Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
stützte mich die gesamten Treppen hinunter. Meine Schritte hallten im Treppenhaus wider – seine nicht.
    „Ich mag dich nicht sonderlich.“
    „Das habe ich mir bereits gedacht.“
    Als wir endlich unten waren, fühlten sich meine Stiefel schon nicht mehr ganz so wie Beton an, eher so, als könnten sie vielleicht doch zu mir gehören. Langsam wich die unerträgliche Kälte. Wie eine stete Flamme schmolz das Mal auf meiner linken Schulter das Eis. Meine Energie kehrte zurück, der Psinergie-Brunnen von Saint-City überflutete mich und ersetzte mir, was ich für die Erscheinung aufgebraucht hatte. In der exklusiven Eingangshalle im Erdgeschoss war es ruhig bis auf das Wasser, das einen stilvollen Marnick-Wandbrunnen hinablief. Ich hielt immer noch das Schwert umklammert, und meine Tasche schlug mir gegen die Hüfte. Sobald ich allein gehen konnte, schüttelte ich Jaf’s Arm ab. Ein Glück, dass das Schwächegefühl nie lange anhielt. „Danke“, sagte ich.
    „Gern geschehen.“ Er öffnete das Sicherheitssystem der Tür, das einen silbrig weißen Lichtbogen auf das Glas zeichnete. Der Parkplatz war weitgehend leer, das Pflaster bis auf einige wenige Pfützen trocken. Die Nachtluft umspielte mein Gesicht und fuhr als kühle Brise durch einige Haarsträhnen, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten. Ich schob eine Strähne hinters Ohr und betrachtete den Himmel, der nach dem üblichen Abendschauer aufgeklart hatte. Gut.
    „He.“ Ich blieb stehen und sah zu ihm hoch. „Ich muss jetzt einfach was tun. Ist das in Ordnung?“
    „Warum fragst du?“ Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos.
    „Weil du auf mich warten musst. Außer, du kannst mit einem Slicboard umgehen.“

16
     
     
    „Hallo, Leichenfrau“, sagte Konnie und strich sich das grüngefarbte Haar aus dem schmalen, blassen Gesicht. „Was liegt an?“
    Das Heaven’s Arms hallte von New-Reggae-Musik wider, und aus dem Hinterzimmer drang der süßliche Geruch von synthetischem Hasch. An den Wänden standen Gestelle mit Lederbekleidung in schrillen Farben, mit Schienbeinschützern, Ellbogenschonern und Helmen.
    „Hallo, Konnie“, antwortete ich, nahm die Umhängetasche ab und reichte sie dem Dämon, der sie widerspruchslos ergriff. Ich reichte ihm auch das Schwert, fühlte mich allerdings nicht ganz wohl dabei. „Ich brauche ein Board. Für eine Stunde.“
    Konnie lehnte sich zurück und musterte mich über den Tresen hinweg mit seinen toten, ausdruckslosen Augen. „Hast du Kohle?“
    „Also wirklich.“ Mir fiel selbst auf, wie angeekelt das klang. „Jetzt rück schon ein Board raus, Konnie. Das schwarze.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Schutzkleidung willst du vermutlich keine?“
    „Meine Verzichtserklärung auf Schadensersatzansprüche hast du doch in deinen Unterlagen.“
    Ich zeichnete mit den Fingerspitzen eine Glyphe in den Staub auf dem Tresen. Unter dem Glas waren mundgeblasene Haschpfeifen ausgestellt, außerdem ein paar aus Holz und aus Metall, dazu einige Weihrauchfässer. Die Wände waren mit Graffiti besprüht, größtenteils Sk8-Zeichen und Gang-Symbole. „Na los, Konnie. Ich hab noch was anderes zu tun.“
    „Ich weiß.“ Er wedelte mit seiner beringten Hand durch die Luft. Seine Fingernägel sind immer schwarz lackiert und kurz geschnitten, weil er in einer Neo-Neo-Punkband Bass spielt. „Du hast schon wieder diesen Blick, Süße. Auf wen machst du denn diesmal Jagd?“
    „Her mit dem verdammten Board“, knurrte ich wütend. Mein Smaragd sprühte Funken, und meine Ringe bewegten sich wie verrückt hin und her. Ich konnte spüren, wie sich der Dämon hinter mir anspannte. „In einer Stunde bin ich wieder da.“
    Konnie bückte sich und holte ein Slicboard hinter dem Tresen hervor. Er zog die Lederhülle ab, und ein schnittiges, schwarzes Valkyrie kam zum Vorschein. „Ich habe es gerade aufgeladen. Vor Kurzem war ein Magi hier und hat behauptet, demnächst würde hier eine Leichenfrau reinschneien. Ich kann diesen Weissage-Scheiß nicht ab. Du bist die einzige Leichenfrau, die verrückt genug ist, hier im Arms aufzukreuzen. Warum behältst du das Ding nicht gleich?“
    Ich schnappte mir das Board. Meine Hände zitterten immer noch leicht. Die Psinergie der Stadt half mir zu ersetzen, was ich für Douglas Shanterns Rückholung aus dem kühlen Reich der Toten hatte aufwenden müssen. Aber ich war nach wie vor nicht ganz überzeugt, dass ich noch unter den Lebenden weilte. „Gut. Danke.“
    „He, und was mache ich mit

Weitere Kostenlose Bücher