Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Wirkung, die
es auf die Nachbarschaft hat, auf die Beziehungen zwischen
Nachbarn und Freunden und zwischen Familien, wenn sie gezwungen sind, mit dem Ungla ublichen konfrontiert zu werden und es zu glauben. Für mich ist das immer die Macht des
Übernatürlichen gewesen …, daß es die Beziehungen zwischen Menschen und anderen Menschen, zwischen Menschen und ihrer Welt und in gewisser Weise zwischen Menschen und der ureigenen Essenz ihrer selbst zerbricht. Und
dieses Zerbrechen macht sie schutzlos und allein, sie heulen
entsetzt vor dem Ding, an das zu glauben sie gezwungen worden sind. Denn Glauben ist alles. Ohne Glauben gibt es kein
Entsetzen. Und ic h denke, es ist sogar noch schrecklicher,
wenn ein moderner Mann und eine moderne Frau, die mit
den Privilegien und der Ausbildung und allen Dingen des sogenannten guten Lebens und der Last des klugen, pragmatischen, nach Visionen lechzenden modernen Verstandes ausgerüstet sind, vollkommen fremdem, elementarem Bösen
und Entsetzen zu begegnen gezwungen sind. Was weiß er
davon, was hat es mit ihm zu tun? Was hat das Unaussprechliche und Unglaubliche mit Zweitwohnsitzen und Steuerparadiesen und Privatschulen für die Kinder und einer Pate in
jeder Terrine und einem BMW in jeder Garage zu tun? Der
primitive Mensch mag vor dem wiederkehrenden Toten heulen und auf ihn deuten; sein Nachbar würde ihn sehen und gemeinsam mit ihm heulen … Der Bewohner von Fox Run
Chase, der draußen beim beheizten Pool einen Ghul trifft,
würde anderntags auf dem Tennisplatz mit seinen Nikes tödlich geschnitten werden, wenn er oder sie darauf beharren
würde, darüber zu sprechen. Und damit wäre er allein mit
dem Grauen und von den Nachbarn auf beiden Seiten gemieden. Das ist eine doppelte Drehung der Schraube, und ich
dachte, das würde eine gute Geschichte ergeben.
    Ich glaube immer noch, daß das so ist …, ich glaube, sie ist
recht gut geworden … Aber ich bin erst jetzt imstande, das
Buch mit Gleichmut zu lesen. Nach etwa einem Drittel
machte das Schreiben keinen Spaß mehr und wurde ebenso
niederdrückend für mich, wie es zur Besessenheit geworden
war; mir wurde klar, daß ich etwas Großes und Schreckliches
und ganz und gar nicht Komisches vor mir hatte; ich verletzte
und vernichtete Menschen oder ließ zu, daß sie verletzt und
vernichtet wurden, was auf dasselbe hinausläuft. Ich habe
einen Rest puritanischer Ethik in mir oder eine verkniffene
calvinistische Moral, die darauf besteht, daß ALLES EINEN
SINN HABEN Muß. Ich mag nichts Willkürliches. Dem Bösen
darf nicht gestattet werden, daß es ungeschoren davonkommt, obwohl ich weiß, daß das jedenTag geschieht. Letztendlich … muß es einenTag des Gerichts für das Böse geben,
und ich weiß immer noch nicht, ob das eine Stärke oder eine
Schwäche ist … Es führt sicherlich nicht zu Spitzfindigkeiten,
aber ich betrachte mich auch nicht als >clevere< Schriftstellerin. Und so wurde The House Next Door tatsächlich zu etwas
sehr Ernstem für mich; ich wußte, daß Colquitt und Walter
Kennedy, die ich wirklich sehr mochte, am Ende des Buches
vernichtet werden würden, aber für mich war sehr viel wirkliche Ritterlichkeit in der Tatsache, daß sie das selbst wußten
und dennoch nicht aufhörten … Ich war froh, daß sie nicht
wegliefen … Ich hoffe, daß ich die Anmut und den Mut hätte,
so wie sie zu handeln, wenn ich mich etwas so überwältigend
Riesigem und Schrecklichem gegenübersehen würde und so
wenige Möglichkeiten hätte wie sie. Ich spreche von ihnen,
als wären sie außerhalb meiner Kontrolle, weil ich der Meinung bin, daß sie das waren, ich empfand den größtenTeil des
Buches über so … Das Ende hat etwas Unvermeidliches …,
das für mich schon auf der ersten Seite des Buches ersic htlich
war. Es ist so geschehen, weil es in dieser Zeit und an diesem
Ort ebenso mit diesen Leuten geschehen wäre. Das ist für
mich ein befriedigendes Gefühl, und das habe ich nicht bei
allen meinen Büchern gehabt. In diesem Sinne bin ich jedenfalls der Meinung, daß es ein Erfolg war …
    Ich finde, auf der einfachsten Ebene funktioniert es als ein
Stück Horror-Literatur, das von dem Nebeneinander des unglaublich Schrecklichen mit dem unglaublich Normalen
lebt …, dem wunderbaren >Schrecken-bei-SonnenscheinMeisterwerk in dieser Beziehung, und teilweise war es diese
Meisterschaft, nach der ich strebte. Außerdem gefällt mir die
Tatsache, daß alle

Weitere Kostenlose Bücher