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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Namen, bewegte sie sich so vorsichtig, als wollte sie es verbergen? Irgendetwas Ungeklärtes nagte an mir wie ein verstimmtes Instrument, das ein ganzes Holoorchester aus der Bahn wirft. Ich drängte dieses Gefühl beiseite.
    Weil ihr so verdammt hilflos seid und das alles weit über euren Horizont hinausgeht. Darum. Ich zog die beiden von Eddie penibel beschrifteten Blätter Papier aus der Tasche. „Weil es sich so gehört. Wo ist euer Komm-Netz?“
    „Im Büro. Cam, bitte, beruhige dich. Eddie hat gesagt, wir können ihr vertrauen.“ Die Sedayeen hörte sich genauso an wie Doreen, wenn sie der Meinung war, ich hätte etwas Unvernünftiges im Sinn: gelassen, besänftigend, mit einem Tonfall so flauschig wie das Fell einer verwöhnten Katze. Aber ihre Stimme zitterte, und Angst färbte die Ränder ihrer Schutzschirme.
    Oh, Ihr Götter, welch ein Misstrauensbeweis.
    Mich besänftigte der Klang ihrer Stimme jedenfalls nicht. Ich hätte lieber einen anderen gehört, den trocken-ironischen Klang einer männlichen Stimme mit einem Hauch Sarkasmus. Die Erkenntnis, dass Japhrimel die einzige Person war, mit der ich derzeit reden wollte, versetzte mir einen Schock. Ich wollte hören, was er von Eddies Selbsttest mit dem Anti-Chill-Mittel hielt. Ich wollte meinen Kopf an seine Schulter lehnen und spüren, wie seine Aura mich einhüllte. Immer dieses verwerfliche Schutzbedürfnis. Ich wünschte mir diesen Blick, den wir uns hin und wieder zuwarfen, wenn er mir direkt in die Augen schaute und mir das Gefühl vermittelte, dass wir uns verstanden, auch ohne Worte.
    Am meisten aber hätte ich mir gewünscht, dass er mich wieder runterbrachte, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das alleine schaffen würde. Voller Hass- und Rachegefühle lief ich durch die Gegend und wurde zunehmend nervöser und labiler.
    Anubis, bitte steh mir bei. Gib mir Halt und verleih mir Kraft. Es war nicht mein übliches Gebet, aber etwas Besseres fiel mir gerade nicht ein.
    Ich hielt die Blätter hoch. „Könnt ihr mir sagen, ob das die vollständige Formel enthält?“
    Cam starrte mich nur an. Schließlich weiteten sich ihre Augen, und sie wirkte sehr erleichtert.
    Mercy bekam einen regelrechten Erstickungsanfall. „Wo hast du … das sind Eddies Originalunterlagen! Ein Skinlin wäre in der Lage, sie zu entschlüsseln und …“
    „Toll. Schnell zum Komm-Terminal, Mädels. Auf geht's!“
    Während Mercy die Datenblätter an die Kliniken faxte, behielt ich die Straße im Auge und scannte die Umgebung. Die Originalunterlagen hatte ich trotz ihres Protests wieder eingesteckt.
    Das Büro war mit Papieren übersät, ansonsten jedoch sauber. Der mächtige Geruch der Sedayeen erfüllte die Luft. Der blöde Veilchenduft hing mir allmählich zum Hals raus. Die ganze Zeit über dachte ich, wenn ich mich umdrehen würde, stünde Doreen mit leicht hochgezogenen Augenbrauen und vor dem Bauch verschränkten Händen vor mir.
    Außerdem war ich nervös. Ich hatte das Gefühl, irgendetwas Wesentliches übersehen zu haben, und war deswegen andauernd gereizt. Lag es an den Nerven, wurde mir der Stress zu viel? Oder wollte mich meine bescheidene Begabung, Dinge vorherzusehen, vor Ärger und Gefahr warnen?
    Das kalte Taubheitsgefühl, das sich vom Fehdering über meinen ganzen Arm ausdehnte, war auch nicht gerade hilfreich.
    Meine finanziellen Mittel waren erschöpft, und ich hatte niemanden in greifbarer Nähe, den ich wegen ein paar Scheinchen für ein Hotelzimmer anzapfen konnte. Cam und Mercy besaßen zweihundert neue Credits, das könnte gerade so reichen. Das Mal an meiner Schulter kribbelte, die Empfindung steigerte sich, schoss in regelmäßigen Wellen durch mich hindurch, und es tat fast schon weh. War Japhrimel auf der Suche nach mir?
    Ich hoffte es. Er war meine beste Chance zu überleben, und für meinen Geschmack wurden die Dinge allmählich zu brisant.
    Sehr schön, Danny. Geh und heul dich bei Japhrimel aus, du rückgratloses Wunderwerk. Du hast eine Aufgabe zu erfüllen und bist auf dich allein gestellt. Selbst wenn Japhrimel dir helfen könnte, würde er das kaum tun. Der hat genug eigene Probleme, und eines davon musst du, wenn möglich, noch drastisch verschärfen.
    Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn diese tiefe, sarkastische Stimme in meinem Kopf auftaucht. Noch dazu, weil sie meistens recht hat. Eine neue Gruppe von Dämonen mischte nun mit, dazu kam dieser Schatz … und der Schlüssel. Falls Japhrimel sich nicht sicher war, was ich

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