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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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schaffe?“
    Carlyle sackte gegen den Altar. „Ist das dein Ernst?“ Ihre dunklen Augen waren weit aufgerissen. „Damit ist meine Schuld beglichen?“
    Ich weiß ja nicht, was er für dich getan hat, meine Liehe, aber wenn ich du wäre, würde ich mich freuen, dass ich noch lebe. Ich zwang mich, mit den Schultern zu zucken, wobei mein Rüstzeug leicht knackte, wie gutes, geschmeidiges Leder das manchmal tut. „Das musst du mit Lucas ausmachen. Aber er ist durchaus vernünftig.“
    „Sehr viel vernünftiger als die Alternative.“ Sie warf den Kopf in den Nacken. Der Geruch ihrer Angst war jetzt wieder stärker und schien mich verführen zu wollen. Sie strömte Pheromone aus wie eine Sexhexe. „Bleibst du … in Saint City?“
    Ich nickte. „Ich habe noch was zu erledigen.“ Ich muss jemanden umbringen. Und Gabes Tochter finden, wo auch immer sie stecken mag. „An einem sicheren Ort.“ Wo das wohl sein mag? „Wieso?“
    „Falls du wiederkommen möchtest.“ Sie schluckte. Ich war mir nicht sicher, ob mir der Glanz in ihren regengrauen Augen gefiel. „Ich bin bereit zu tauschen. Wenn du mir im Gegenzug Informationen über Dämonen lieferst.“
    Vor meinem geistigen Auge erschien unvermittelt das Bild, wie ich Japhrimel hier anschleppte. „Ich glaube nicht, dass dir das gefallen würde“, sagte ich abwehrend. „Carlyle, Dämonen sind schlimmer als Lucas. Viel schlimmer.“ Eigentlich solltest du das selbst wissen. Dann kam mir ein unangenehmer Gedanke, der mich frösteln ließ. Vielleicht riecht sie ja so, weil sie eine Magi ist, die mit Dämonen in Kontakt steht. Poluamour hat gut gerochen, weil sie eine Sexhexe ist – warum sollte diese Magi nicht deshalb gut riechen, weil sie mit Dämonen in Kontakt steht und ich irgendwie darauf reagiere?
    „Ich habe Imps herbeigerufen.“ Ihre leicht feuchten Augen strahlten. Der Mund war zu einer Grimasse verzogen, und der Geruch von Kyphii vermischte sich mit den herben Ausdünstungen von durch Adrenalin ausgelöster Furcht. „Wenn man sie richtig in einem Kreis einsperrt, tun …“
    Sekhmet sa’es, du hast ja nicht die geringste Ahnung. „Nein.“ Meine rechte Hand krallte sich fest um den Griff des Schwertes. Ich hatte einmal mit einem Imp gekämpft, der mir seine giftigen Krallen in die Brust geschlagen hatte. Dass ich noch am Leben war, verdankte ich nur der reaktiven Farbe, die den Dämon der Niederen Schar in eine schäumende, fettige Schliere verwandelt hatte. Die Erinnerung an das Babygesicht, das so weich und weiß wie eine Made gewesen war, und das Knurren, mit dem der Imp mich in der dahinrasenden, beweglichen Röhre eines Gleiterzugs angegriffen hatte, ließ unter meiner goldenen Haut ein Gefühl ähnlich einer Gänsehaut entstehen, heiß und prickelnd. „Vergiss es, Magi. Vergiss es einfach.“
    Die Gardinen vor dem geschlossenen Fenster bewegten sich leicht. Ich erstarrte. Das hatte nicht ich ausgelöst. Der Fehdering an meinem Handgelenk wurde kalt, und irgendetwas schien an meiner Haut zu zerren.
    Was, zum Teufel? Was wollte dieses blöde Dämonenteil denn jetzt schon wieder? Es hatte mich schon mehrfach vor Angriffen gewarnt, aber so etwas hatte es noch nie gemacht.
    Ich schüttelte das seltsame Gefühl ab und musterte die Magi, deren Wangen wieder beängstigend blass geworden waren. Ihre Hände zitterten. Moment mal.
    „Lucas!“, rief ich befehlend, während ich meinen Schwertgriff noch fester packte. Das Schwert glitt ein paar Zentimeter aus der Scheide, und ich musste mich zusammenreißen, um es nicht ganz herauszuziehen.
    „Du hast gebrüllt?“, fragte er von der Tür her. Den Blick, den er der zitternden Magi zuwarf, konnte man nur als raubtierhaft bezeichnen.
    Plötzlich war ich sicher, dass Carlyle schon bald Besuch bekommen könnte – Besuch, der sich für uns interessieren würde. Beinahe hätte ich es laut ausgesprochen, konnte mich aber gerade noch bremsen. Was auch nicht mehr als ein schwacher Akt der Barmherzigkeit war.
    Aber egal, auf welcher Seite des Dämonenfelds sie spielte, sie hatte jedenfalls panische Angst vor Villalobos, und an das Gefühl konnte ich mich so gut erinnern, dass ich sie nicht noch mehr belasten wollte. Ich fragte mich, ob sie wohl eine Hellesvront-Agentin war oder ob Japhrimel nach mir suchte und mich jetzt leichter finden konnte, weil ich bei einer Magi war, die in Kontakt mit Dämonen stand. Wieder ging eine kalte Welle von dem Fehdering aus und legte sich um mein Handgelenk. Es fühlte sich an,

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