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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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heißt doch nur, dass du Luzifer irgendwie noch von Nutzen bist. Die Chancen stehen zehn zu eins, dass du zudem als Köder dienst, Danny.
    Es war ein Rätsel. Für Luzifer hatte ich Santino zur Strecke gebracht. Konnte ich mir damit den einen oder anderen Feind gemacht haben? Santino hatte eine Androgyne gezüchtet – den gleichen Typ Dämon wie Luzifer selbst, den seltensten und wertvollsten, weil sie sich fortpflanzen konnten. Santino oder Vardimal, wie Japhrimel ihn genannt hatte, hatte geglaubt, er könne eine androgyne Marionette erschaffen, die Luzifers Thron in der Hölle einnehmen und so gleichzeitig ihn zum König krönen würde, wenn sie nur hinreichend beeinflussbar war.
    Vielleicht gab es andere Dämonen, die Santinos praktische Methode zur Herstellung von Androgynen, diesen leuchtenden Genpfad, den Luzifer trotz all seiner Tricksereien nicht aufspüren konnte, selbst einmal ausprobieren wollte. Dann wäre es durchaus denkbar, dass sie sich an mir rächen wollten, weil ich dazwischengefunkt hatte, auch wenn mir gar keine andere Wahl geblieben war. Diese Theorie schien mir geradezu unerfreulich plausibel.
    Falls das zutraf, diente ich als Köder für jeden Dämon, der in Santinos Rebellion verwickelt war. Luzifer hatte Santino laufen lassen, um zu sehen, wozu er imstande war, und in der Gewissheit, den Vertreter der Geringeren Schar jederzeit wieder gefangen nehmen zu können. Nur hatte Santino nicht mitgespielt, sondern war untergetaucht – und der Teufel hatte angefangen, um sich zu schlagen.
    Was mich zur nächsten logischen Schlussfolgerung führte, die in ihrer Zwangsläufigkeit beängstigend war.
    Wie wär’s damit, Danny? Luzifer überlässt mir Japhrimels Asche in der Meinung, er könne ihn jederzeit, vor allem aber, sobald die mit Santino verbündeten Dämonen auftauchen, zurückholen wie ein fallengelassenes Spielzeug. Wenn es so weit ist, ruft er mich zu sich und setzt mir die Idee in den Kopf, ich könne Japhrimel wieder zum Leben erwecken. Ich höre nicht sehr aufmerksam zu, weil ich mit der Jagd nach Lourdes beschäftig, bin. Japhrimel erwacht zum Leben und macht sich auf die Suche nach mir. Luzifer trifft sich mit ihm und trägt ihm auf mich zu beschützen und sich um mich zu kümmern, weil ich als Köder gebraucht würde. Japhrimel tut wie geheißen, ich spiele unwissentlich mit, und wenn die Zeit reif ist und ich für meine Rolle bereit bin, werde ich auf die Bühne geholt. Nur dass Japhrimel in letzter Sekunde das Ruder herumreißt. Einem Dämon kann man eben nicht trauen. Und Japhrimel hat Luzifer an einem besonders wunden Punkt erwischt. Was mich zu einer weiteren Frage führt.
    Wie weit reicht Japhrimels Schutz? Wie entbehrlich bin ich?
    Ein sehr unangenehmer Gedanke. Würde Japhrimel mich fallenlassen, wenn Luzifer dies verlangte? Immerhin hatte er jetzt seine alte Psinergiefülle wieder. Ich konnte vielleicht nicht mehr in einen Menschen zurückverwandelt werden, aber vielleicht konnte Japhrimel sowohl seine Freiheit erlangen als auch seinen alten Platz in der Hölle zurückbekommen, indem er diese vier Dämonen zur Strecke brachte und anschließend das letzte noch offene Problem endgültig löste.
    Mich.
    Das ist ja lächerlich, Dante. Er ist dein Gefallener. Ihm hast du es zu verdanken, dass du überhaupt noch lebst.
    Etwa nur aus dem Grund, dass Luzifer weitere Pläne mit mir hatte? Ich wusste, dass er mein Feind war, und ich war mir ziemlich sicher, dass das auch für alle anderen Dämonen galt, die mir bisher über den Weg gelaufen waren. Konnte mein Gefallener ebenfalls mein Feind geworden sein? Vor allem, da er mir nicht erklären wollte, was Gefallener überhaupt bedeutete? Er hatte sich beim Sparring zurückgehalten, hatte mir allerhand verheimlicht – hatte er seine gefühlsmäßige Bindung zu mir auch nur vorgetäuscht? Oder hatte er sich einfach nur die Zeit vertrieben, wie es Dämonen angeblich zu tun pflegen?
    Zweifle nicht an mir, egal was passiert. Tja, zurzeit war mein kleines Herz wirklich schwer am Zweifeln.
    Ich betrachtete ihn, wie er mit geschlossenen Augen dasaß. Meine Hand schloss sich um den Schwertgriff. Als ich noch menschlich gewesen war, hatte ich in weniger als eineinhalb Sekunden ziehen und zustoßen können. Inzwischen war ich sogar noch schneller. Allerdings nicht schnell genug, um ihn zu treffen. Aber was würde er tun? Und wie viel konnte ich mir erlauben, solange ich als Köder noch etwas wert war?
    Er kann mich fesseln und hei McKinley

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