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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Dämon vorbei, der angespannt und sprungbereit dastand, auf Dake zu. Ich faltete das Blatt auseinander und blickte auf die verschlungene Rune – Vardimals Name. Die afrikanischen Masken an Dakes Wänden sandten rotes Licht durch die Plasglasfenster. Unten tanzten die Menschen, völlig enthemmt von Hasch und Sex, und hatten nicht die leiseste Ahnung, welches Drama sich gerade über ihren Köpfen abspielte.
    „Ich brauche einen Zielsucher auf diesen Namen, Dake. Sei ein braver Junge, sonst rufe ich die Bullen, damit sie deine Chill-Vorräte entsorgen.“ Du lausiges; dämliches Arschloch, dachte ich. Chill frisst dich bei lebendigem Leib. Und wie viele Leben zerstörst du mit deiner Dealerei? Kein Wunder, dass einer deiner Türsteher das Scheißzeug nimmt. Verdammt noch mal, Dake.
    Seine runden, braunen Augen bewegten sich hektisch hin und her. Ich hielt das Papier hoch, darauf gefasst, jeden Moment nach hinten wegtauchen zu müssen, falls das grüne Glühen um seine Hände auf mich losgehen sollte.
    „Ich bin nicht … ich kann nicht … Danny …“ , stotterte er. Ein dünner Speichelfaden lief ihm über das stoppelige Kinn. Sein Mund öffnete und schloss sich.
    „Hör auf, mich anzulügen“, knurrte ich, ließ das Schwert durch die Luft schwingen und direkt an seinem feuchten Doppelkinn innehalten. „Machst du mir jetzt einen Zielsucher, Dake, oder muss ich erst auf die Pauke hauen und den ganzen Laden hier abfackeln?“ Wo ist der Dämon jetzt hin?, fragte ich mich. Hier sind Störungen, wo ist er bloß hin?
    In dem Moment schoss der Arm des Dämons an mir vorbei und wischte mein Schwert zur Seite. Seine Finger bohrten sich in die Speckwülste unter Dakes Kehle. Ich steckte das Katana in die Scheide. „Weg damit“, befahl der Dämon mit dröhnender Stimme.
    Etwas Metallisches fiel klirrend zu Boden. Ich schaute nicht nach, was es war. Das grüne Glänzen an den Händen des Magi erlosch.
    Dake verzog das Gesicht und fing an zu schluchzen.
    Oh, Sekhmet sa'es. Wenn er jetzt zu heulen anfängt, kann ich mir hier die ganze Nacht um die Ohren schlagen, bis er sich wieder beruhigt hat.
    „Lass ihn los“, fuhr ich den Dämon an. „Der ist zu nichts zu gebrauchen, wenn du ihn zum Heulen bringst.“
    Der Dämon gab ein tiefes Grollen von sich. „Wie du wünschst.“ Dake wimmerte. Er zitterte vor Angst.
    Ich war gefährlich nah dran, die Geduld zu verlieren. Stattdessen legte ich Dake die Hand auf die Schulter, während der Dämon sich etwas zurückzog. „Komm schon, Dake, wir machen doch nur Spaß. Du willst mir doch gar nicht wehtun. Du magst mich doch. Du willst doch mein Freund sein, stimmt’s, Dake?“ Mit einem Vierjährigen würde ich auch so reden.
    Dake nickte, hörte aber nicht auf zu wimmern. Sein strähniges braunes Haar hing ihm in die schweißnasse Stirn. Genau wie damals in der Schule. Ich hatte mich mal eingemischt, als ein paar ältere Magi-Schüler Dake rumgeschubst hatten, und vor lauter Dankbarkeit war er dann die restliche Zeit in Rigger Hall wie ein anhängliches Hündchen hinter mir hergelaufen. Dake hatte einfach keinen Mumm; Mirovitch und Rigger Hall hätten ein Wrack aus ihm gemacht, wenn er nicht sowieso schon so kaputt gewesen wäre. Es war ganz schön beschissen, wenn man als Magi nicht über die nötige Willenskraft verfügte, sich Magik verfügbar zu machen. Die Psinergie gehorchte einem dann nicht, und der Zauberbann ging den Bach runter. Persönlich war ich ja der Meinung; dass es nur gut war, dass Dake nicht mehr als einen Imp in einem Kreidekreis hatte anrufen können, während eine ganze Reihe erfahrener Magi dabeigestanden waren, für den Fall, dass etwas schiefgelaufen wäre. Ein unvorsichtiger und zudem feiger Magi wäre für alles, was größer war als ein Imp, leichte Beute gewesen.
    Was wohl passiert wäre, wenn jemand wie Jaf auf Dakes Anrufung hin erschienen wäre? Ein Dämon der höheren Schar konnte selbst aus einem Kreidekreis heraus töten – deshalb war es auch so schwierig, sie herbeizurufen. Und ich Glückliche hatte jetzt einen am Hals.
    Der Dämon gab einen tiefen, knarzenden Ton von sich, der entfernt an ein Knurren erinnerte. „Brav“, sagte ich. „Brav. Sei ein braver Junge, Dake, und bau mir den Zielsucher. Dann bist du mich in null Komma nichts los, kannst wieder Chill verkaufen und dir dein blödes Hirn und deine Begabung gleich mit wegblasen.“
    „Ich nehme kein Chill“, log er.
    Ich fluchte innerlich. Ob er wohl noch genügend Begabung hat, um

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