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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Geschwür. Ich gebe Ihnen eine antibiotische Salbe mit.« Sie nimmt eine Packung vom Regal und gibt sie Mrs Dyer. »Sie brauchen ihm nur bis zu seinem nächsten Termin jeden Tag ein bisschen davon ins Auge zu drücken.«
    »Wie um Himmels willen soll ich jemals wieder in die Nähe seines Auges kommen?«, fragt Mrs Dyer. »Mein Mann ist mir dabei keine große Hilfe – er ist zwar Metzger, aber wenn es um medizinische Dinge geht, ist er ein bisschen zimperlich.«
    »Sie können auch gerne jeden Tag mit Brutus vorbeikommen, dann mache ich das für Sie.« Emma spritzt eine ordentliche Dosis Salbe ins Auge des Hundes und tritt schnell zurück, ehe Mrs Dyer und ich ihn loslassen. Brutus schüttelt sich, dreht sich um und drückt erwartungsvoll die Nase gegen die Tür.
    »Vielen, vielen Dank, Emma«, sagt Mrs Dyer beim Hinausgehen, ohne von mir auch nur Notiz zu nehmen. »Ich weiß, dass ich mich immer auf Sie verlassen kann.«
    »Danke für deine Hilfe, Maz«, sagt Emma, nachdem sie fort ist.
    »Wie soll sie zurechtkommen, wenn du nicht mehr da bist?«, will ich wissen und gehe ans Becken, um mir Brutus’ Speichel von den Händen zu waschen.
    »Ich hoffe, sie kann sich mit Drew anfreunden. Oje, ich sollte ja schon längst am Bahnhof sein. Bis später.«
    Kurz danach kommt sie mit Drew zurück. Er lässt die Riemen seines schmuddeligen Rucksacks von den Schultern gleiten, stellt ihn auf den Boden, wischt sich die Handflächen an seinen abgeschnittenen Jeans ab und schüttelt mir die Hand.
    »Hi, alles klar?«, begrüßt er uns.
    »Wie war die Fahrt?«, erkundige ich mich.
    »Ganz okay, danke.«
    »Die Leute in Ihrer alten Praxis werden Sie sicher vermissen.«
    Drew lacht.
    »Mein Chef – mein Exchef – hat gesagt, eine Praxisvertretung einzustellen wäre das Gleiche, wie einen entlaufenen Hund bei sich aufzunehmen. Gerade wenn man sie lieb gewonnen hat, müssen sie wieder weg.«
    Werden wir Drew lieb gewinnen? Ich hoffe es.
    »Ich suche Drew ein paar Garnituren Praxiskleidung raus, danach fahre ich ihn zur Werkstatt, um seinen Mietwagen abzuholen, und zeige ihm seine Unterkunft«, erklärt Emma.
    »Sie wohnen bei den Pitts, nicht wahr?«, fragt Izzy.
    »Bed and Breakfast auf der Barton Farm«, antwortet Emma. »Lynsey hat noch ein Zimmer frei.«
    Ich kann mir nicht vorstellen, wo – Stewart und sie haben sieben Kinder –, und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mir noch immer nichts Eigenes gesucht und die Wohnung über der Praxis freigemacht habe.
    »Und dann fahre ich Sie noch runter nach Talysands, damit Sie wissen, wie Sie zum Strand kommen«, fährt Emma fort.
    »Ach, machen Sie sich keine Umstände«, wehrt Drew ab. »Den finde ich bestimmt auch so.«
    »Nein, nein. Ich muss sowieso noch zu Chickarees. Ben und ich haben uns für einen Kinderwagen entschieden« – Emma schaut mit vor Stolz geröteten Wangen auf ihren Bauch –, »und ich will ihn auf jeden Fall rechtzeitig bestellen.«
    »Ich brauche noch einen Neoprenanzug und ein neues Board. Keine Hektik«, sagt Drew. Ich bemerke die Bartstoppeln in seinem Gesicht. Es wird Emma nicht gefallen, wenn er morgen so zur Arbeit erscheint – ihrer Ansicht nach ist ein Bart bei einem Mann ein Zeichen von Faulheit. Ich habe Ben nie auch nur mit einem Schatten auf den Wangen gesehen.
    »Was halten Sie von unserem neuen Tierarzt?«, will ich von Frances wissen, nachdem die beiden fort sind.
    »Er sieht sehr gut aus, aber er ist kein Gentleman, nicht wie der junge Mr Fox-Gifford. Gentlemen tragen keine kurzen Hosen.«
    Ich will ihr gerade widersprechen, als sie nachsetzt: »Ganz sicher nicht derart kurze Hosen, und vor allem nicht um diese Jahreszeit. Er wird sich noch den Tod holen, und was nützt er uns dann?« Sie greift nach dem Lufterfrischer und versprüht ihn mit so viel rechtschaffener Empörung, dass meine nächste Patientin niesen muss, als sie ins Sprechzimmer kommt.
    Wild Rose of Everwood. Schwarzer Großpudel. Ich lasse den Blick über die Informationen auf meinem Bildschirm gleiten. Besitzer: Miss A. Ballantyne. Nicht unsere Kundin, lässt sich aber nicht abweisen.
    Den Namen kenne ich doch. Aurora Ballantyne ist die Besitzerin der Boutique von Talyton St. George. Vor ein paar Wochen hat sie ihre Schaufensterpuppen in Designerdessous gehüllt, und mehrere Tage lang belagerten die weiblichen Mitglieder der Kirchengemeinde ihren Laden mit Plakaten, um Talytons Straßen von der Sünde zu reinigen. Aber Aurora hat sich nicht einschüchtern lassen, und

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