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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Nekromanten sind nicht gern mit ihresgleichen zusammen. Wir sind ein neurotischer Haufen Primadonnen, und so war es schon etwas ganz Besonderes, dass ich jemanden kennengelernt hatte, den ich wirklich mochte und der verstand, was es hieß, die Toten zu sehen …
    Sie führte uns in die Küche, wo Eddie bereits den Kessel aufgesetzt hatte. Auch den hohen, geschwungenen, schwarzen Becher, den ich immer bekam, hatte er mir schon hingestellt. „Tee?“, fragte ich den Dämon, der hilflos die Finger spreizte. „Gib ihm auch eine Tasse. Ich habe ihm gesagt, er soll den Mund halten, sonst gibt es Ärger.“
    „Gute Idee.“ Gabe legte ihr Schwert auf dem Küchentresen ab. Ich bevorzuge eine Klinge, die wie ein Katana geformt ist, aber Gabe hatte sich für ein Langschwert entschieden, das mit beiden Händen geführt wird und für ihre zarten Finger viel zu riesig schien. Eins ist sicher: Ich möchte nie mit ihr die Klinge kreuzen und gegen ihre scharfe Schneide antreten müssen. „Was du vorhin über den Fall gesagt hast …“
    Ich zog die Akte aus meiner Tasche und reichte sie ihr. „Der Fürst der Hölle wünscht, dass ich diesen Typen auftreibe. Sein Name ist Vardimal – alias unser guter alter Freund Santino.“
    „Der Fürst der …“ Ihre Augen glitten an mir vorbei und fixierten Jaf.
    „Wie es aussieht, ist dies hier der Laufbursche des Teufels“, sagte ich und versuchte, das irre Kichern abzuwürgen, das aus mir herauszuplatzen drohte. Es klappte nicht ganz, und ich gab ein Geräusch irgendwo zwischen einem Schnauben und einem Lachen von mir. Ich zitterte. „Ich hatte einen total harten Tag, Gabe.“
    Sie öffnete die Akte, obwohl ihr der Inhalt vertraut war, und wurde leichenblass.
    „Gabriele?“, fragte Eddie. Diesmal klang es kaum mehr wie ein Knurren.
    Gabe fummelte in ihrer Hosentasche herum, fischte ein zerknautschtes Päckchen Gitanes heraus und steckte sich mit zitternden Fingern eine Zigarette in den Mund. Dann zog sie ein silbernes Zijaan heraus und zündete sie sich an. Der Geruch von synthetischem Hasch vermischte sich mit dem stechend würzigen Duft der Kyphii. „Eddie, koch uns Tee.“ Ihre Stimme war fest und rau. „Verdammt.“
    Ich setzte mich auf einen Hocker auf der anderen Seite des Frühstückstresens. „Ja.“ Meine Stimme klang kratzig, vielleicht vom Rauch, der in der Luft hing.
    Gabe klappte die Akte zu, ohne einen weiteren Blick auf das einzelne Blatt mit den silbernen Zeichen zu werfen, das der Dämon beigesteuert hatte. Die Zeichen bedeuteten Vardimal – Santinos Name in der Dämonensprache. „Du glaubst also wirklich …?“
    „Ja“, antwortete ich. „Ernsthaft.“
    Sie zog an ihrer Zigarette und ließ sich die Sache durch den Kopf gehen. Der Smaragd an ihrer Wange glühte auf, und ein Funke stob heraus. Meine Ringe antworteten mit einem langsamen, gleichmäßigen Wirbel. Eddie goss heißes Wasser in die Kanne. Ich schnüffelte. Pfefferminztee. „Was brauchst du?“, fragte Gabe schließlich.
    „Ich brauche eine Erweiterung meiner Lizenz zur Festnahme von Flüchtigen, die auch paranormale Wesen einschließt.“ Das war reine Routine – sie musste bloß die entsprechenden Papiere unterschreiben. Das wirklich Schwierige kam erst noch. „Ich brauche zwei H-DOC und einen Generalwaffenschein, außerdem ein Plugin.“ Ich fuhr mir mit der Zunge über die trockenen Lippen. Wenn ich einen Dämon jagen wollte, brauchte ich alles, was der Polizei zur Verfügung stand, koste es, was es wolle. Die H-DOC und das Plug-in würden mir den Zugang zu sämtlichen Polizeicomputern in der Hegemonie sowie zu jenen der Polizei der Putchkin-Allianz verschaffen, die laut einem Abkommen zwischen den beiden Mächten genutzt werden durften. Der Generalwaffenschein konnte sich als nützlich erweisen, falls ich eine Plaskanone und ein paar Maschinenpistolen brauchte, um den Dämon in Schach zu halten.
    „Meine Güte“, schnaubte Eddie. „Sonst noch was? Eine eierlegende Wollmilchsau? Oder Gabes linke Niere? Verdammt, Danny!“
    Ich ignorierte ihn, aber der Dämon, der direkt hinter mir stand, verlagerte das Gewicht. Meine linke Schulter schmerzte heftig und ohne Unterlass.
    Gabe zog mit halb geschlossenen Augen an ihrer Zigarette. „Die Para-Erweiterung und ein einzelnes H-DOC kann ich dir besorgen, vielleicht auch einen Generalschein, aber ein Plugin … ich weiß nicht recht. Das hier sind keine neuen Beweise.“
    „Und wenn ich der Polizei was spende?“ Meine Ringe glühten und

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