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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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natürlich. Und jetzt wird sie all ihre frustrierte Leidenschaft auf mich richten. Ich bin wenigstens gewillt, sie ganz einfach zu bitten. Dir vertraut sie nicht.“
    „Mit der Zeit wird sie mich besser verstehen.“ Die Worte rauten seine Kehle auf. Seine Wut konnte er nur mühsam unterdrücken. Sie würde ihn nur zur Unbesonnenheit verleiten, und jetzt brauchte er einen kühlen Kopf.
    „Sie ist entwischt und hat einen Höllenhund getötet, Ältester. Selbst in diesem Moment ruft sie nach dir, obwohl sie verwundet ist – nein, nicht durch meine Hand, das kann ich dir versichern. So etwas hat es noch nie zuvor gegeben, dass die Konkubine eines Gefallenen einen Höllenhund besiegt.“
    Er zuckte mit den Schultern, was eine Welle des Schmerzes durch seinen Körper branden ließ. Der schwere Panzer seiner Flügel drückte gegen seine Haut. „Du kannst mich nicht täuschen.“
    Das war keine Antwort.
    Ihr Tonfall war freundlich. Natürlich hatte sie es nicht nötig zu brüllen. „Du bist ein Gefallener, wenn auch mit der Psinergie eines Dämons. Sie ist eine Hedaira. An dich gebunden teilt sie mit dir deinen neuen Status. Ein Paar wie ihr könnte mir helfen, ihn zu stürzen, Ältester. Ihr könntet mir jeden Preis für eure Unterstützung oder eure Dienste nennen.“
    Er schloss die Augen. „Du langweilst mich.“
    „Auf wessen Seite willst du dich stellen, wenn sie sich mir anschließt? Beantworte mir diese Frage, Todesbringer. Soll ich noch einige andere Titel hinzufügen? Rechte Hand? Sippenmörder?“
    Er schwieg.
    „Das hier hatte sie bei sich“, fuhr sie fort, und er schlug die Augen wieder auf und sah, ohne sonderlich überrascht zu sein, das Buch. Wie war es in ihre Hände gelangt? Wie hatte sie die Zeit gefunden, es zu suchen? Oder war das eine weitere Lüge? „Ich habe mir gedacht, ich sollte es ihr vielleicht einmal vorlesen, ihr vielleicht sogar die Sprache beibringen, in der es geschrieben ist. Es wäre eine wunderbare Gutenachtgeschichte.“
    Seine Beine zuckten, er war kurz davor zu springen. Aber dafür war es noch zu früh. Wieder schloss er die Augen und tat sein Bestes, auch die Ohren zu verschließen.
    Ihr helles Lachen verspottete ihn. „Angenehmes Grübeln, Ältester. “ Die Tür kratzte über den Boden, als sie sie hinter sich zuzog, und das lautlose Geräusch eines Höllenhunds war zu vernehmen, der seine Pfoten aus Obsidian geschmeidig aufsetzte wie Finger auf ein Trommelfell. Seine …
    … Fingerspitzen fielen vom Mal ab, und ich blickte verständnislos zu der blauen Decke empor. Dunkelblaue Samttücher, die mit winzigen, im Licht der tief stehenden Sonne funkelnden Nadeln befestigt waren, hingen über mir.
    Das Bett war wie für eine Prinzessin gefertigt, ein Himmelbett aus Samt und Seide. Ich stützte mich auf die Ellbogen und zuckte zusammen, als ich mich erinnerte, dass irgendwer an meinen Psychoschilden herumgefummelt hatte. Die seidenen Laken fühlten sich kalt an. Aus einem Nivron-Kamin züngelten blaue Flammen, und die ganze Einrichtung sah verdächtig nach Renaissance-Imitat aus. Durch einen offenen Türspalt schimmerte ein weiß gefliestes Badezimmer. Dazu zwei Stühle mit hellblauem Seidenbezug und etwas, das gar nicht dazu passte – ein weiß lackierter Dampfstrahler unter dem Fenster.
    Ich dachte, so was gäbe es gar nicht mehr. Wäre ich nicht derart mit Nachforschungen beschäftigt gewesen, hätte ich wahrscheinlich gar nicht erkannt, was das war. Aber ich hatte nun einmal mein ganzes Leben lang Geschichtsbücher verschlungen. Eine bedruckte Seite ist die beste Freundin eines Psions. Bücher zielen nicht auf einen, machen sich nicht lustig, schlagen oder manipulieren nicht. Sie geben nur die Geschichte wieder.
    Meine Augenlider glitten nach unten, langsam wie Vorhänge im Theater. Die Momente, in denen ich durch Japhrimels Augen sah, hatten die Qualität von Träumen angenommen, waren unscharf und verschwommen. Ich seufzte.
    Wessen Traum habe ich da vor Augen? Lewis’ gelassene Stimme in mir. Träume, Kinder eines müßigen Gehirns … Ich träumte einen Traum, und siehe da, der Traum wurde mir genommen …
    Mein Kopf schmerzte, in meinen Schläfen pochte es. Meine dämonenstarken Psychoschutzschilde hatten standgehalten, aber alte Wunden waren wieder aufgerissen, als wäre meine Seele Teil meines Fleisches. Nervenflattern durchzuckte meine Knochen wie elektrische Spannung ein defektes KI-Relais -gleichzeitig kalt und fiebrig.
    Nach dem unsteten Fieber des Lebens

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