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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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die Mafia damit zu viel zu versteuernde Einnahmen erzielt. Eine Droge, deren Verbreitung die Bullen kaum eindämmen können, weil die Hälfte von ihnen selbst abhängig ist, während die andere Hälfte im Papierkram erstickt und nicht genügend Zeit hat, was dagegen zu unternehmen.
    Schwer zu sagen, was ich mehr hasse, das Chill oder die Mafia.
    „Und warum sollen die, die dumm genug sind, sie zu nehmen, nicht einfach sterben?“
    Ich legte meine heile Hand fest um die blutende und ließ mir seinen Standpunkt durch den Kopf gehen. Dake war in Rigger Hall gewesen. Vermutlich konnte ich es ihm nicht zum Vorwurf machen, wenn er sich nach ein bisschen Vergessen sehnte. Meine eigenen Albträume waren schlimm genug; allein bei dem Gedanken an Rigger Hall zitterte mein Schutzschild.
    Valentine, D. Die Schülerin Valentine wird gebeten, umgehend ins Büro des Direktors zu kommen.
    Und dann das eiskalte, pedantische, trockene Stimmchen des Direktors. Heute haben wir was ganz Besonderes für die, die sich nicht an die Regeln halten, Miss Valentine. Der Geruch von Kreide und verdorbener Magik, der Druck einer metallenen Amtskette gegen meine nackte Kehle und meine Schlüsselbeine …
    Allein bei dem Gedanken daran fingen die Narben auf meinem Rücken zu schmerzen an, auch wenn ich wusste, dass der Schmerz nur psychisch bedingt war. Drei Streifen, die meinen Rücken hinunterlaufen – und die andere Narbe, die von der Verbrennung, genau in der Falte meiner linken Pobacke. Dake hatte vermutlich seine eigenen Narben … Aber das war keine Entschuldigung dafür, dass man sich mit Drogen betäubte. Ich betäubte meine Erinnerungen doch auch nicht, oder? Es war einfach keine Entschuldigung.
    Oder doch? Hatte ich ihn vielleicht nur verpfiffen, weil ich einen Scheißtag hinter mir hatte?
    „Weil ich ein Mensch bin“, gab ich ihm knapp zu verstehen. „Und ich halte mich an die von Menschen gemachten Gesetze. Alles klar?“ Ich hatte keine Lust, ihm von Lewis zu erzählen, der auf dem Bürgersteig verblutet war, nachdem ihn ein Chillfreak angegriffen und ihm seine antike Uhr und seine Rebotnik-Turnschuhe geklaut hatte, um sie für noch mehr Chill zu verhökern. Wieso interessierte es ihn überhaupt, warum ich Chill so hasste? Es reichte völlig, dass es so war.
    Er zuckte mit den Schultern. „Deine Hand.“
    Ich starrte ihn an. „Was ist los?“
    „Gib mir deine Hand.“
    Ich überlegte kurz, dann hielt ich sie ihm hin. Er umschloss sie mit seinen Fingern, während er mit dem Ellbogen weiter die Tür der Telefonzelle offen hielt. Meine Hand verschwand schier in seiner, und seine Finger fühlten sich hart und warm an. Ein prickelnder Psinergiestoß lief durch meine Wirbelsäule und durchflutete meinen gesamten Körper. Seine Augen glühten lasergrün. Der Schmerz schwoll an, dann ließ er mehr und mehr nach.
    Als er meine Hand schließlich losließ, war sie zwar noch blutverkrustet, aber heil und unversehrt. Ich untersuchte sie und sah dann zu ihm hoch.
    „Ich werde mir Mühe geben, die menschlichen Regeln im Kopf zu behalten“, sagte er.
    „Das musst du nicht. Du bist ein Dämon, keiner von uns.“
    Er zuckte mit den Schultern und machte einen Schritt zur Seite, damit ich aus der Telefonzelle heraustreten konnte. Die Tür glitt zu, und das Licht im Inneren erlosch.
    „Gut“, sagte ich.
    „Und jetzt?“
    Ich atmete tief durch und warf einen Blick auf meine Hand. „Jetzt gehe ich erst mal nach Hause und versuche, ein bisschen zu schlafen. Morgen besuche ich Abracadabra – eine Freundin. Mal sehen, vielleicht hat sie eine Idee, wo ich mit der Suche anfangen soll, und kann mir ein paar Kontakte nennen. Den Zielsucher will ich erst einsetzen, wenn ich mir sicher bin, dass ich ihn brauche.“
    „Sehr gut.“ Er stand immer noch reglos da und starrte mich an.
    Ich fühlte mich plötzlich unendlich lethargisch. Warum musste alles bloß so grauenhaft sein? Der Druck in meinen Augen und in meiner Kehle konnte nur bedeuten, dass ich kurz davorstand, in Tränen auszubrechen. Ich presste die Kiefer aufeinander und sah nochmals die Straße rauf und runter.
    Nichts zu sehen. Klar doch. Wie immer, wenn ich ein Taxi brauche.
    „Na gut“, sagte ich. „Komm.“
    Lautlos wie der Tod höchstpersönlich schritt er hinter mir her.

14
     
     
    Ich lag, das Schwert an die Brust gedrückt, auf dem Rücken und starrte zur dunklen Decke hoch. Mir brannten die Augen.
    Ich hatte die Hinge nicht abgelegt, und das unruhige blaugrüne Glitzern, das

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