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Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition)

Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition)

Titel: Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Josephine Chaos
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der so etwas heute im Leben nicht mehr tun würde!«
    »Das weiß ich doch!« Gönnerhaft tätschelt mir die Freundin die Hand, während sie dem durchaus lecker anmutenden Interessenten einen abschätzenden Blick zuwirft. »Aber mit der Spontanität hattet ihr es auch nicht so wirklich – oder ist es spontan, wenn man erst dreimal schriftlich anfragen muss, ob man sein Patenkind denn mal zu einem Kinderwagenausflug mitnehmen darf, hm?«
    Der Knabe am Nebentisch ist offensichtlich völlig hin und weg von Olivias liebreizendem Anblick und steht jetzt kurz vorm Sabbern, während Olivia sich wiederum einen Spaß daraus macht, ihm hin und wieder laszive Blicke unter perfekt geschminkten, halb geschlossenen Lidern zuzuwerfen.
    »Ollie, benimm dich! Der Kerl fällt dir gleich in den Ausschnitt! – Und was Kind eins damals anging: Wenn ein Baby doch noch so klein ist, dann trennt man sich als Mutter eben mal schwerer von seinem Erstgeborenen!«
    »Es war dein Drittgeborener und zum Zeitpunkt des Ausleihversuches immerhin schon stattliche zwei Jahre alt! Wir wollten nur EIS ESSEN gehen!« Olivia ist jetzt ehrlich empört, was den Casanova am Nachbartisch dazu veranlasst, seinen spontanen Antrittsbesuch an unserem Tisch abrupt abzubrechen und sich stattdessen wieder seinem Getränk und der Zeitung vor sich zu widmen.
    »Okay – du hast recht. Wir waren keinesfalls perfekt!«
    »Na siehste!« Zufrieden grinsend, trinkt Ollie den letzten Schluck aus ihrem Glas, während sie sich interessiert nach weiteren potentiellen Opfern umschaut.
    »Aber wir waren verdammt nah dran!«, trumpfe ich noch einmal auf, als auch schon der Kellner mit zwei nagelneuen Bieren vor uns steht.
    »Mit freundlichen Grüßen – von dem Herrn an der Bar!«, zwinkert er verschwörerisch, während er die Gläser vor uns abstellt.
    »Ich weiß schon, warum ich so gerne mit dir ausgehe!«
    »Ja, man muss sein Geld eben irgendwie zusammenhalten!«, lacht Olivia und prostet dem Mann an der Bar mit ihrem schönsten Lächeln freundlich zu.

    Doch zurück zu meinem Geburtstagsfrühstück, da sitze ich nun also und betrachte voll Mutterstolz diese unglaublich wohlgeratenen, selbstredend hochintelligenten und außerdem noch wunderschönen Kinder. Und ich denke: Egal, was wir als Eltern verbockt und falsch gemacht haben – das, was jetzt schon dabei herausgekommen ist, ist absolut großartig und auf alle Fälle wunderbar!

Nancy The Fancy – und Mohair-Pullover im Gegenwert eines Monatsgehalts
    Man kann über das Rehlein sagen, was man will, aber Bambi hatte den chirurgischen Kollegen mit der Daueruntersuchung von Frau Galle das Turfen vorerst tatsächlich erfolgreich ausgetrieben. Schon seit Wochen hat kein Aufschneider mehr versucht, eine Patientin grundlos abzuschieben, und jetzt tanzen plötzlich und gänzlich unvermittelt die Urologen aus der Reihe. Seltsam – eigentlich existiert so etwas wie ein geheimer Ehrenkodex zwischen uns und den Uros: kein mieses, interdisziplinäres Hin-und-Hergeschiebe, denn schließlich kämpfen wir ja fast an derselben Front: Gürtellinie und noch weiter runter.
    Wie auch immer: Es ist schon ziemlich spät am Abend, als der urologische Oberarzt Dr. Harnstau bei mir anklingelt und mich wissen lässt, dass er mir eine konsiliarische Patientin aufs Auge zu drücken gedenkt. Doppelt dreist wird die ganze Geschichte durch die Tatsache, dass Frau Breit just gestern von unserer Station zu den Urologen verlegt wurde. Die akuten Unterbauchschmerzen hatten sich nämlich als miese Harnsteine entpuppt – eindeutig nicht unsere Baustelle. Warum sie jetzt – mitten in der Nacht – wieder zu uns zurück soll, nachdem wir sie zuvor schon mehrere Tage lang unnötig durchgecheckt und -gefüttert haben, erscheint nicht ganz nachvollziehbar. Dr. Harnstau versucht mir die Sache verständlich zu machen.
    »Die Frau hat gar keine Harnsteine! Ich habe ein Ausscheidungsurogramm gemacht (das ist die adäquate Untersuchung, um Steine in den ableitenden Harnwegen festzustellen), aber es war nichts zu sehen. Ich hab ihr trotzdem einen Doppel-J gelegt. Aber sie hat immer noch Schmerzen!«
    »Ja, sicher hat sie Schmerzen – sie hat ja jetzt auch eine Schiene im Harnleiter!«
    Ähm – HALLO? Hört der Mann sich beim Reden eigentlich selbst zu? Wenn ein miniklitzekleiner Stein in dem gut fünfzehn bis zwanzig Zentimetern langen Harnleiter Schmerzen verursacht, was tut dann erst ein ebenso langer, circa drei bis fünf Millimeter breiter

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