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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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beschützt hatte.
    Nikolai neigte den Kopf, und die Luft kühlte sich deutlich wahrnehmbar ab. Selene machte einen Schritt nach vorn und stellte sich zwischen uns.
    „So sollten wir wirklich nicht anfangen“, sagte sie. „Ich habe Tiens gebeten, nach Ihnen Ausschau zu halten.“ Der Blick ihrer dunkelblauen Augen, die viel menschlicher waren als seine, sprach Bände. „Hallo, Dante. Mein herzliches Beileid. Wir haben durchaus auf Gabriele Spocarelli aufgepasst. Derjenige, der sie und ihren Mann umgebracht hat …“
    Mir blieb beinahe die Luft weg. „Ihren Mann?“ Gabe hat ihn geheiratet? Wow. Sie hat mich weder zu ihrer Hochzeit eingeladen, noch mir von ihrem Kind erzählt. Götter. Warum bloß? Hat sie geglaubt, ich würde mich weigern zu kommen? „Oh.“ Ich schüttelte den Kopf. „Reden Sie weiter. Entschuldigung.“
    „Wir haben selbst genug Probleme“, knurrte Nikolai. „Auf eine Sedayeen-Klinik, die unter unserem Schutz steht, ist eine Brandbombe geworfen worden. Außerdem treiben sich Dämonen in meiner Stadt rum, richten Unheil an und töten Magi. Was weißt du darüber, Dämonling?“
    Tiens stieß einen langen, tiefen Pfiff aus, der durch die Spannung, die in der Luft lag, hindurchzuschneiden schien. Die Flammen knisterten und sprühten Funken. Wieso halten sich Nichtvren in der Nähe von offenem Feuer auf? Ich habe gesehen, wie sie brennen. Die Erinnerung ließ mir einen Schauder über den Rücken laufen. Schnell schob ich sie beiseite. Meine rechte Hand wollte unbedingt nach dem Schwert greifen.
    Tiens sagte schnell und mit tiefer Stimme etwas auf Altfranje. Nikolai blinzelte und wandte seine Aufmerksamkeit dem anderen Nichtvren zu. Er antwortete in derselben Sprache, und Selene machte eine unauffällige Kopfbewegung in meine Richtung, als wollte sie mich auffordern zuzuhören.
    Statt mich durch Magi-Journale zu wühlen, hätte ich lieber ein paar Sprachen lernen sollen.
    Jahrelang hatte ich Schattenjournale studiert und Codes entziffert. Alles umsonst, weil ich immer noch so gut wie nichts über gefallene Dämonen wusste. Und nichts über Hedairas, außer, was ich mir selbst zusammengereimt hatte – und was Anwan Carlyle mir gerade erst erzählt hatte. Ich hätte die Zeit lieber nutzen sollen, um Altfranje oder Tschechi zu lernen. Oder um zu versuchen, die Sprache der Dämonen zu begreifen.
    Der Austausch zwischen den beiden dauerte knapp zehn Minuten, dann wanderte Nikolais Blick wieder zu mir. „Nun. Sieht so aus, als wärst du unschuldig. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal von einem Dämon sagen würde.“
    „Ich bin keine Dämonin“, entgegnete ich. „Ich bin eine Hedaira.“ Aber ich habe kaum eine Ahnung, was das eigentlich heißt. Was ich weiß, reicht nur, um mich in Schwierigkeiten zu bringen.
    Selene verschränkte die Anne. Sobald sie redete oder sich bewegte, hatte Nikolai für nichts anderes mehr Augen. Es hieß, sie sei in der Stadt das Einzige, das ihm wirklich am Herzen lag. So, wie er sie ansah, konnte ich mir das durchaus vorstellen. „Kommen Sie doch bitte mit, Dante. Ich habe Ihnen einiges zu erzählen.“
    „Selene“, sagte Nikolai leise, aber mit warnendem Unterton. Sie warf ihr dunkelblondes Haar zurück, das im Licht der Flammen golden glänzte. Tiens war hübsch und Nikolai engelsgleich, aber sie war eine außerordentliche Schönheit, fast schon unwirklich in ihrer Makellosigkeit, vor allem jetzt, da sie nicht mehr von dieser nervösen Energie umgetrieben wurde, die ich letztes Mal bei ihr erlebt hatte. Außerdem roch sie selbst für eine Nichtvren besonders gut – ihr Geruch erinnerte mich an den Moschusduft der Sexhexen. Wahrscheinlich deshalb, weil sie mal eine gewesen war. „Entspann dich, Nikolai.“
    „Vergiss nicht, was wir vereinbart haben.“
    Ein Schauder lief mir über den Rücken. So etwas hatte ich schon bei anderer Gelegenheit gehört, und ich konnte nur ahnen, was zwei Nichtvren miteinander vereinbarten, noch dazu, wenn es sich um einen Primus und seine Gemahlin handelte.
    „Ich dachte, das mit den Vereinbarungen hätten wir hinter uns.“ Ihr Blick war auf einen Punkt oberhalb meiner rechten Schulter gerichtet. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, und ihre Schultern versteiften sich.
    „Du machst sie immer wieder nötig, Milaya. Nicht ich.“ Von dort, wo ich stand, konnte ich sehen, wie seine Gesichtszüge ganz weich wurden. Er schien Tiens’ und meine Gegenwart völlig vergessen zu haben, wie er so auf Selenes Rücken starrte.
    Ich

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