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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Seine Hauer hatte er eingezogen, sodass sein Gebiss wie das eines gewöhnlichen Hundes aussah. Kein Wunder, dass man ihn verwandelt hatte. Nichtvren sind geradezu verrückt nach äußerer Schönheit. Wahrscheinlich ist Unsterblichkeit leichter zu ertragen, wenn man hübsche Kuscheltiere um sich scharen kann. Irgendein Dialekt klang bei ihm durch, der entfernt an Franje oder Taliano erinnerte. „Stets zu Diensten, Belle Marie.“
    „Erfreut, Sie kennenzulernen“, log ich. „Hören Sie, ich wollte nicht …“
    „Ich bin Bella Thornton und habe für die Trinity Corporation gearbeitet.“ Die Frau war eine Schamanin, ihre Tätowierung ein geschwungenes Dornenkreuz. Es verschob sich gerade und stach sie dabei in die Wange. „Ich kann mich dunkel erinnern, dass Sie einmal unsere Sicherungssysteme geknackt haben.“ Sie hatte dunkle Augen und einen dreieckigen Neoneopunk-Haarschnitt. Der Pony fiel ihr ins Gesicht. Sie reiste wohl gern mit leichtem Gepäck: nur vier Messer und ein Krummsäbel. Ihr Schwert lag in einer herrlich gearbeiteten Lederscheide quer über ihrem Schoß. Allerdings war das Metall allem Anschein nach nicht speziell gehärtet und diente insofern nur der Zierde.
    „Kann schon sein.“ Wenn sie die Industriespionage meinte, die ich früher mit Jace durchgezogen hatte, dann war ich es ganz bestimmt gewesen. Sogar ein paar Mal. „Wie ich gehört habe, hatte Trinity zu Ihrer Zeit den besten Schutz überhaupt.“ Das war gelogen. Ich war vor ihrer Zeit aktiv gewesen. Sie war höchstens zwanzig. Wenn sie nicht schon als Praktikantin dort gearbeitet hatte, waren es unmöglich ihre Systeme, die ich seinerzeit geknackt hatte.
    Sie sonnte sich ein wenig in dem Kompliment, dann deutete sie auf einen hageren, jungen Asiano, der mich aus braunen Augen aufmerksam musterte. „Ogami, mein Partner. Er redet nicht viel,“ Die Tätowierung des Magi war eine Krupsev mit den typischen Wirbeln. Er trug ein Langschwert, das mich an das von Gabe erinnerte, und so wie er die Hand auf dem Knauf liegen hatte, vermittelte er den Eindruck, damit durchaus umgehen zu können.
    Das ist absurd Ich warf einen Blick auf Japhrimel.
    „Erfreut.“ Inzwischen peitschte ein kräftiger Wind den Regen gegen die Fensterscheiben. In der Ferne durchschnitt ein Blitz den Himmel.
    Die beiden anderen, mageren, schlaksigen Männer starrten mich schweigend an. Als ein weiterer Donnerschlag zu hören war, meldete sich endlich Japhrimel zu Wort. „Agenten der Hellesvront. Vann und McKinley.“
    Vann war braun, vom Scheitel bis zur Sohle: kastanienbraunes Haar, freundliche braune Augen und sonnengebräunte Haut, dazu Lederjacke samt Fransen, Bauarbeiterhose und weiche Mokassins, ebenfalls alles in Braun. Letzteres überraschte mich dann doch. Die meisten Leute in meiner Branche bevorzugen Stiefel, besonders wenn sie, so wie er, bis an die Zähne bewaffnet waren. Messer, Knarren, Plaspistolen, Wurfkrallen … hinter seiner rechten Schulter ragte sogar der Schaft eines Plasgewehrs hervor. Mich wunderte, dass er nicht klirrte, als er sich bewegte.
    „Hey“, sagte Vann.
    „Hey“, entgegnete ich. Ich habe eine Scheißnacht hinter mir, zwei Dämonen und einen verdammten Aufzug. Soll ich da jetzt auch noch höflich sein?
    McKinleys Haare waren blauschwarz. Er hatte dunkle, ausdrucksstarke Augen, blasse Haut und war von oben bis unten in Schwarz gekleidet. Nur zwei Messer, soweit ich sehen konnte. Das einzig Bunte an ihm war das Funkeln eines seltsamen Metallbeschlags an seiner linken Hand. Kurz starrte er mich an, dann erhob er sich von der Couch.
    Er bewegte sich wie Öl. Langsam kam er auf mich zu. Ich drückte mich noch fester an die Wand und starrte zurück. Als er fast an Japhrimel vorbei war, riss ich ansatzlos mein Schwert aus der Scheide. Ich hatte keine Ahnung, wer zum Teufel er war. „Keinen Schritt weiter.“ Solltest du noch einen Schritt näherkommen, kann ich für nichts garantieren. Nimm dich lieber in Acht, mein Junge.
    McKinley musterte mich lange. Sein Blick fiel auf mein linkes Handgelenk. Dann schaute er zu Japhrimel. Als der nicht reagierte, nickte der Mann. „Beeindruckend.“ Seine Stimme war beinahe wie die eines Nekromanten – leise, ohne zu flüstern. Als müsste er sie nie erheben, um zu bekommen, was er wollte.
    „Schön, dass du einverstanden bist.“ Lucas wandte sich vom Kamin ab. „Ich geh ins Bett. Gute Nacht, Kinder.“
    „Lucas …“ Eine Sekunde lang überlegte ich, ob ich ihn um Hilfe bitten sollte.

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