… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
auf dem Weg in die Bar. Falls du kommen willst, würde ich mich sehr freuen.“
„Hast du noch alle Tassen im Schrank?“
„Soll ich Juan von dir grüßen?“
Helen kreischte auf, dann schniefte sie verstimmt und sagte: „Ich hasse dich“, bevor sie auflegte. Die arme Frau hatte es wirklich schwer.
Lächelnd schob Lori das Handy zurück in ihre Hosentasche und stieß die schwere Eichentür der Bar auf. Bierdunst schwebte in der Luft. Na ja, wenigstens stank es nicht mehr nach kaltem Rauch, so wie früher.
„Huhu!“, hörte sie Molly rufen. Lori sah sich mit zusammengekniffenen Augen nach ihrer Freundin um. Nach dem strahlenden Sonnenschein draußen fiel es ihr schwer, sich an das Dämmerlicht hier drinnen zu gewöhnen. Doch dann erkannte sie Mollys Blondschopf. Im selben Moment sprang Molly von ihrem Barhocker und zeigte mit dem Finger auf Lori.
„Lori Love, sag mir sofort, mit wem du schläfst! Und wag es ja nicht, mich anzulügen!“
In der gesamten Bar wurde es mucksmäuschenstill. Und alle – wirklich alle – starrten Lori an. Sie sah sich entsetzt um.Nur einer der Gäste besaß die Freundlichkeit, sich gegen die Hutkrempe zu tippen. Alle übrigen waren zu sehr damit beschäftigt, blöd zu grinsen und in Loris Ausschnitt zu glotzen, um höflich zu sein. „Bist du wahnsinnig geworden?“, zischte sie Molly zu und setzte sich neben sie an den Tresen.
„Das fragst du mich ?“, konterte Molly. „Ben hat angedeutet, dass du gestern ein Date hattest, aber ich habe ihm kein Wort geglaubt. Und jetzt sieh dich nur mal an.“
Voller Panik sah Lori an sich herab, weil sie befürchtete, schon wieder einen Busenblitzer aufs Parkett zu legen. „Was?“
„Du glühst förmlich!“
„Hä?“
„Bild dir bloß nicht ein, dass mir das entgeht! Kein Wunder, dass du mich gestern hast sitzen lassen! Wahrscheinlich hast du noch aufgeschürfte Knie von deiner wilden Nacht. Ha!“ Sie wies mit triumphierender Miene auf ihre Beine. „Und deswegen trägst du auch Jeans!“
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du einen Riesendachschaden hast?“
Molly warf die Hände in die Luft. „Wer ist er?“, fragte sie, genau in dem Moment, in dem die Jukebox verstummte. Und wieder schien die gesamte Bar an Loris Lippen zu hängen.
„Er?!“ , flüsterte jemand irgendwo in der Billardecke.
Toll. Echt, einfach toll. Wütend starrte Lori ihre Freundin an. „Entweder du fängst jetzt endlich an, leiser zu reden, oder ich gehe wieder nach Hause, packe meine Sachen und verlasse Tumble Creek für immer, ohne dir jemals verraten zu haben, wer es ist. Kapiert?“
Molly blinzelte irritiert, dann bemerkte sie ihr Publikum. „Oh, tut mir leid, mein Fehler.“ Jetzt hob sie absichtlich die Stimme und sah sich um. „Leute, die Show ist vorbei, hier gibt es nichts zu sehen! Ich hab nur Witze gemacht.“ Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Lori zu und sah sie gespannt an.
Warum nur hatte sie sich eine Wahnsinnige als beste Freundinausgesucht? Lori versuchte, sich die Schamesröte aus dem Gesicht zu reiben. „Ich brauch dringend Alkohol.“
Molly wedelte wild in Juans Richtung und trommelte dazu auf dem Tresen herum, damit er sich beeilte. Juan grinste und winkte, dann machte er sich an die Zubereitung von Loris Lieblingscocktail: einem Appletini mit drei Maraschinokirschen.
Molly verschränkte währenddessen die Arme und musterte Lori eindringlich.
„Du hast wirklich die Geduld einer Dreijährigen“, bemerkte Lori und lehnte sich nonchalant an die Bar, um Molly noch ein bisschen zu triezen.
„Mir doch egal.“
„Also, was hat Ben denn so erzählt?“
„Nicht genug.“
Lori lächelte. „Erinnerst du dich noch, wie du mir letztes Jahr rein gar nichts über deinen Job verraten wolltest? Du wolltest sogar einen Rat von mir, wie du Ben davon erzählen kannst, ohne mir zu sagen, womit du eigentlich dein Geld verdienst.“
Mollys Blick ruhte auf Juan und dem randvollen Glas, das er vor Lori abstellte. „Keine Ahnung, wovon du redest“, murmelte sie.
„Von Geheimnissen. Dunklen, versauten Geheimnissen.“ Jetzt sah Molly sie wieder an. „Hau den Cocktail weg, Schätzchen, das lockert die Zunge.“
Grinsend nahm Lori das Martiniglas und trank einen winzigen Schluck.
Unter Mollys linkem Auge zuckte ein Muskel. „Ich hätte wissen sollen, dass etwas los ist, als ich Miles’ letzte Klatschspalte gelesen habe.“
„Was stand denn drin?“
„Ach. Nur dass du schon wieder im Kleid gesehen wurdest. Und
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