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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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noch nicht mit Shannon gesprochen?«
    Drew deutet auf seinen Mund und kaut weiter.
    »Soll ich es ihr sagen?«
    »Nein, überlassen Sie das mir, Maz. Es ist mein Schlamassel, und ich bringe das auch wieder in Ordnung.« Drew greift nach einem weiteren Stück Kuchen. Auf der Arbeitsfläche neben dem Becken stehen sieben Biskuitkuchen mit unterschiedlichem Zuckerguss und unterschiedlicher Marmeladenfüllung, und er scheint sich tatsächlich an jedem einzelnen davon vergriffen zu haben. Was allerdings ziemlich typisch für Männer ist, denke ich missmutig: den Kuchen essen und ihn gleichzeitig behalten wollen.
    »Wollen Sie nicht probieren? Ich finde ja Nummer drei am besten, aber Frances besteht auf einer zweiten Meinung.« Drew grinst. »Und Izzy weigert sich, weil sie Angst hat, nicht mehr in ihr Hochzeitskleid zu passen.«
    »Hey, das reicht«, mischt sich Izzy ein, die gerade hereinkommt. »Ihr erster Patient ist da, Drew. Eine Katze, die jemand heute Morgen bewusstlos im Garten gefunden hat. Und, Maz, können Sie bitte Mr Dixon anrufen und ihm das Ergebnis der Blutanalyse durchgeben, er hat gerade zum zehnten Mal innerhalb von zwei Tagen nachgefragt.« Dann verlässt sie in Drews Kielwasser den Raum.
    Ich nehme ein Stück von Frances’ Kuchen und setze mich aufs Sofa, um Mr Dixon anzurufen. Er ist nicht zu Hause, und so versuche ich gerade, eine Unterhaltung mit meinem Bauch anzufangen, als Emma hereinkommt.
    »Hallo, Fremder«, sage ich und schaue zu ihr auf.
    »Hallo«, antwortet sie kühl. »So lange war ich nun auch nicht weg.«
    »Ich weiß.«
    Ich will ihr erklären, dass ich mir nichts dabei gedacht habe, dass es bloß ein harmloser Scherz war, nichts, was sie ernst nehmen müsste, doch sie gibt mir keine Gelegenheit dazu. »Wie war denn dein Ultraschall neulich?«
    »Gut, danke. Aber du hattest recht mit dem Gel – es war eiskalt.«
    Darauf folgt ein unbehagliches Schweigen. Es ist meine Schuld. Ich habe sie an ihren Verlust erinnert, und wahrscheinlich ist jetzt doch nicht der richtige Moment, um ihr zu erzählen, dass ich mit Alex zusammenziehen werde.
    »Hast du die Bilder da?«, fragt sie. »Ich würde sie gerne sehen.«
    Ich hole sie aus der Wohnung.
    »Wie süß«, meint sie. »Wisst ihr schon, was es wird?«
    »Nein, es war zu schüchtern«, erwidere ich und beobachte Emmas Reaktion, aber ihre Züge geben nichts preis.
    Es ist ein merkwürdig gestelztes Gespräch, als versuchten wir beide zu vergessen, was neulich zwischen uns vorgefallen ist, und bemühten uns, wieder von vorn anzufangen.
    »Ich hatte heute gar nicht mit dir gerechnet. Ich habe Frances gebeten, nur Termine für mich und Drew anzunehmen. Wenn ich das gewusst hätte …«
    »Mach dir keine Gedanken«, beschwichtigt Emma mich, den Blick noch immer auf meine Ultraschallbilder gerichtet. »Ich hätte dir Bescheid sagen sollen. Sie haben es nicht geschafft – die Embryos, meine ich.«
    »O Em, das tut mir leid …«
    »Muss es nicht«, fällt sie mir ins Wort. »Ich hatte nicht erwartet, dass es gleich beim ersten Mal klappt. Ben und ich haben uns auf mindestens drei Versuche eingestellt – emotional und finanziell.« Sie beißt sich auf die Lippen. »Die Leute in der Klinik sind uns eine großartige Stütze. Sie sind sehr optimistisch, das ist toll, und wir versuchen es noch mal, sobald meine Ärztin uns das Okay gibt.« Sie verzieht das Gesicht. »Auch wenn das wieder neue Spritzen bedeutet.«
    »Wann fängst du an?«
    Emma gibt mir die Bilder zurück. »So bald wie möglich.«
    »Ist das denn vernünftig? Solltest du nicht lieber eine Pause einlegen, um deinem Körper die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen?«
    »Ich habe ihnen gesagt, dass ich keine Zeit mehr verlieren will. Ich halte es nicht aus, nichts zu tun.«
    Am liebsten würde ich sie fragen, was nach den drei Versuchen passiert? Wie soll es weitergehen, wenn sie dann noch immer nicht schwanger ist? Wird sie es immer weiter versuchen? Oder wird sie in der Lage sein, aufzuhören und zu akzeptieren, dass sie niemals Kinder haben wird? Wird sie nach vorne schauen können? Aber all diese Fragen kann ich ihr nicht stellen, weil – ich lege eine Hand auf meinen Bauch – mein eigenes Baby zwischen uns steht.
    »Ben kriegt das mit den Spritzen beim zweiten Mal sicher besser hin«, sage ich. »Übung macht den Meister.«
    Emma lächelt, und ich sehe, dass sie wieder in die Aufregung und Angst des nächsten Behandlungszyklus hineingezogen ist. Ich kann mir kaum vorstellen, wie

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