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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Messer wurde für die Hand einer Hedaira gefertigt. Dämonen können es nicht aushalten. Nicht einmal gefallene Dämonen schaffen das für längere Zeit. Schon allein deshalb ist es das Beste, wenn sie mich begleitet.“ Er klang ruhig und vernünftig. „Es ist alles in Ordnung, Vann.“
    „Mein Gebieter?“, sagte McKinley und fuhr sich mit der Hand durch das Haar, das sich in wirren Stacheln aufstellte. „Wer wusste von Sephrimel?“
    „Soweit mir bekannt ist, war ich der Einzige, der einen Verdacht hatte. Der Fürst hatte die Angelegenheit mir überlassen.“ Japhrimel warf mir nicht einen Blick zu. Der Wind heulte und wehte Schnee gegen die Linse. „Das war damals, als er sich meiner Loyalität noch sicher sein konnte.“
    „Wann hat das aufgehört?“ Ich legte die Hand auf das kalte Plasglas des nächstgelegenen Fensters. Der Rumpf vibrierte, nicht vom Heulen des Antigrav, sondern vom Druck des Windes.
    Da draußen sah es wirklich verdammt kalt aus.
    „Als ich zum Gefallenen wurde.“
    Japhrimels Mantel flatterte in der Stille einmal hoch. „Ich werde den Gegenstand brauchen, den ich dir zur Verwahrung gegeben habe, McKinley.“
    „Ja, mein Gebieter.“ McKinley hörte auf herum zuzappeln, ging zum hinteren Ende der Hauptkabine und verschwand in Richtung Laderaum.
    „Msieur?“ Tiens hatte sich im Pilotensessel halb umgedreht. „Darf ich Euch begleiten?“
    „Danke, Tiens. Ich benötige nur meine Hedaira.“
    Japhrimels Blick glitt durch die Kabine und blieb an Leander hängen, der zusammengesunken auf einem Stuhl saß und durch ein niedrig angebrachtes Fenster auf die Einöde aus Eis und Fels starrte, die sich unter dem schmalen, schrägen Schelf erstreckte, auf dem wir gefährlich schief balancierten. Als der Nekromant hochsah, schrak er so heftig zusammen, dass mir die Luft wegblieb.
    Ich wusste, wie es sich anfühlte, wenn man Angst vor einem Dämon hatte. Wie hätte ich das auch je vergessen können?
    Lenk ihn ab, Danny. Bringen wir die Sache hinter um. „Sieht ganz schön kalt aus da draußen. Wohin gehen wir?“
    Japhrimel schwieg einen Moment, als ob er erst überlegen müsste. Inzwischen war alle Farbe aus Leanders Gesicht gewichen, und sein Smaragd spuckte nervös einen einzelnen Funken.
    „Der Eingang ist ganz in der Nähe.“ Mein Gefallener wandte die Augen immer noch nicht von Leander ab. „Die Kälte wird dir nichts anhaben.“
    Eingang zu was? „Hier oben ist doch nichts.“ Ich wollte, dass er seine Aufmerksamkeit mir zuwandte. „Dies ist die historische Zone der Freistadt Tibet. Verdammt, das hier ist der Chomo Lungma. Hier würde niemand etwas bauen …“
    „Es ist älter als deine Art, meine Neugierige.“ Mit einer eleganten Bewegung wandte er sich von Leander ab. „Komm. Wenn es denn schon getan werden muss, tun wir es lieber gleich.“
    Ich wusste gar nicht, dass du die Klassiker studiert hast, Japhrimel. „Wenn Luzifer ihn nicht kennt …“
    „Es ist immer besser, ihn nicht zu unterschätzen.“
    Der Frachtraum, der nur von Orandflu erhellt wurde, war mit Vorratskisten vollgepackt. Vann reichte mir meinen Mantel, ein Cargomodell aus Leinen mit jeder Menge Taschen, das mir ein wenig zu groß war und außerdem zu neu roch, um mich an Jace’ alten Mantel mit den Kevlarstreifen und dem Loch in der einen Tasche zu erinnern. Den hatte ich, wie alles andere außer meiner Tasche und meinem Schmuck, in der Hölle verloren. Als ich den Mantel anzog, fiel mein Blick auf einen Stapel Munitionskisten.
    Komischerweise sehnte ich mich plötzlich überraschend heftig nach einem abgetragenen, schweißverklebten alten Mantel. Ich hatte Jace’ Mantel am Ende der Jagd auf Lourdes getragen und auch noch lange Zeit danach, während sich sein Geruch, der in dem dicken Stoffding hing, allmählich verflüchtigte. Ich wollte ihn zurückhaben.
    Und das war nur eins von vielen Dingen, die ich zurückhaben wollte. Ich stopfte zwei neue Magazine in die größte der Manteltaschen auf der rechten Seite, dachte kurz nach und steckte dann ein weiteres Magazin in die linke Tasche. Man weiß ja nie.
    McKinley reichte Japhrimel einen kleinen zylindrischen Eisenbehälter, der dunkle Flecken hatte und nach Dämon stank. „Seid Ihr sicher, dass Ihr dies zum Einsatz bringen wollt?“
    „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Japhrimel klang amüsiert genug, dass es mir auf die Nerven ging. „Dante?“
    „Zur Stelle.“ Ich schloss die Lasche meiner Umhängetasche, aus der ein Hauch von Hölle aufstieg. Der

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