Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
es. Er wandte das Gesicht vom Anblick seines nackten und über und über mit Schmutz und Blut befleckten Bruders ab und schob die Frau hinter sich.
»Ich muss dich doch nicht daran erinnern, dass sie mir gehört?«
Er knurrte etwas und seine Kiefer malten. Ja, er musste sich wirklich zurückhalten. Wahrscheinlich litt er extreme Schmerzen, weil er Airmed nicht wehtun konnte. Sie lächelte ihn an.
»Du hast keine Wahl.« Sie sah Daragon an, der kampfbereit hinter ihr stand, aber er würde nicht kämpfen müssen. Cailean durfte nicht angreifen. Was sollte er schon tun? »Bring sie in ihr Turmzimmer.«
Sie griff nach dem Oberarm der Quelle und zerrte sie hinter Cailean hervor. Tränen brannten in diesen eisblauen Augen. Wann hatte Airmed das letzte Mal geweint? Sie konnte sich nur noch daran erinnern, dass Weinen durchaus befreiend wirken konnte. Airmed hatte das unzugänglichste Zimmer in ihrer Burg für ihren Gast vorbereiten lassen.
Die Hand des Kriegers zuckte noch einmal nach der Frau, aber diese ging stolz und ohne zurückzublicken auf Daragon zu.
»Amber«, flüsterte er, dann brach er auf die Knie zusammen, drückte seine Fäuste gegen seine Stirn und verzog das Gesicht vor Schmerzen. In all den langen Stunden der Folter hatte sie diesem Mann keine Reaktion entlocken können, doch jetzt schrie er vor Qual. Was hatte er vorgehabt, dass der Fluch ihn jetzt auf diese Art bestrafte? Sie an sich ziehen und mit ihr fliehen? Würde ein erfahrener Soldat wie er wirklich so unüberlegt handeln wollen? Er wäre nicht einmal bis an die Grenze des Waldes gekommen. Ihre Lakaien konnten ihn vielleicht nicht töten, aber sie konnten ihn lange genug ausschalten. Sie ließ ihn und seinen Bruder nur gehen, weil seine Männer und Danu irgendwann nach ihnen suchen würden. Und das konnte sie nicht gebrauchen.
»Nimm deinen Bruder!«, befahl sie.
»Lass uns neu verhandeln«, fuhr er auf, nachdem er sich aufgerappelt hatte.
»Es gibt nichts zu verhandeln.«
»Doch. Vielleicht gibt es einen Weg, wie du haben kannst, was du möchtest und ich sie trotzdem wieder mitnehmen kann.«
Airmed tat so, als würde sie darüber nachdenken. Dieser Mann bettelte wirklich um das Leben der Frau. »Nein, den gibt es nicht. Sie muss bei mir bleiben, bis ihre Macht erlischt. Und wenn das passiert, stirbt sie. Aber bis dahin, werden Jahre vergehen, die sie in meiner Gesellschaft verbringen wird.«
»Was hast du mit ihr vor?« Flehte er etwa immer noch? Airmed wollte überrascht sein. Vielleicht morgen.
»Ich werde sie ausbluten lassen. Tropfen für Tropfen für Tropfen, bis alle Macht der Quelle aufgebraucht ist.«
Der Krieger stand noch immer ungerührt da, als wäre er mit dem Boden vor ihrer Burg verwachsen. Sie musste wohl wirklich nachhelfen. Sie bat ihren Soldaten, die Frau endgültig zu entfernen. Für ihr Vorhaben, durfte Cailean die Frau nicht mehr sehen, sonst würde es vielleicht nicht klappen. Sie trat auf den breitschultrigen Mann zu und sah ihm direkt in die schwarzen Augen.
»Ic h wünsche, dass du sie vergisst«, sagte sie im festen Tonfall. Dieser Wunsch sollte jede Erinnerung an die Quelle und alles, was damit einherging aus seinem Gedächtnis löschen – auch den Grund seiner Anwesenheit auf dem Gebiet der Seelenlosen. Die dunklen Augen, die gerade noch schmerzhaft auf die Tür gerichtet waren, durch die die Frau verschwunden war, zuckten suchend umher, dann wurden sie leer. Der Krieger sah sich verwirrt um, sah seinen Bruder im Dreck liegen und hob ihn ohne ein weiteres Wort auf seine Arme. Dann wandte er sich von Airmed ab und ging auf den Wald zu.
»Ich möchte Heidekraut in der ganzen Halle, und die Treppe hinauf. Und dort auf dem Leuchter Rosen, die aus den Gärten der McKenzies sind am schönsten. Schickt Drustan, er soll welche besorgen.« Mit raschelnden Seidenröcken verließ Maria die Küche, nachdem sie ihre Befehle geschrien, Kelsi, ihre Zofe, beschimpft und Isla die Speisenfolge diktiert hatte.
Isla verdrehte die Augen. Seit Cailean mit der geheimnisvollen Frau abgereist war, scheuchte Maria jeden durch die Burg, um die Hochzeitsfeierlichkeiten vorzubereiten. Heute Morgen hatte sie einen der Männer auf die Jagd geschickt, er sollte das größte Wildschwein schießen, das er finden konnte. Isla hatte sie Gänse rupfen lassen und danach hatte sie sie in das Dorf zu Beasag geschickt, damit die Druidin ihr einen Trank machte, der ihre Fruchtbarkeit fördern würde. Maria wollte Cailean sobald möglich
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