Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
starb lange bevor wir Sidhe das Reich der Menschen verlassen haben. Seither ist sie verbittert und versucht zu verhindern, dass ich meinen finde.«
»Was passiert, wenn ihr eure Partner nicht findet? «
» Irgendwann zehrt die Einsamkeit uns auf und wir werden zu Seelenlosen.«
Ein schrecklicher und trostloser Kreislauf, fand Amber. Dann erschrak sie, als sie daran dachte, dass sie Caileans Gefährtin war. Wenn sie für immer hier gefangen war, würde dann auch er so werden wie Airmed? Würde er nie wieder lächeln, lieben und immer versuchen , die Leere zu bekämpfen, indem er Erfüllung in anderen Frauen suchte? Ein Strick wand sich um Ambers Brust.
»Und es gibt keine Möglichkeit, wie wir uns einigen können?«, hakte sie noch einmal nach. Obwohl Airmed keine Seele besaß, fand Amber sie doch recht sympathisch, wenn sie die Erinnerung an das, was sie Cailean angetan hatte, verdrängte. Zumindest verstand Amber jetzt, warum sie so handelte. Nur, um ihr Volk, und eigentlich auch das ihrer Schwester, zu retten.
»Nay, wenn ich dich gehen lasse, ist alles verloren. Ich würde ja sagen, es tut mir leid, aber wie du weißt, tut es das nicht.«
Amber stieß frustriert den Atem aus. Eigentlich sollte sie wütend auf diese Frau sein, aber wie konnte sie das noch, nachdem, was sie gerade erfahren hatte? Vielleicht war Airmed nicht unschuldig, aber ihr Schicksal und das ihres Volkes war trostlos und traurig und Amber hatte starkes Mitgefühl für diese Kreaturen.
»Wann fangen wir also an?«
Airmed sah auf und richtete ihre leblosen Augen auf Amber. »Jetzt gleich. Ich will endlich wieder fühlen. Ich will mich davon überzeugen, dass sich Hass wirklich so anfühlt, wie in meiner Erinnerung, dass Leidenschaft, wirklich so ist, wie in meinen Träumen. Ich will so vieles wissen.«
Wenn Amber nicht die Leere in Airmeds Gesicht sehen würde, könnte sie fast glauben, dass es doch so etwas wie Empfindungen in Airmed gab. Aber da war nichts, kein Zucken der Mundwinkel, keine schnelle Atmung, keine Regung im Gesicht. Nur eine steinerne Maske.
»Was soll ich tun?« Amber erhob sich von ihrem Stuhl an der Wand und trat auf Airmed zu. Wenn sie sich kooperativ zeigte, würde sie vielleicht schneller die Möglichkeit zur Flucht bekommen. Und eigentlich wollte sie Airmed auch helfen. Auch wenn sie keine Empfindungen hatte, tat es Amber leid, Airmed so zu sehen.
Airmed legte eisige Finger um Ambers Handgelenk und zog sie näher zu sich heran. »Nichts«, sagte sie tonlos. Als sie zu Amber aufsah, blitzten lange Eckzähne im flackernden Kerzenlicht. Amber erschrak nicht. Sie kannte diesen Anblick und er barg erotische Erinnerungen.
Airmed hob Ambers Handgelenk an ihre kalten, blassen Lippen, dann durchfuhr stechender Schmerz sie. Sie biss fest die Zähne zusammen und hielt den Atem an, wartete ab, während Airmed von ihr trank. Bilder durchfluteten Amber. Bilder von Foltern. Sie sah Cailean, erkannte Ian wieder, sah Danu, die ihre Schwester verhöhnte, sah eine weinende Airmed, eine Lachende, eine wütende. Dann prallte Airmed von ihr zurück, glitt auf den steinernen Boden des Turmzimmers aus und schrie. Sie wälzte sich herum, hielt ihren Kopf, Tränen brachen aus ihr heraus. Amber wollte zu ihr gehen, um ihr zu helfen, zuckte aber zurück, als sie den Hass in Airmeds Gesicht sah.
»Zu viele Gefühle«, schrie sie. »Zu viel Schmerz.« Amber wagte nicht, sie zu berühren, weil alles, was sie jetzt durchlitt, auch auf Amber übergehen würde.
Dann besann sie sich ihrer Situation und ihr fiel wieder ein, was Airmed gesagt hatte, dass Cailean in Gefahr schwebte, wenn er sich nicht an sie Band. Und wenn Cailean der Dunkelelf war, dann musste Amber eine Lichtelfe sein. Konnte das sein? Immerhin kannte sie ihren Vater nicht.
Über die Seelenlosen, die auf Ambers Hilfe angewiesen waren, konnte sie später nachdenken, und so wie Airmed litt, kamen Amber Zweifel, dass sie die Seelenlosen wirklich heilen konnte. Es sah eher so aus, als würde Airmed gleich sterben. Und wenn eine der Wachen sie so schreien hörte, dann könnte er auf den Gedanken kommen, dass Amber ihre Herrin vergiftet oder gar getötet haben könnte. Sie musste hier weg. Schnell.
Amber riss die Tür auf und hoffte, dass niemand das Zimmer bewachte, aber außer der flackernden Fackeln war der Turm unbewacht. Von weiter unten drangen Schreie die Stufen hinauf, Metall klirrte. Jemand griff die Burg an. Cailean? War er zurückgekehrt?
Mit aller Kraft, die er
Weitere Kostenlose Bücher