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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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bestimmt mal kühler, da brauche ich noch passende Strickjacken. Oh, und am besten noch eine Leinenhose und ein paar Tops. An der See kann es aber auch wirklich frisch werden – ich packe noch Jeans, T-Shirts, feste Schuhe und einen Strickpulli ein. Was fehlt denn noch? Die Wettervorhersage war ja eigentlich ganz gut. Strandwetter. Da darf ich meinen Bikini nicht vergessen. Da ich mich nicht für einen entscheiden kann und die Dinger eh keinen Platz wegnehmen, packe ich gleich alle fünf Bikinis, die ich besitze, ein. Auf jeden Fall brauche ich noch Flip-Flops, ein Strandkleid und meinen Sonnenhut. Oh, und die Sonnencreme. Hmmm, der Koffer ist voll, und ich habe noch keine Schuhe eingepackt. Ich nehme doch lieber den mittelgroßen Koffer aus meinem Set, packe alles um und lege noch Sandaletten und Pumps rein. Passt doch. Ich setze mich auf mein Bett und gehe noch einmal alles durch. Badetücher! Die habe ich glatt vergessen. Wie dumm von mir. Ich nehme gleich das größte mit. Und vielleicht auch noch zwei kleine. Man weiß ja nie. So, was fehlt jetzt noch? Wenn ich’s mir recht überlege, kann man sich an der See ja nie so richtig auf das Wetter verlassen. Innerhalb von wenigen Minuten kann es da ziemlich ungemütlich werden. Ich brauche unbedingt eine Regenjacke. Vielleicht möchte Ben ja auch eine Wattwanderung oder so was machen. Er ist ja so ein sportlicher Outdoor-Typ. Ich packe also lieber noch eine Regenhose und mehr dicke Pullis ein. Oje, was ist, wenn er Sport treiben möchte? Schnell quetsche ich noch meine Laufsachen in den Koffer. Der ist schon wieder bedenklich voll. Das ist ja wie verhext. Wieder gehe ich alles durch. Kann ich auf irgendetwas verzichten? Es sind ja schließlich nur zwei Tage. Nein, kann ich nicht, und es fehlen immer noch die Dessous, Socken und Kosmetika. Ich hole meinen größten Koffer aus dem Keller und packe um. Das ist viel besser! Dann kann ich gleich noch eine Fleece­jacke und einen Schal mitnehmen, nur für den Fall, dass es wirklich kalt wird. Nach dieser Packorgie bleibt mir kaum noch Zeit, mich fertigzumachen, bevor Ben mich abholt.
    Gerade als er klingelt, bin ich zum Glück fast so weit und werfe einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Dabei bleibt mir beinahe das Herz stehen! An meinem Kinn ist eindeutig eine rote Beule zu erkennen. Es ist ein ausgewachsener Pickel. Warum muss immer ich den obligatorischen Ich-habe-ein-wichtiges-Date-Pickel bekommen? Date-Pickel und Pickel überhaupt sind bei mir psychosomatisch. Diesen hier habe ich bestimmt dem Denner-Stress zu verdanken. Jetzt versaut der Kerl mir auch noch das Wochenende. Wenn ich auf dem Pickel herumdrücke, kann ich ihn schmerzhaft fühlen. Da sitzt er, tief drinnen, der fiese Mitesser. Mist! Ich darf jetzt bloß nicht versuchen, das Ding auszuquetschen. Ich muss los. Quetschen macht es nur schlimmer. Ich drücke natürlich doch wie eine Besessene an dem Pickel herum. Es wird schlimmer. Ben klingelt erneut. Ich hetze zur Sprechanlage an der Tür: »Bin gleich fertig. Du kannst schon mal hochkommen.«
    Ich drücke den Türöffner und renne panisch zurück ins Bad. Mir bleiben knapp zwei Minuten, bis Ben hier oben ankommt, um mir mit dem Koffer zu helfen. Mir bleibt nur noch zu versuchen, das Ding abzudecken und mit reichlich Schminke davon abzulenken. Mit zittrigen Händen kleistere ich den Monsterpickel zu. Geht doch. Sieht man fast gar nicht mehr. Wo bleibt eigentlich Ben? Jetzt wäre ich tatsächlich so weit. Leider kommt Ben nicht nach oben, um mir mit dem Gepäck zu helfen, sondern sitzt hupend im Auto. In unserem Haus gibt es keinen Aufzug. Den Koffer auf Flip-Flops, in einem engen Kleid, mit einem Bastkorb und einem Trenchcoat unter dem Arm vier Etagen nach unten zu schleppen ist gar nicht so einfach. Schweißgebadet stehe ich schließlich vor Ben und seinem Porsche. Das Auto glänzt wie frisch poliert und ich auch. Stirnrunzelnd gibt Ben mir einen Begrüßungskuss: »Sag mal, hattest du etwa einen Unfall?«
    Â»Wie? Wieso?«
    Â»Na, du hast da so ein Hämatom am Kinn.«
    Â»Ã„h, ja, da muss ich mich wohl gestoßen haben.«
    Ben sieht nicht aus, als würde er mir das abkaufen. Sehr souverän. Ich war so stolz auf meine Schminkkünste. Als Nächstes mustert Ben mit einem kritischen Blick meinen Koffer: »Wo willst du denn mit dem ganzen Zeug hin?«
    Blöde Frage, natürlich nach

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