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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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ganze Zeit.« Wie zur Bestätigung hustet sie gleich mal.
    Â»Was hältst du davon, wenn ich dich jetzt einmal abhorche?«
    Ruck, zuck hat Emma ihr Pyjamaoberteil hochgezogen und atmet fleißig ein und aus. Dann hat sie eine Frage.
    Â»Tante Doktor, wann kann ich nach Hause gehen?«
    Â»Noch fünfmal schlafen, Emma.« Damit ist sie einverstanden. Schade, dass ich sie nur kurz betreue. Morgen bin ich für die Notaufnahme eingeteilt. Als ich mich zur Tür drehe, bemerke ich, dass Nils mich vom Gang aus durch das Glasfenster versonnen lächelnd beobachtet. Was will der denn hier? Und warum guckt der so komisch? Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Die Jelly Beans die Nils mir mitgebracht hat, das neuerdings superaufgeräumte Büro, seine unermüdliche Hilfe bei meinem Vortrag, dann auch noch dieser komische Kuss … Vera hatte recht. Das war kein Zufall. Mit klopfendem Herzen trete ich aus dem Zimmer. Nils unterbricht seine Unterhaltung mit einem der Pfleger und lächelt mir zu. »Guten Morgen. Kann ich dich gleich noch sprechen?«
    Â»Heute ist viel zu tun. Vielleicht später, ja?«, rede ich mich raus, eile in das Stationszimmer und gehe hektisch irgendwelche Befunde durch. Nils kommt rein und berührt mich am Arm: »Gib mir nur zwei Minuten …«
    Das Telefon klingelt. Ich schnappe mir den Hörer. Es ist Professor Astrup.
    Â»Tut mir leid«, flüstere ich Nils zu, »es ist der Chef.«
    Â»Dann melde dich nachher einfach in der Ambulanz. Okay?«
    Ich nicke und wende mich dem Telefonat zu. »Frau Plüm, gab es bei der Visite etwas Besonderes? Ist noch etwas zu klären?«, möchte Professor Astrup wissen.
    Â»Nein. Es ist alles in Ordnung.«
    Â»Tut mir leid, dass die Visite ausfallen musste, aber wir hatten eine außerordentliche Sitzung. Es gab da ja einige unschöne Gerüchte über Dr. Mösli und Schwester Gisela aus dem OP . Das hat sich ja bereits herumgesprochen.«
    Â»Nein, davon wusste ich nichts.« Ich stelle mich lieber ahnungslos.
    Â»Nun ja. Schwester Gisela wird uns jedenfalls verlassen und sich einer neuen Aufgabe in einer anderen Klinik zuwenden. Wissen Sie, ich verstehe einfach nicht, warum einige Kollegen Berufliches und Privates nicht trennen können. Das ist so unprofessionell. Aber bei Ihnen muss ich mir da ja zum Glück keine Sorgen machen, oder?«
    Â»Natürlich nicht, da besteht überhaupt keine Gefahr.«
    Â»Nun, dann ist es ja gut.« Damit verabschiedet er sich.
    Gegen Mittag erfahre ich, dass unsere EDV -Abteilung heute, und zwar jetzt sofort, ein spontanes Update fährt. Das wird bis zum Abend dauern. Für den Rest des Tages fällt das gesamte Computersystem aus. Ein arbeitstechnischer Super- GAU ! Ich werde keine Laborergebnisse erhalten. Ich bekomme keine Befunde von weitergehenden Untersuchungen, wie zum Beispiel eines EKG s. Ich kann keine elektronischen Akten einsehen und keine Arztbriefe schreiben. Eigentlich wollte ich gerade mittagessen gehen. Aber nun stapfe ich maximal erbost in Richtung EDV -Abteilung. Auf dem Weg dorthin spricht mich eine Mutter an: »Schwester, wo bekomme ich denn hier Stillhütchen?«
    Â»Was weiß ich?! Fragen Sie die Schwestern!«
    Frau Müller, die Leiterin der EDV -Abteilung, betrachtet mich, als wäre ich ein ekliges Insekt, das ihr Büro betritt. Sie hasst Ärzte. Für sie sind wir nur unnütze Kostenverursacher, die die Klinik noch mal in den Ruin treiben werden. Ihre Abteilung hält sie dagegen für unentbehrlich. Das wird durch die Krankenhausverwaltung bewusst gefördert. Wo bei uns altes stinkendes Linoleum das Einrichtungsbild prägt, liegt im Verwaltungsbereich Parkett. Die EDV ler werden gratis mit Kaffee, Kuchen und Tageszeitungen versorgt. Wir Ärzte und das Pflegepersonal werden hingegen fast abgemahnt, wenn wir den Spülstopp auf der Toilette nicht betätigen.
    Â»Können Sie so ein Update nicht mal nachts machen? Das geht in anderen großen Firmen ja schließlich auch«, frage ich Frau Müller ungehalten.
    Sie erdolcht mich mit ihrem Blick. »Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie viel wir hier zu tun haben. Wir werden heute wegen des Updates Überstunden machen müssen«, pampt sie zurück.
    Ach was! Die und arbeiten. Diese Sesselpupser! Kommen um neun und lassen um fünfzehn Uhr den Stift fallen. Hier helfen auch logische Argumente nicht

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