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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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„Lange dunkle Haare, schöne braune Haut. Riecht wie eine aufgeheizte Bäckerei. Du.“
    „Wie goldig.“ Mein Herzschlag beschleunigte sich. Vermutlich roch ich dank der zimtenen Süße einer Fastdämonin wirklich wie eine Bäckerei. Zusammen mit dem Moschusgeruch war ich für die empfindliche Nase eines Werwolfs sicher besonders gut auszumachen. „Bei wem solltest du mich abliefern, Pelzebub? Sprich.“
    Er gab ein gurgelndes Geräusch von sich, und ich lockerte meinen Griff noch ein wenig mehr. „Du weißt, dass ich das nicht sagen kann.“ Seine Stimme klang erstickt. Das lag nicht nur daran, dass mein Arm seine Luftröhre zusammendrückte, sondern auch an seinem Mund, der nicht unbedingt für menschliche Laute geschaffen war: zu viele scharfe Zähne und eine Zunge, die einfach nicht die richtige Größe hatte.
    „Gib auf, oder ich lösche dir die Festplatte.“ Um meiner Drohung etwas mehr Nachdruck zu verleihen, weitete ich die Grenzen meines Bewusstseins ein wenig aus und drückte sanft gegen die Ränder seines Gehirns. Sein seltsam ungeschützter Geist erzitterte unter meiner Berührung wie ein Hund, der gestreichelt werden will. Es wäre so einfach gewesen, so völlig problemlos – und er war ein Paranormaler, sein Geist war keine offene Kloake wie der eines Menschen.
    Plötzlich lag etwas in der Luft – ein Hauch Moschus, Orangengeruch und herzzerreißende Angst. Dämon.
    Das führte zu einem weiteren wilden Kampf, der damit endete, dass ich den Werwolf würgte, bis er sich nicht mehr rührte. Erst dann ließ ich wieder ein bisschen lockerer. Moment mal - wie passt denn da jetzt ein Dämon rein? Oder stolpert einfach nur jeder, der mir auf den Fersen ist, über Dämonen? „Namen, Pelzebub. Ich will Namen hören.“
    „Mafia“, bellte er. „Ich glaube jedenfalls, dass er zur Mafia gehört, so wie er sich aufführt. Ecke Fifth und Ghesko, East Side. Zahlt zweihunderttausend für dich. Fünfzigtausend für Informationen – wo du steckst, wen du aufsuchst.“
    „Alles in allem kein schlechtes Geschäft.“
    Der Werwolf hatte keinen Sinn für Humor. Auf einmal sehnte ich mich nach Japhrimel. Er hätte den Witz verstanden, hätte ihn sogar selbst machen können. Wieder versuchte der Werwolf verzweifelt, sich zu befreien. Schließlich entrang sich seiner Kehle ein leises Wimmern. Plötzlich erwachten die Rezeptoren in meiner Nase wieder zum Leben, und sein beißender Gestank haute mich fast um. Abfälle, nasses Fell und Werwolf – was für eine Mischung!
    „Beruhige dich. Ich lösche dir nicht die Festplatte, du warst ein braves Kerlchen. Erzähl allen, dass Dante Valentine wieder in der Stadt ist. Und auf dem Kriegspfad. Wer auch immer Gabe Spocarelli auf dem Gewissen hat, ist so gut wie tot. Kapiert?“
    Als Antwort bekam ich nur ein Knurren zu hören. Ich hätte ihm ein paar mit der Pistole überziehen können, um mir genügend Zeit zum Abhauen zu verschaffen, aber das wäre einfach zu viel gewesen. Ich löste den Arm ein wenig, und er schnappte keuchend nach Luft, wobei seine starken, beweglichen Rippen unter mir bebten.
    Ich hatte die Einmündung der Straße erreicht, bevor es mir bewusst wurde. An meine dämonischen Reflexe war ich immer noch nicht gewöhnt.
    Nur gut, dass ich so schnell war, denn hinter mir hörte ich ein Scharren und Brüllen. Los jetzt, los. Beinahe hätte ich kostbare Sekunden verloren, weil ich mir Gedanken über Lucas machte, während ich durch das Licht der Straßenlaternen huschte und der Wind sanfte Töne in mein Ohr blies und mir die Haare nach hinten strich. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich schnell genug war, um einen Werwolf abzuhängen. Aber das Abhängen war nicht das einzige Problem, ich musste auch meine Spur verwischen. Werwölfe sind außerordentlich gute Spurenleser. Das Einzige, was sie davon abhält, psionische Kopfgeldjäger außer Gefecht zu setzen, ist die Tatsache, dass kriminelle Psione sich grundsätzlich nicht gefangen nehmen lassen, ohne die psychische Verletzlichkeit des Werwolfs auszunutzen. Und normale Kriminelle haben nichts dagegen, sich eines Psions zu bedienen, um Werwölfe abzuschrecken. Mal ganz abgesehen davon, dass die Hegemonie Werwölfe ausschließlich zur Jagd auf Kriminelle aus den Reihen der paranormalen Spezies ermächtigt.
    Ich rannte. Er ist nicht mehr hinter mir, kann er gar nicht sein, aber ich muss sicher sein. Mein Atem ging stoßweise, und meine Muskeln schienen in Flammen zu stehen. An der Ecke Klondel und

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