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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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musste ich mich an die Hitze gewöhnen.
    „Schön, nicht wahr?“, sagte ich und ließ mich aufs Bett fallen. Meine nassen Haare fühlten sich schwer an, und der Sandelholzduft, der mich umgab, lag im Wettstreit mit dem intensiven Geruch des Dämons. „Wie Jace sich das wohl leisten kann?“
    „Frag ihn“, antwortete Japhrimel. „Du bist müde, Dante. Schlaf.“
    Ich gähnte. „Wenn ich ihn frage, meint er glatt, ich hätte noch Interesse an ihm.“
    „Hast du?“
    „Wir haben uns schon vor langer Zeit getrennt, Japhrimel. Warum fragst du?“
    „Er scheint irgendetwas in dir auszulösen.“ Klang er unsicher?
    „Vielleicht Abscheu. Er kann einem ganz schön auf den Geist gehen.“
    „Hast du ihn verlassen?“
    „Nein.“ Ich gähnte schon wieder und schloss überrascht die Augen. Wenn ich auf der Jagd bin, schlafe ich normalerweise nicht viel. Und wer hätte geglaubt, dass es beruhigend ist, das Zimmer mit einem Dämon zu teilen? „Er hat mich verlassen. Vor drei Jahren. Vermutlich, weil er hier runter ziehen wollte.“
    „Wie dumm von ihm“, hörte ich Japhrimel noch sagen, bevor mich der Schlaf übermannte.

24
     
     
    Gabe saß mir gegenüber im Schneidersitz auf dem Teppich. Ich balancierte den Zielsucher auf der Hand und betrachtete sein kristallines Glitzern. Der noch nicht aktivierte Pfeil drehte sich träge. Ich würde den Zielsucher nur einsetzen, wenn es gar nicht anders ging, aber es fühlte sich gut an, ihn zu haben. Falls wir nichts über Santino rausfanden, würde ich ihn aktivieren und sehen, wohin er uns führte.
    „Wo ist der Dämon?“, fragte Eddie.
    „Ausgegangen“, antwortete ich abwesend und starrte auf den Zielsucher. „Er braucht Nahrung. Blut.“
    „Hades segne uns“, schnaubte Gabe. „Blut?“
    „Er hat gesagt, er geht ins Schlachthaus. Kluges Bürschchen, nicht wahr?“ Ich rutschte unruhig auf dem blaugrünen Perser hin und her. „Wo ist Jace?“
    Gabe zog ein Kartenetui aus schwarzem Satin aus den Tiefen ihrer blauen Segeltuchtasche. Mit der Leichtigkeit langjähriger Praxis zog sie die Karten heraus, mischte sie und drehte dann eine um. „Er hat gesagt, er wäre bis Anbruch der Dunkelheit zurück. Inzwischen ist es dunkel, also hat er entweder gelogen, oder …“
    „Du vertraust mir also auch nicht“, erklang Jaces Stimme von der Tür her. Als er das Zimmer betrat, klickten die Knochen an seinem Stab gegeneinander. Sein Haar war feucht und dunkler als sonst, und es klebte ihm am Schädel. Auch seine Augen waren dunkel. Er ist aufgeregt, dachte ich, als ich automatisch die Spannung in seinen Schultern registrierte, die ein klein wenig steifen Bewegungen seines linken Knies und die Art, wie sich seine Aura von lila nach blau verfärbte. Wir hatten uns mal geliebt, und mit gemischten Gefühlen stellte ich fest, dass ich immer noch auf Anhieb sagen konnte, was mit ihm los war.
    Ich senkte den Blick wieder auf meine Handfläche mit dem Zielsucher.
    Wir befanden uns im Erdgeschoss, in einem riesigen Wohnzimmer mit hohen Wänden, in dem zwei lange, mit blauem Samt bezogene Sofas standen und diverse Sitzkissen aus Seide und Satin herumlagen. Unter der Decke drehten sich träge einige Ventilatoren. Die Angestellten waren alle aus Nuevo Rio – schlanke, braune Frauen in gestärkten Uniformen sowie ein Butler mit einem schwarzen Jackett, und keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort Englisch.
    Gabe blickte zu Jace hoch. „Hallo, Monroe. Nette Montur.“ Ihr Ton war neutral, aber ihr Gesichtsausdruck schien eine Warnung zu enthalten.
    „Extra für die berühmte Spocarelli. Und die hübsche Danny Valentine.“ Er schlenderte zur Bar hinüber, die eine ganze Wand einnahm. „Wollte ihr was trinken?“
    „Scotch mit Eis für Eddie, für mich Wodka Mim. Und Danny sieht aus, als könnte sie einen Brandy vertragen. Was gibt’s Neues, Schamane?“
    Er schwang leicht den Stab, und wieder klickten die Knochen. „Gleich, Gabe. Okay?“
    Ich betrachtete den Zielsucher und biss mir auf die Unterlippe. Wenn ich immer noch wusste, was in Jace vorging …
    Nein. Er hatte das umgekehrt nie gewusst.
    Meine linke Schulter pochte. Japhrimel hatte bei Anbruch der Dunkelheit das Haus verlassen. Ich wollte nicht wissen, was er tat. Ich hütete mich, die Finger auf das Mal zu legen, um ja nicht durch seine Augen sehen zu müssen.
    Im Hintergrund war leise das Klirren von Gläsern und das Gluckern von etwas Flüssigem zu hören. Gabes Augen ruhten auf mir. „Willst du nicht auch was

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