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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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dass du im Sterben liegst, hätte ich dich dabei nicht gestört.“
    „Dieser Verräter.“
    „Geht es dir inzwischen besser?“
    Er nickte. Durch die winzige Bewegung schoss ihm ein stechender Schmerz in die Augenhöhlen, von dem sich ihm erneut der Magen umzudrehen drohte. Selbst der letzte Rest Farbe war mittlerweile aus seinem Gesicht gewichen. Er schluckte hastig und presste seine Lippen aufeinander, krampfhaft bemüht, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal richtig gegessen?
    „Soll ich dir eine Schüssel holen? Oder schaffst du es bis ins Bad, wenn ich dich stütze?“
    Oh Gott, das hätte ihm gerade noch gefehlt! Er würde ihr nie wieder unter die Augen treten können, wenn er sich jetzt vor diesem kleinen Persönchen übergeben müsste.
    „Nein“, würgte er mühsam hervor. „Ja, ich … ich bleibe besser liegen. Eine kleine Weile.“
    Sie beobachtete , wie ihm die Schamröte etwas Farbe auf die Wangen malte, und sich seine Atmung beruhigte. Lächelnd setzte sie ihre Massage fort.
    „ Schade, ausgerechnet heute, da es so ein schöner Tag zu werden verspricht. Man könnte fast meinen, die Sonne hätte sich vom Mittelmeer hierher verirrt.“
    Langsam öffnete er die Augen. Sie waren verquollen und blutunterlaufen. Er musterte Suse und versuchte in ihrem Gesicht zu lesen. Aber da war n ichts als dieses zauberhafte Lächeln, das Steine erweichen konnte, das ihm unter die Haut kroch wie ein Fieber und ihm den Boden unter den Füßen wegzog.
    „Du meinst also nicht, dass du es während der nächsten Stunde packst , auf die Beine zu kommen?“
    „Nach einem von Máires Kaffees – kein Problem.“
    Wie zum Beweis schlug er die Bettdecke zurück und rappelte sich mühsam auf. Sein Blic k streifte seinen Unterkörper. Großer Gott, wer hatte ihm das angetan?
    „Dieser Bastard!“, presste er zwischen den Zähnen hervor und angelte mit hochrotem Kopf nach dem Zipfel seiner Decke. Oder hatte er es in der Nacht selbst geschafft , sich zu entkleiden?
    „Meine Güte, Matt’n, was soll denn dieses Theater? Kannst ruhig zeigen, was du hast. Es interessiert mich sowieso nicht.“
    Nichtsdestotrotz musterte sie ihn und seinen vollkommen nackten Körper mit sichtlichem Vergnügen. Wie locker ihr doch in letzter Zeit selbst die schamlosesten Lügen über die Lippen kamen! Er war ein Bild von einem Mann, durchtrainiert – Kam das vom vielen Reiten? Auf Draíodóir ? – und hatte noch immer kein Gramm Fett zu viel am Leib. Matthias Emanuel gehörte offenbar zu jener Sorte von Mann, der auch das Alter nichts anhaben konnte. Natürlich gefiel er ihr. Wer wendete schon den Blick von einem schönen Mann ab, selbst wenn er vor lässiger Arroganz und Selbstsicherheit bloß so strotzte? Nicht einmal die tugendhafteste Jungfrau würde ihm widerstehen können. Nicht dem Grafen von Sean Garraí.
    „Hast du vergessen, dass es an dir nichts gibt, was ich nicht längst gesehen hätte?“, griff sie das leidige Thema auf, das seit Jahren zwischen ihnen stand, sie auf Distanz hielt und gleichzeitig auf wundersame Weise verband.
    Er ließ d ie Decke zu Boden gleiten und schaute Suse fest in die Augen, um ihren Blick abzulenken von dem, was er gerade so freizügig darbot und offenbar ihre ungeteilte Aufmerksamkeit verdiente. Denn das war eine ganze Menge, wie er ihrem anerkennenden Nicken entnahm.
    Das war irre! Einfach atemberaubend! Sie fuhr sich mit der rosigen Zungenspitze über die Lippen und übersah völlig, welche Wirkung das auf ihn haben musste.
    „Ich habe nichts vergessen, Wireless , gar nichts.“
    Vor allem nicht sein Versprechen. Dieses idiotische Versprechen, ihr nicht mehr mit sexuellen Absichten zu nahe zu treten. Heiliger Strohsack, wie bescheuert musste er damals gewesen sein! Er hätte sich höchstens dann noch dämlicher anstellen können, wenn er als Rindvieh zur Welt gekommen wäre.
    „Was ist denn das?“, rief sie plötzlich besorgt und war mit zwei Schritten bei ihm. Als ihr bewusst wurde, was sie gerade zu tun im Begriff war, blieb sie erschrocken stehen und deutete stattdessen aus sicherer Entfernung auf seinen Unterleib. „Habt ihr drei euch gestern Abend geprügelt?“
    Instinktiv flog seine Hand zu dem blaugrünen Fleck an seiner Hüfte. „ D-das … ich habe … den Tisch. Er stand im Weg.“
    „Der Tisch? Ah. Du legst dich mit Tischen an?“ Sie warf ihm einen Blick zu, den sie für besonders zweifelhafte Antworten reserviert hatte. „Na ja, mal was

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