… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
seines Bauchnabels. Er hatte sich Sorgen darüber gemacht, eine Grenze zu überschreiten. Aber jetzt wusste er, dass Lori es wollte. Und zwar so sehr, dass sie es nicht einmal zugeben konnte. Quinn hatte nicht vor, sie dazu zu zwingen, es laut auszusprechen. Er würde es einfach tun.
In der Hoffnung, dass seine Erregung inzwischen so weit abgeklungen war, dass er sich nicht in aller Öffentlichkeit blamierte, stieg er aus dem Wagen und öffnete Lori die Tür.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, reichte er ihr die Hand und geleitete sie auf die Party.
Oh Gott. Ohgottohgottohgott.
Lori versuchte verzweifelt, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.
Sie hatte überhaupt nicht darauf geachtet, welches Buch Quinn mitgenommen hatte, weil sie in den letzten Tagen gedanklich viel zu sehr mit Sex und unbezahlten Rechnungen beschäftigt gewesen war.
Und jetzt wusste er es. Er wusste, dass sie gefesselt werden wollte. Dass sie vielleicht sogar den Hintern versohlt bekommen wollte.
„Oh Gott“, flüsterte sie erstickt.
Quinn sah in ihre Richtung, sagte aber nichts.
Sie wollte ja verhindern, dass sie überhaupt damit anfingen. Wollte leugnen, leugnen, leugnen. Einerseits. Andererseits wollte sie etwas ganz anderes. Und Quinn hätte ihr wahrscheinlich sowieso kein Wort geglaubt, wenn sie es abgestritten hätte. Herr im Himmel, auf ein paar der Seiten war ihr beim Lesen sogarErdbeereis gekleckert!
Würde sie es abstreiten, wäre sie am Ende womöglich beschämt und unbefriedigt. Da war sie doch lieber beschämt und gefesselt.
Bei dem bloßen Gedanken begannen ihre Wangen wieder zu brennen. Quinn hielt ihr ungerührt die Tür auf und schob sie in eine große Bar, in der alles aus poliertem Holz und Edelstahl zu bestehen schien. Lauter Gesichter, die Lori nicht kannte. Einige wandten sich ihr zu, musterten sie kurz, sahen gleich wieder weg. Lori war hier ein Niemand, und ausnahmsweise empfand sie das als Erleichterung. Selbst wenn die Leute ihr ansahen, was sie gerade dachte – sie würden sie niemals wiedersehen.
Aber Quinn … Quinn kannte sie viel zu gut. Als er eine Hand auf ihren Rücken legte, atmete Lori tief ein.
„Soll ich uns etwas zu trinken organisieren?“
„Ja! Bitte, unbedingt.“
Seine Lippen streiften ihre Wange, und dann war er fort. Lori stand ganz alleine da, wie bestellt und nicht abgeholt, und drückte ihre Finger an die Stelle, die Quinn gerade geküsst hatte.
Jetzt reiß dich schon zusammen.
Vielleicht war die Person hier, die ihre Werkstatt demoliert hatte, und Lori hatte nichts Besseres zu tun, als an Fesselspielchen zu denken. Und an Quinns lange Finger, die die Seidenkrawatten um ihre Handgelenke fester zurrten, während er mit undurchdringlicher Miene auf sie herabsah und … Als er zu ihr zurückkehrte, wurde sie schon wieder rot.
„Champagner?“
„Danke.“ Sie hob das Glas sofort an die Lippen und trank einen großen Schluck. Am liebsten hätte sie sich das eiskalte Champagnerglas an die heiße Stirn gedrückt.
„Ah, da ist ja Peter Anton.“ Quinn wies mit seinem Glas auf einen Mann und legte die Hand auf Loris Ellenbogen. „Komm, ich stelle euch vor.“
Lori erstarrte. „Nein!“ Sein fragender Blick brachte sie nur noch mehr durcheinander. „Also, äh …“ Verdammt. „Ich mussmal eben … auf die Toilette. Geh du doch mal zu Mr Anton, und ich komme dann gleich nach, okay?“
Er musterte sie zwar skeptisch, nickte nach einer Weile aber. „In Ordnung. Soll ich sicher nicht auf dich warten?“
„Also, auf die Toilette kann ich gerade noch alleine gehen. Und falls nicht, hab ich mein Handy dabei“, erwiderte sie und verdrehte die Augen.
„Gut zu wissen.“
Lori flüchtete in eine kleine Nische zu ihrer Linken, in der sie ein Toilettenschild entdeckt hatte. Als sie sich noch einmal zu Quinn umdrehte, beobachtete sie, wie er sich durch die Menge zu diesem Peter Anton vorarbeitete. Nachdem sie ganz langsam bis zwanzig gezählt hatte, guckte sie wieder hin.
Jetzt schüttelte er dem schlanken blonden Mann mit Nickelbrille die Hand. Peter Anton sah im wahren Leben genauso aus wie auf den Bildern im Internet. Nur dass er kleiner und zierlicher war, als Lori gedacht hätte. Im Gegensatz zu ihm war seine Armbanduhr allerdings ein Koloss. Das Ding wog wahrscheinlich an die zwei Kilo.
Lori musste das Überraschungsmoment ausnutzen. Nicht dass sie glaubte, er würde einer wildfremden Frau seine kriminellen Geheimnisse anvertrauen. Aber wenn er wusste, dass die Frau
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