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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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die Feinde nieder. Er ließ sie kreuz und quer niedergehen und legte so einen ganzen Turm in Schutt und Asche. Als die Steine zerbröckelten, hörte ich sein blutrünstiges Triumphgeheul. Dann flitzte er die Stellungen entlang, in einer Hand das Schwert, in der anderen die Plaspistole. Als ein Plaskanonenblitz seinen Schutzschild streifte, hätte er fast sein Slicboard verloren.
    Japhrimel und ich befanden uns auf der nördlichen Seite und wollten gerade scharf wenden, um uns in eine Position zu bringen, von der aus wir den Bereich im Schloss ansteuern konnten, wo ich Doreens Tochter gespürt hatte. Dort war eine ganze Reihe von Geschützen stationiert, die sich bereits bewegten, um sich auf die anderen drei auszurichten. „Lass mich runter“, schrie ich und schnipste einen Brandsatz weg. Und, Wunder über Wunder, Japhrimel gehorchte.
    Ich landete hart und rollte mich ab, er unmittelbar hinter mir. Die beiden ersten Gegner erledigte ich, bevor ich richtig wusste, was geschah – als würde sich mein Körper rein instinktiv schnell und präzise bewegen. Ich sprang, packte die Eisenstange, auf der der Schütze stand, bekam ihn am Knöchel zu fassen und zerrte ihn herunter. Taumelnd stürzte er in den windumtosten Abgrund. Sein Schrei ging im allgemeinen Spektakel unter.
    „Starker Beschuss“, keuchte Eddie.
    „Bin schon dabei“, schnauzte ich zurück und stemmte mich unter dem Rattern der Feuerstöße hoch, während sich Japhrimel um den anderen Wachposten kümmerte. Mein Gewissen würde mich später sicher piesacken – aber sie hatten sich Santino verpflichtet, und jetzt bekamen sie dafür die Quittung. Ich schwang die Plaskanone herum und riss den Abzugsbolzen nach hinten. Und betete.
    Meine Gebete wurden erhört. Die Bolzen beharkten das andere Ende der Mauer, Kanone um Kanone explodierte krachend. Ich kletterte hinunter, wirbelte herum, als Japhrimel irgendetwas Undeutliches schrie, das ich dennoch verstand, und warf einen weiteren Brandsatz auf die Kanone. Dann packte er mich und schleuderte uns beide ins Leere. „Na, schon besser, oder?“
    Japhrimel segelte ein wenig umher, wich einem verirrten Haufen Trümmerteile aus. „Bringen wir es hinter uns“, brüllte er. Ich blickte nach unten – wir verloren rasch an Höhe.
    „Dirigiere mich, Danny.“ Gabes Stimme knisterte im Kommlink.
    Ich war froh, dass ich dazu in der Lage war. „Genau vor euch, zwei Fenster weiter oben, ist das Kind. Zieht euch hoch und deckt eure linke Flanke, da sind gerade ein paar Plaswaffen im Anmarsch.“
    „Verstanden“, knurrte Eddie, und erneut schossen Flammen empor. Ein Knall erschütterte die Nacht, Stein und Glas zerbarsten. Ich hörte schwache menschliche Schreie, eine Sirene plärrte. Weitere Lichter loderten in dem massiven Steinhaufen auf. Heilige Scheiße, dachte ich, du startest da in großem Stil einen Frontalangriff auf den Schlupfwinkel eines Dämons und kommst damit auch noch durch.
    Dann wurde die Geschichte erst richtig interessant.
    Ich wollte mir nicht ansehen, wie Japhrimel flog, oder, genauer gesagt: dahinglitt, da wir ziemlich schnell zu fallen schienen. Er war direkt unterwegs zum Fenster des Kindes, und ich schloss ein paar Sekunden die Augen, streckte meine Fühler nach ihr aus und überließ ihm den Rest. Das Signal ihrer Gegenwart war nah, so nah …
    „Dante?“ Japhrimels Stimme im Kommlink.
    „Wir sind drin“, sagte Gabe. „Was zum …“
    „Danny!“, brüllte Eddie. „Er ist hier! Er ist hier!“
    „Fackle den ganzen Scheißpalast ab, Japhrimel!“, schrie ich, und die ganze Welt schien sich in stummes Weiß zu verwandeln, als er so viel Psinergie einsog, wie er nur konnte. Eine schmächtige, bleiche Gestalt flog als Folge der Explosion durch die Nacht. Mein ganzer Körper schrie. Vielleicht war das Santino, meine Beute, der da durch die kalte, leere Luft stürzte.
    Wenn er es ist, dachte ich, wird er davon nicht sterben. Nicht einmal ein Sturz wie dieser könnte ihn töten, er ist ein Dämon, wenn auch ein schwacher, dennoch ist er zu stark. Zu langsam, wir sind zu langsam …
    Jace flitzte gekonnt durch das Loch, das in die Südseite des Schlosses gerissen worden war. Japhrimel ließ mich los, und ich taumelte durch das eisige Nichts; übermenschliche Reflexe retteten mich, als ich frontal gegen eine Steinmauer prallte. Ich hechtete in das Loch, meine Fingernägel pflügten sich durch Gestein, und kalte Luft zupfte an meinem Haar. Schließlich landete ich auf dem mit Glasscherben,

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