicht auf seine Frage reagierte, hob er schwerfällig ein Augenlid.
    Und schrak zurück.
    Neeein! Das hatte er nicht verdient! Nicht! Das!
    Direkt über ihm, die Arme vor der Brust verschränkt, stand die Ursache allen Übels und grinste ihn unverfroren an. Hämisch. Und voller Schadenfreude.
    „Keine Ahnung, auf jeden Fall war ’s einer zu viel. Meine Güte, Clausing, derart betütert habe ich dich ja noch nie gesehen! Warum, in Gottes Namen, versuchst du deinem Ruf als rauer Seebär ausgerechnet auf diese Weise gerecht zu werden? Schäm dich was, nach ’nem halben Jahrhundert noch immer nicht zu wissen, wie viel du verträgst. Echt blamabel.“
    „Nicht … nicht so laut.“
    „Schnauzt du jeden an, der sich an deinem Sterbebett um dich kümmern will? Eigentlich solltest du mir dankbar sein.“
    Er stöhnte leise. „Neununddreißig.“
    „Wie?“
    „Jahre … erst …“
    „Du? Echt? Dabei hatte ich dir mit den fünfzig schmeicheln wollen.“
    Mit einem tie fen Seufzer schloss er das halboffene Auge. Er hätte schwören können, dass noch vor einer Sekunde Fearghais mit ihm gesprochen hatte. Aber jetzt war nicht mal mehr ein Kondensstreifen von ihm zu sehen. Verärgert über den Verrat im eigenen Heim schwor er sich, diesem Galgenvogel den Hals umzudrehen. Sollte er jemals wieder auf die Beine kommen.
    Noch bevor er länger über das wundersame Verschwinden seines Freundes nachdenken konnte, spürte er kleine, warme Fingerspitzen an seinen pochenden Schläfen. Er knurrte vor Wonne und entspannte sich zusehends.
    „Musstest du dir ausgerechnet die Iren beim Trinken zum Vorbild nehmen? Ist vielleicht wirklich ansteckend.“
    Er holte tief Luft für eine umfassende Entschuldigung und eine weit reichende Erklärung oder Rechtfertigung.
    „Ja.“
    Wenngleich er dankbar war für Suses sanfte Massage seines gemarterten Schädels, empfand er es als den Gipfel der Peinlichkeit, dass ausgerechnet sie Zeugin der Folgen seines Exzesses geworden war. Was für einen Eindruck musste sie von ihm bekommen, nachdem er Fearghais eben behandelt hatte wie das letzte Stück Dreck? Sein Freund kannte diesen Ton und wusste ihn zu nehmen. Bei Suse dagegen musste er damit rechnen, dass sie ihn missverstand. Er hatte sich in Gegenwart einer Dame nie derart gehen lassen.
    Oder doch?
    Beltane war nicht vergessen.
    „Warum bist du hier?“
    „He, Alter! Was ist denn das für ’ne Begrüßung? Ein simples ‚Guten Morgen’ hätte es ebenso getan.“ Sie zog ihn spielerisch an seinem Ohrring. „Neugier war ’s, lütt Matt’n, die blanke Neugier trieb mich zu dir. Ich war bisher kein einziges Mal in deinen herrschaftlichen Gemächern.“
    „Ja.“ Leider, fügte die vorwitzige Stimme an, die sich in seinem Kopf eingenistet hatte, ohne je Miete gezahlt zu haben.
    „Deswegen wollte ich nun nicht länger auf eine Einladung warten.“
    Angesichts seines maroden Zustandes wäre es besser dabei geblieben, rief er sich zur Ordnung. Und überhaupt …
    Nein! Nicht heute. Zumindest diese Blamage konnte er sich ersparen.
    „Fearghais meinte, du würdest Hilfe brauchen. Hätte er mir allerdings gleich gesagt,

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