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Dann klappts auch mit dem Glueck

Dann klappts auch mit dem Glueck

Titel: Dann klappts auch mit dem Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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einer Schüssel mit Popcornresten übersät. Offensichtlich hatten die Jungs ihren Film genossen. Vermutlich sind sie jetzt im Wald und stromern dort herum, dachte Meredith. Folglich würden sie demnächst mit großem Appetit wieder hier einfallen. Also machte sie sich daran, die Hamburger vorzubereiten.
    Gerade hatte sie die Zutaten herausgeholt und schnitt eine Zwiebel, als sie das Knirschen von Autorädern auf dem Kies der Einfahrt hörte. Colins Mutter konnte es nicht sein. Meredith hatte ihr versprochen, dass sie Colin nach dem Essen nach Hause fahren würde. Von ihrem Platz an der Küchenarbeitsplatte hatte sie einen guten Blick aus dem Fenster, und der schwarze SUV war unverkennbar, genau wie der Mann, der daraus ausstieg. O nein, nicht der schon wieder, dachte sie genervt.
    Meredith warf einen Blick auf die Bratpfanne. Eine Sekunde lang genoss sie die Vorstellung, sie ihm über den Kopf zu ziehen. Das wäre mal eine Befriedigung. Vernünftig, wie sie war, ließ sie die Pfanne jedoch auf dem Herd stehen, damit sie nicht aus Versehen in Versuchung geriet, und ging zur Haustür.
    Davor stand Jed Banks. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Vielleicht hatte ihm ja sein Anwalt geraten, diesen lächerlichen Räumungsbefehl zu vergessen. „Was wollen Sie hier?“
    „Ich wollte Sie darüber informieren, dass Ihr Sohn gerade einen Stein durch mein Wohnzimmerfenster geworfen hat.“
    „Das kann nicht sein“, protestierte sie. „Er hat einen Freund zu Besuch.“
    „Mag schon sein, denn dieser Freund hat ihn begleitet. Sie haben den Stein geworfen und sind dann schnell wie der Blitz wieder weggeflitzt.“
    Am liebsten hätte Meredith sich jetzt selbst mit der Bratpfanne auf den Kopf geschlagen, um sich von ihrem Leiden zu erlösen. Was war nur in ihren Sohn gefahren? „Sind Sie sicher, dass es mein Sohn war?“ Wieder schossen ihr Tränen in die Augen, und diesmal lag es nicht daran, dass sie Zwiebeln schnitt.
    „Ja. Ich konnte ihn ziemlich gut erkennen. Wie gesagt, er war mit einem anderen Jungen zusammen.“
    Colin Nilgood. Leos neuer Freund. Das wurde ja immer besser. „Es tut mir leid. Natürlich komme ich für den Schaden auf.“
    Jed atmete hörbar aus. „Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Den Schaden wird meine Hauseigentümerversicherung ersetzen. Ich dachte nur, dass Sie Bescheid wissen sollten.“
    Sie spürte, dass ihre Unterlippe zu zittern begann. „Er hat eine Menge durchmachen müssen.“
    „Ich verstehe schon.“
    Nein, tat er nicht. Er verstand gar nichts, dieser Grundstücksdieb. Und Meredith verstand nicht, wieso sie am liebsten ihren Kopf an seine breite Brust gelegt und ihn gebeten hätte, sie ganz fest zu halten. Anscheinend rotteten ihre Hormone und ihr Herz sich gegen sie und ihren Verstand zusammen.
    „Gegen solche Sachen geht man am besten sofort an, bevor es zu einem echten Problem wird.“
    Ihre Empörung brachte die Hormone und das Herz schlagartig zum Schweigen. Wie konnte dieser Fremde es wagen, einfach so daherzukommen und ihr Ratschläge zu erteilen, wie sie ihren Sohn zu erziehen hatte? „Vielen Dank, ich komme damit schon klar“, sagte sie steif.
    Er nickte einlenkend. Dann drehte er sich um und ging. Sie schloss die Tür und ließ sich auf den nächstbesten Stuhl fallen. Dabei fühlte sie sich, als wäre sie gerade von einem Laster überrollt worden. Was jetzt?
    Nun, zunächst einmal musste sie sich um ihren Sohn kümmern. Als er schließlich zusammen mit Colin nach Hause kam und gleich nach oben verschwinden wollte, rief sie aus der Küche: „O nein, ihr beiden. Kommt sofort hierher! Es gibt da etwas, worüber wir reden müssen.“
    Die Jungs kamen die Treppe wieder runter und setzten sich auf die Couch. Dabei tauschten sie nervöse Blicke aus. Meredith setzte sich ihnen gegenüber und bedachte sie mit einem strengen mütterlichen Blick. „Ich habe gerade Besuch von Mr Banks gehabt.“ Sofort warf Colin einen Seitenblick auf Leo, doch der schien die Spitzen seiner Turnschuhe äußerst interessant zu finden. Aber auch wenn er sich nicht traute, ihr in die Augen zu sehen, konnte die Röte, die ihm in die Wangen schoss, sein schlechtes Gewissen nicht verbergen. „Leo, was hast du dir nur dabei gedacht?“
    Ihr Sohn hob den Blick und sah sie grimmig an. „Er hat doch selbst schuld. Er ist ein Dieb. Hast du selbst gesagt.“
    Richtig. Sie seufzte. „Das heißt aber noch lange nicht, dass du ihm einen Stein durchs Fenster werfen darfst. Es gibt verschiedene

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