Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
falle und unwiderruflich sterbe.“
    Sein Arm lockerte sich ein wenig, aber ich hätte ihm nicht entkommen können, wenn ich es darauf angelegt hätte, denn nun erhob er sich, meine rechte Hand immer noch in seiner linken gefangen. Ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. Mein Herz pochte, meine Handflächen waren vom Schweiß ganz glitschig, und ich hatte den irrsinnigen Gedanken, dass ich vielleicht schreien würde, sobald ich wieder bei Atem wäre. Irgendetwas in seinen Augen machte es mir schwer zu atmen.
    „Oh“, sagte ich und bereute es sogleich, weil er lächelte. Es war ein freundliches Lächeln, und es ging mir durch und durch.
    Er hob die freie Hand und legte sie auf meine Wange. „Nur Mut, Hedaira“, sagte er sanft. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Dann beugte er sich vor, und sein Mund legte sich auf meinen.
    Die Magi behaupten ja, dass die Dämonen die Kunst der Liebe erfunden hätten, und ich bin geneigt, das zu glauben. Der Kuss schoss durch mich hindurch, Blitze füllten meine Adern, sein Geruch durchdrang mich und machte mich trunken. Blutwarm entfaltete sich seine Dunkelheit um mich herum. Ich schauderte, meine Hände hoben sich und verschränkten sich hinter seinem Nacken. Mein ganzer Körper wölbte sich seinem entgegen. Er trug mich zum Bett. Ich hatte nichts dagegen.
    Er biss sich auf die Lippe, und der Rauch und der würzige Geschmack von Dämonenblut erfüllten meinen Mund. Ich schnappte nach Luft, schluckte, würgte wegen der glühend heißen Flüssigkeit, seine Psinergie umhüllte uns beide. Ich war zu weggetreten, um noch denken zu können, fühlte nichts als einen Wirrwarr von Empfindungen, mein Rachen brannte, ich hielt die Augen geschlossen, seine Hände zerrten an meiner Kleidung, fanden nackte Haut und brannten sich durch mich hindurch bis zu den Knochen. Zweimal schrie ich auf, bebend und schaudernd, schweißdurchtränkt, mein Herz explodierte mir in der Brust. Und als er seinen Körper in meinen drängte, verlor ich beinahe das Bewusstsein. Ich schrie auf und warf mich hin und her, versuchte, mich loszureißen, weg von dem so intensiven Vergnügen, das mir vorkam wie die frostig-süße Dunkelheit des Todes. Mir war, als würde ich sterben, als ich in seinen Armen lag und seine Psinergie durch mich hindurchflutete, mich erneuerte und mich schließlich tief ins Reich der Dämmerung trieb. Wieder einmal.

41
     
     
    Die neblige, ohnmachtsähnliche Benommenheit dauerte lange an. Zwischendurch wurde mein Verstand immer wieder so weit klar, dass ich mich erinnerte, wo ich war – vollkommen nackt in den Armen eines Dämons auf einem von Jace Monroes Betten. Dann schauderte ich wieder zurück in eine Art Halbschlaf. Mein ganzer Körper brannte, während er sich wandelte. Japhrimel hielt mich, wenn meine Knochen knacksten und neue Formen annahmen. Dinge bewegten sich unter meiner Haut, meine inneren Organe veränderten sich und ihre Lage, mein Herz schlug lethargisch. Er murmelte in mein Haar, seine Stimme nahm mir den Schmerz und badete mich in narkotischer Schläfrigkeit.
    Ein letzter Schwall Psinergie, der meine Haut umhüllte und mich abschottete, beendete das Ganze. Schlagartig kam ich wieder zu mir.
    Japhrimel lag an meiner Seite. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter, mein Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Seine Finger, die jetzt nicht mehr so glühend heiß, nur noch warm waren, fuhren meinen Rücken hoch. Ich erschauderte. „Es ist vollbracht“, sagte er leise. Zum ersten Mal klang er müde. Erschöpft.
    „Es hat wehgetan“, jammerte ich wie ein kleines Kind und erlebte den ersten Schock – meine Stimme war nicht mehr meine eigene. Stattdessen war sie nun tiefer, voll unerwarteter Kraft, die mir eine Gänsehaut verursachte. Beziehungsweise verursacht hätte, wenn meine Haut nicht so …
    Ich sah meine Hand an. Statt meiner gewohnten Blässe – eine Nekromantin geht fast nie bei Tageslicht aus, außer sie ist dazu gezwungen – hatte ich nun eine goldene, porenlose Haut. Meine Nägel waren zwar noch karmesinrot und mit Molekulartropfen lackiert, und ich trug auch noch meine glitzernden Ringe, aber dadurch wirkte meine Hand sogar noch anmutiger und verruchter. „Anubis!“, schnaubte ich. „Was hast du …“
    „Ich habe meine Psinergie mit dir geteilt“, sagte er. „Es hat zwar wehgetan, aber das ist jetzt vorbei. Du teilst nun die Gaben eines Dämons, Dante, obwohl du selbst kein Dämon bist. Du wirst nie ein Dämon sein.“
    In meiner Brust

Weitere Kostenlose Bücher