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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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warum sind Sie so hilfsbereit?“ Die schweren Türen öffneten sich.
    „Es kommt nicht oft vor, dass jemand Nikolai bis zu den Zähnen bewaffnet einen Besuch abstattet. Das hat mein Interesse geweckt. Wussten Sie, dass Sie ziemlich viel Ansehen genießen?“ Ihre Haare schwangen mit, als sie sich umdrehte, um die Türen hinter uns zu schließen. „Und dann hat uns der Älteste besucht. Ein gut aussehender Mann.“
    Beinahe wäre mir die Kinnlade runtergefallen. „Japhrimel war hier?“
    „Vor ein paar Nächten. Er und Nikolai haben sich auf Putchkinrusse unterhalten, einem sehr alten Russe. Das ist vielleicht eine Sprache! Ich habe es immer noch nicht gelernt, sie zu verstehen. Aber immer noch besser als Politzhain. Politzhain hört sich an, als würde jemand durch Rasierklingen reden. Nachdem der Älteste gegangen war, hat Nik lange geschwiegen. Er redet nach wie vor nicht darüber. Aber ich habe immer noch die Bücher, also …“
    Also war Japh gleich am Abend nach unserer Ankunft hierhergekommen. Direkt, nachdem ich Gabe besucht hatte. Er hatte mich mit McKinley zurückgelassen, und ich hatte tief und fest geschlafen. Verdammt, Japh, wie konntest du das nur tun?
    Wir betraten ein langes Zimmer mit hohen Wänden. Das trübe Licht unterstrich das atemberaubende Gefühl, dass hier etwas zutiefst Böses lauerte. Meine rechte Hand schloss sich um den Schwertknauf. Selene hob die Hände, und die Ärmel ihres Sweaters rutschten zurück und entblößten zarte Handgelenke, die beide mit altem, weißem, vernarbtem Gewebe überzogen waren. Nichtvren behalten normalerweise keine Narben zurück. Woher stammen die? „Ganz ruhig, Valentine. Das sind nur diese Sachen hier.“
    „Was für Sachen?“ Im Raum standen Glasvitrinen, und einige von ihnen enthielten komplette Bücherregale. Ein Hauch von etwas zutiefst Bösem, das hinter all dem Glas zu schweben schien, berührte meine Haut, und ich spürte, wie es versuchte, ein gelbes Auge zu öffnen, bevor es sich wieder zurückzog und uns mit bedrohlichen Blicken musterte.
    „Nikolai sammelt Objekte, auf denen ein Fluch lastet. Er meint, es wäre besser, wenn sie weggesperrt sind.“ Sie ließ die Hände sinken. „Hier gibt es etwas, das Sie haben sollten.“
    „Sie wollen mir ein verfluchtes Objekt geben?“ Widerwillig löste ich die Hand vom Schwertknauf. Beinahe hätten meine Finger geknirscht. Der Fehdering fühlte sich plötzlich wieder sehr kalt an, und ein Schauder lief meinen Arm hinauf bis zu der Narbe in der Vertiefung an meiner Schulter. Das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ ein wenig nach, war aber immer noch so stark, dass ich äußerst angespannt blieb.
    „Nein. liier bewahrt er auch seine Bücher über Dämonologie auf. Ich habe mich hineinvertieft, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind. Außerdem ist dies der einzige Ort, wo seine Knechte nicht hinkommen. Niemand belauscht uns hier.“ Sie warf einen Blick über meine Schulter hinweg auf die Tür. „Hier entlang.“
    Ich folgte ihr. Oben auf einem hohen Regal stand ein spinnenförmiges Götzenbild aus Obsidian, das sich unruhig hin-und herbewegte, als ich es betrachtete. Auf dem Brett darunter pulsierte ein giftig glühender gelber Augapfel. Links von mir saß ein annähernd gleiterförmiges Etwas, das in ein Staubtuch gehüllt war. Ein verrosteter Eimer in einem Glasschaukasten verströmte Verzweiflung und Traurigkeit.
    „Sekhmet sa’es“ , flüsterte ich. „So etwas sammelt er? Macht er sich keine Sorgen wegen der Flüche?“
    „Er sagt, man hätte ihn mit so vielen Flüchen belegt, da käme es auf einen mehr oder weniger auch nicht mehr an. Bedauernswerter Pessimist, dieser Mann. Ich versuche immer, ihn dazu zu bringen, dass er mal lockerlässt und sich ein bisschen Spaß gönnt. Da wären wir.“ Sie blieb stehen und strich sich eine Locke ihres dunkelblonden Haars aus der Stirn. „Dante, Tiens hat noch etwas gesagt, kurz bevor ich ihn losgeschickt habe, Sie zu holen.“
    Wir sahen auf einen Glaswürfel, der ein neunzig Zentimeter hohes Regal voller in Leder gebundener Bücher enthielt. Ich versuchte, ein Scharnier oder eine Öffnung zu entdecken, irgendeine Möglichkeit, wie man an den Inhalt des Glaswürfels kommen konnte. „Was? Wie sollen wir …“
    Ihre zarte Faust schlug mit beneidenswerter Grazie zu. Es hätte mich nicht überrascht, wenn ich ein Kia gehört hätte. Stattdessen wischte sie die Glassplitter – es war richtiges Glas, nicht Plasglas – von ihrer Hand. Der

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