… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
Als er sich die Hände an einem Geschirrtuch abtrocknete, spannte sich seine Armmuskulatur an. Er hatte abgenommen, seit er Helen kennengelernt hatte, und sah langsam wieder aus wie der Football-Star, der er zu Highschoolzeiten gewesen war. Wobei sein Lächeln eher an das eines Fünfjährigen an Weihnachten erinnerte. „Darf es noch einDrink sein, Ladies?“
„Aber nur einer“, sagte Lori. Dann fügte sie sicherheitshalber hinzu: „Pro Person natürlich.“
„Kapiert.“
Als Lori ihre Freundin ansah, gefror ihr Lächeln. Denn Molly saß mit offen stehendem Mund und aufgerissenen Augen da und starrte Lori fassungslos an. „Was?“
Molly schüttelte wie in Zeitlupe den Kopf, dann platzte sie heraus: „Mein Bruder ist gerade dabei, sich Hals über Kopf in dich zu verlieben!“
„Was?!“
Molly beugte sich vor und stützte sich mit beiden Händen auf Loris Knien ab. „Quinn streitet nie . Mit keinem. Er ist viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, um sich für die Probleme gewöhnlicher Sterblicher zu interessieren. Und mit dir streitet er ständig? Das kann nur eins heißen: Er ist verliebt in dich, Lori.“
„Nein! Spinnst du? Wir sind doch noch nicht mal zusammen!“
Molly schnaubte verächtlich. „Jetzt benutz doch mal dein Gehirn! Du liest doch ständig Liebesromane! Was sind die verlässlichsten Anzeichen für wahre Liebe? Drama, Streitereien, Spannung.“
„Was alles auch Anzeichen für das Vorliegen von häuslicher Gewalt sind. Das sind nur Geschichten, Molly. Was du besser wissen solltest als irgendjemand sonst, weil du sie schreibst.“ Verzweifelt versuchte Lori, die Panik niederzukämpfen, die sich in ihr ausbreiten wollte. „Die Chemie zwischen uns stimmt, und die sexuelle Spannung bringt uns dazu, zu streiten. Aber das heißt noch lange nicht, dass Quinn in mich verliebt ist.“
„ Noch nicht.“
„Niemals! Wir sind kein Paar, wir haben einfach nur Sex. Ich gehe mit deinem Bruder ins Bett, nicht mehr und nicht weniger. Und er findet das gut so.“
Molly sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Mann,ist das seltsam. Als hätte sich Bambi in eine liebestolle Nymphomanin verwandelt.“
„Bambi war ein Junge, ich bin mir also nicht ganz sicher, was du damit sagen willst.“
„Bambi war ein Junge?“
„Ja, ich glaube schon. Ist er später nicht der König des Waldes geworden oder so?“
„Hm.“ Molly zuckte die Schultern.
„Ist ja auch egal.“ Zum Glück war die Panikattacke endlich verschwunden. „Das Ganze läuft erst seit ein paar Tagen. Viel Tiefgang hat unsere Affäre also noch nicht. Können wir jetzt bitte noch mal das Thema wechseln?“
Molly erfüllte ihren Wunsch und schaffte es, ihr im Verlauf der nächsten Stunde nur wenige vielsagende Blicke zuzuwerfen.
Trotzdem ließen ihre Worte Lori keine Ruhe. So lächerlich die Vorstellung auch sein mochte, sie setzte sich fest und nagte an Lori, bis sie gegen ein Uhr nachts endlich in unruhigen Schlaf fiel.
11. KAPITEL
Was sie taten, war falsch. Ganz und gar falsch. Und sie genoss jede Sekunde.
Die festgezurrten Fesseln schnitten bei jeder Bewegung in ihre aneinandergebundenen Handgelenke. Auch ihre Fußgelenke waren am Bett fixiert, nur dass sie mit zwei verschiedenen Seilen an den Bettpfosten befestigt waren, sodass ihre Schenkel weit gespreizt wurden. Ihr Geschlecht lag offen und schutzlos da, wie ein unfreiwilliges Geschenk. Caroline hob die Hüften an und wand sich, doch dadurch konnte ihr Liebhaber nur noch mehr von ihr sehen. Dunkle Augen glitzerten durch die schwarze Maske, die fast sein ganzes Gesicht bedeckte.
Sie hatte sein Gesicht noch nie gesehen, hatte keine Ahnung, wer er eigentlich war. Und diese Anonymität machte ihr verdorbenes Vergnügen nur umso reizvoller. Die Nervosität ließ ihren Kitzler noch heftiger pochen. Caroline stöhnte auf.
Q uinn hätte ebenfalls fast aufgestöhnt, als er an die Geschichte dachte, die er in der Nacht zuvor gleich dreimal gelesen hatte. Er warf einen Blick auf Loris Beine, die von dem schwarzen Lederbezug des Beifahrersitzes gerahmt wurden. Wollte sie wirklich, dass er diese Beine spreizte und fesselte? Wollte sie wirklich, dass er die völlige Kontrolle über ihren Körper hatte?
Das Buch, das er aus ihrem Schlafzimmer geklaut hatte, war ziemlich zerfleddert gewesen, was verriet, dass sie es nicht nur einmal gelesen hatte. Besonders diese eine Geschichte, denn dort war der Buchrücken so gebrochen, dass sich die Seiten genau dort öffneten, wo sie
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