Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)

Bewunderung. Wenn es Perfektion wirklich gab, dann war es Airmed.
    Amber nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Sie würde möglichst alle Regeln befolgen und darauf hoffen, dass man sie recht bald in die Gärten ließ, vielleicht fände sie dann eine Möglichkeit zur Flucht – schon wieder. Es schien fast, als bestünde ihr Leben nur noch aus Fluch tversuchen. »Und wie soll ich Euch dienen? Was soll ich für Euch tun?«, fragte Amber mit belegter Stimme.
    »Du wirst tun wozu du geschaffen wurdest, Heilen. Meine Leute und ich fristen ein Dasein in absoluter Hoffnungslosigkeit. Keine Gefühle zu haben, bedeutet vollkomm en leer zu sein. Nichts kann dich erschrecken, beeindrucken, dein Leben bereichern.«
    Wäre Amber nicht ihre Gefangene, könnte sie fast Mitleid mit dieser Frau haben. »Aber ich würde Euch auch freiwillig heilen. Ich könnte herkommen, wann immer Ihr wollt, und dann würde ich Euch heilen.«
    Airmed lachte bitter. »Wenn meine Schwester mitbekommt, dass du uns heilst, wird sie die Quelle woanders verstecken und die Sucherei geht wieder los. Für sie war es ein Geschenk, dass ich zu dem geworden bin, was ich jetzt bin. Sie ist eine Dunkelelfe, ich eine Lichtelfe, und wir sind Zwillinge. Während unsere Untertanen, die Dunkelelfen und Lichtelfen, ihre jeweiligen Gefährten unter dem anderen Volk finden, sind wir beide dazu verdammt uns bis in alle Zeiten zu hassen und zu bekämpfen. So wie Licht und Dunkel sich seit jeher bekämpft haben. Als sie mich in der Menschenwelt getötet hat und ich hier wiedergeboren wurde als seelenlose Kreatur, hat sie gesiegt. Sie hat mich zu diesem Leben verdammt. Alles, was ich will, ist wieder fühlen. Aber sie würde es niemals zulassen.«
    »Aber was ist damit, dass Ihr die Macht über Anwynn bekommen wollt?«
    »Nay, was Anwynn braucht, um zu überleben, ist ein Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel. Dieses Gleichgewicht ist ins Wanken geraten, seit sie mich in diesem Körper eingesperrt hat, der meine Kräfte blockiert. Die Lichtelfen finden nicht länger ihre Gefährten, sondern sie werden zu diesen Seelenlosen Kreaturen.«
    Amber schluckte. Konnte es sein, dass nicht Airmed die Böse in dem Spiel war, in das sie unfreiwillig geraten war? »Aber Cailean sagte, die Seelenlosen wären Menschen, die in der Menschenwelt gestorben sind und deren Seelen hier zu Körpern geworden sind.«
    »Das ist richtig, zum Teil. Sie sind Lichtelfen und sie sterben in der Menschenwelt, weil Danu uns den Zutritt zu den Portalen verweigert und sie so ihre Gefährten nicht finden können. Die Dunkelelfen, die in der Menschenwelt leben, können sich auch von menschlichem Blut ernähren und so unsterblich bleiben. Aber die Lichtelfen sind auf die heilenden Kräuter angewiesen solange, bis sie ihre Gefährten gefunden haben. Verbundene Licht- und Dunkelelfen werden zu einem Ganzen.«
    »Also soll ich die gestorbenen Lichtelfen, die hier als Seelenlose in Anwynn leben, heilen, damit sie sich hier auf die Suche nac h ihren Gefährten machen können«, schlussfolgerte Amber. Soweit verstand Amber alles. Airmed wurde eindeutig missverstanden. Eine tragische Figur. »Was hat Danu davon, die Lichtelfen sterben zu lassen, dadurch schadet sie doch auch ihren Dunkelelfen, wenn diese ihre Gefährten nicht finden können?«
    »Die Dunkelelfen können jederzeit durch das Portal reisen, wenn Danu ihnen die Genehmigung erteilt. Einander nicht finden, können nur die Paare nicht, wo die Lichtelfen in der Menschenwelt gefangen sind, der Dunkelelfengefährte aber in Anwynn lebt und keine Übertrittsgenehmigung in die Menschenwelt bekommt. Da wir eigentlich unsterblich sind, kann es vorkommen, dass ein Dunkel- oder Lichtelf schon viele hundert Jahre lebt, bevor sein Partner geboren wird. Das heißt, es kann sein, dass einer von ihnen sehr lange warten muss und er gar nicht bemerkt, dass sein Partner längst schon geboren wurde, aber in der Menschenwelt um sein Überleben kämpft oder längst schon ein Seelenloser ist. Als Danu damals die Tore schloss, wurden viele Lichtelfen in der Menschenwelt eingeschlossen. Sie starben , ohne die heilenden Kräuter und ohne eine Möglichkeit ihre Gefährten zu finden, die ihre Leben hätten retten können. Und ihre Dunkelelfenpartner werden vielleicht nie erfahren, dass der ihnen bestimmte Gefährte schon lange tot ist.« Airmed ließ sich auf das Bett nieder. »Mein größter Wunsch war es immer, meinen Gefährten zu finden und Danu wusste das. Ihr Gefährte