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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hast, dann raus damit. Aber wehe dir, wenn es nur eine Finte war.«
    Ich legte Sellers die linke Hand auf die Schulter. Mit der rechten war ich an Billy Prue gefesselt.
    »Es ist keine Finte, Frank, das schwöre ich. Hören Sie zu : Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, wie die Mordwaffe in meinen Wagen gekommen ist. Hundertmal habe ich über jeden Schritt nachgedacht, den ich an jenem Tag getan habe. Daß ein freundlicher Mitmensch, der die Firmenkutsche kannte und mir eins auswischen wollte, das Küchenbeil im Kofferraum deponiert hat, halte ich für ausgeschlossen. Dafür käme nur Billy Prue in Frage, und so etwas traue ich ihr nicht zu. Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    Sellers hörte jetzt gespannt zu.
    »Unsere Verhaftung gibt garantiert balkenhohe Schlagzeilen, und wenn sich hinterher herausstellt, daß sie zu Unrecht erfolgt ist, stehen Sie dumm da.«
    »Das lassen Sie meine Sorge sein«, sagte Sellers. »Weiter! Sie waren bei der Mordwaffe stehengeblieben.«
    »Ich kann es mir nur so erklären, daß der Jemand, der sie mir in den Wagen praktiziert hat, nicht wußte, wessen Wagen es war.«
    »Quatsch«, sagte Sellers.
    »Und zwar deshalb«, fuhr ich unbeirrt fort, »weil mein Wagen für den Mörder am bequemsten zu erreichen war. Und warum war die Firmenkutsche für ihn am bequemsten zu erreichen? Als ich sie mit List und Tücke vor dem Rimley Rendezvous geparkt hatte, in der Hoffnung, daß der dicke Cadillac dahinter nicht vor mir herausfahren würde. Aber den kümmerte es herzlich wenig, daß ich ihn eingeklemmt hatte. Er hat einfach meinen Wagen vor sich hergeschoben, direkt vor den Eingang, und ist davongefahren. Ich bin deswegen mit einem Taxifahrer gewaltig aneinandergeraten. Er hätte mich am liebsten verprügelt. Und diesen liebenswürdigen Mietkutschenlenker habe ich eben vor dem Appartementhaus in der Mantica Street in seinem Taxi hocken sehen. Wahrscheinlich ist das sein Stammplatz. Vergessen Sie nicht, daß der Beilgriff verkürzt worden war, so daß das Ding in eine Damenhandtasche paßte.«
    »Und nur deshalb soll ich Sie nicht verhaften?« fragte Sellers.
    »Fällt der Groschen immer noch nicht? Denken Sie mal an den Unfall Mantica Street Ecke Garden Vista Boulevard. Rechnen Sie sich die Zeit aus. Wenn Ihnen an einem Erfolg nichts liegt — bitte sehr. Von mir aus schalten Sie ruhig auf stur. Ich sagte nichts weiter. Steck den Zündschlüssel wieder ins Schloß, Bertha. «
    »Ich verstehe kein Wort«, protestierte sie. »Was hat das Taxi mit —«
    »Gib ihm die Schlüssel zurück! Frank hat es in der Hand, einen Bombenerfolg auf sein Konto zu verbuchen oder sich unsterblich lächerlich zu machen.«
    »Unsinn«, protestierte Sellers. »Ich habe Beweise, daß Billy Prue—«
    »Sie haben nichts als Indizien«, fuhr ich ihm in die Parade. »Billy und ich waren schon befreundet, bevor ich nach Südostasien ging. Ich habe ihr geschrieben, wann ich wiederkommen würde. In ihrer Wohnung konnte ich mich nicht mit ihr treffen, weil mir sonst Pittman Rimley ein Loch in den Bauch geschossen hätte. Deshalb hat sie für uns eine Wohnung in den Fulrose Appartements gemietet. Ein Liebesnest sozusagen... Dort bin ich auch in der vergangenen Nacht gewesen, als Bertha mich wie eine Stecknadel gesucht hat.«
    »Gauner!« sagte Bertha halblaut und steckte den Zündschlüssel ins Schloß.
    Frank Sellers saß geschlagene dreißig Sekunden da wie eine Gipsfigur. Dann wendete er mit heulender Sirene und sauste über den Garden Vista Boulevard wieder in die Mantica Street. Der Taxifahrer mit der plattgeboxten Nase war noch da.
    Sellers bremste neben ihm.
    »Was'n mit euch los?« fragte der Taxifahrer.
    »Gestern nachmittag hat es Ecke Mantica Street und Garden Vista Boulevard eine Karambolage gegeben. Ist Ihnen das bekannt?«
    »Hab' davon gehört.«
    »Haben Sie direkt danach einen Fahrgast aufgenommen?«
    Plattnase runzelte die Stirn. »Is' doch kein Verbrechen.
    »Mann oder Frau?«
    »Frau.«
    »Was wollte sie?«
    Die Schweinsäuglein wichen Sellers' Blick aus.
    Sellers baute sich in seiner ganzen Breite bedrohlich vor dem Taxi auf. »Kommen Sie 'raus.«
    Plattnase musterte ihn und zögerte.
    Sellers langte durch das offene Fenster hindurch nach Platinases Schlips und schüttelte den Taxifahrer einmal kräftig durch. »Hören Sie schwer? Rauskommen, hab' ich gesagt.«
    Der Taxifahrer gehorchte und war plötzlich sehr dienstbeflissen.
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Alles über Ihren Fahrgast. Wer es

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