Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
sanfter Hauch Erregung in ihrem Duft? Sie löste ihre Hand von der Duschstange. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als ihre Hand sich seinem Körper näherte. Was hatte sie vor? Wenn sie ihn jetzt berührte, dann konnte er vielleicht nicht mehr an sich halten. Schon jetzt brüllte jede Zelle in ihm, sie zu nehmen. Sein Schwanz pulsierte in Vorfreude. Er hielt die Luft an. Dann erkannte er ihr Ziel, die breite, unebene Narbe auf seiner Brust, die unter dem weiten, aufgeklappten Kragen seines Hemdes hervorlugte, Beweis seiner Schande, seiner Schwäche.
Wie im Zeitlupentempo sah er ihre Hand auf seinen Körper zukommen. Und mit jedem Zentimeter, den sie sich näherte , schrie der Chor seiner Dämonen aus Selbsthass, Grauen und Panik in seinem Inneren lauter, wollte aus ihm herausbrechen und sich der drohenden Gefahr entledigen, die mit den Erinnerungen an die schlimmsten Stunden seines Lebens einhergingen. Sie durfte diese unreine Stelle seines Körpers nicht berühren, weil er befürchtete, dass der Schmutz auf sie übergehen würde.
Wieder verhöhnte ihn sein Geist, ließ ihn zum wiederholten Male die Schrecken erleben, die aus ihm, einen einst stolzen Krieger, Chief der MacLeans, ein verstörtes Häufchen Scheiße gemacht hatten. Einen Mann, der in Panik erstarrte, wenn er nur an seine Kriegsgefangenschaft im Lager der Engländer dachte. Wochen, die aus ihm den Mann gemacht hatten, der Jahrhunderte hinter jedem Rockzipfel hergejagt war, nur um sich selbst zu beweisen, dass das eigene Geschlecht ihn nicht in Erregung versetzen konnte. Wochen in den Fängen des perversen Lord of Lancaster an dem er nach der Befreiung durch seine Brüder blutige Rache genommen hatte.
Den Gestank nach Schimmel, Kot, Blut und Urin in dem feuchten Keller, nahm er längst nicht mehr wahr. Genauso wenig, wie er wahrnahm wie Tage kamen und gingen, wie lange er schon an das hölzerne Andreaskreuz gebunden war. Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft man ihm Mahlzeiten brachte, wie oft er gewaschen wurde oder wie oft man ihn folterte. Nichts davon schien eine Regelmäßigkeit zu besitzen. Es passierte oder passierte nicht. Die meiste Zeit hing er nur hier, wartete darauf, dass seine Wunden heilten oder es nicht taten, starrte an die Decke und versuchte, die Schreie der anderen Gefangenen zu ignorieren.
Die zahlreichen Hieb- Stich- und Schnittwunden, die man ihm zugefügt hatte, spürte er längst nicht mehr. Was er nicht abschalten konnte, war die Schmach, die diese Folterer über ihn brachten, wenn sie ihre perversen Spiele mit ihm spielten. Von Scham erfüllt, wünschte er sich, die Sassenach würden ihn endlich umbringen. Und dann hoffte er wieder, er würde nicht sterben, denn das würde ihn um seine Rache bringen.
Schritte näherten sich. Sein Schicksal war schon schwer zu ertragen, wenn Lancaster, Kommandant über das Regiment, das nahe Inverness auf neue Marschbefehle wartete, sich allein mit ihm beschäftigte, aber da kamen mehrere Personen.
Cailean war gekommen, sich in Lancasters Zelt zu schleichen, und nach Kriegsplänen Ausschau zu halten. Dann hatte er den Fehler gemacht, eine Frau befreien zu wollen, die an einen der Stützpfähle gebunden war und aus zahlreichen Wunden blutete. Die Frau hatte geschrien, als er sich an ihren Fesseln zu schaffen gemacht hatte. Die Wachen hatten Cailean gefunden. Augenblicke später hatte er sich an diesem Kreuz wiedergefunden; nackt, mit der Brust an das Holz gelehnt, ein höhnisches Lachen in seinem Rücken. Seither hatte Lord Lancaster viele Male seinen Spaß mit ihm gehabt.
Das große Eisenschloss , das die Gittertür des Gefängniswagens verschloss, wurde geöffnet, der Riegel aufgezogen, dann wurde die schwere Holztür zu seiner Zelle aufgestoßen. Lancaster trat herein, gekleidet in den rotblauen Rock der Engländer. An seiner Seite hielt er die neunschwänzige Lederpeitsche mit der Cailean schon einige Male hatte Bekanntschaft machen dürfen. Hinter ihm traten mehrere Sassenachs ein, dem Anschein nach wichtige Männer. Angewidert wandte sich Cailean ab, den Blick stur auf die Holzdielen gerichtet. In den letzten Tagen hatte er gelernt, sein Gesicht regungslos zu lassen. Er wollte nicht, dass seine Peiniger seinen Schmerz sahen und sich daran ergötzen konnten. Meist machte sie das noch wütender und ihre perversen Spiele nahmen dann noch unfassbarere Gestalt an. Aber Cailean akzeptierte lieber das, als sie sehen zu lassen, dass er litt.
Lancaster trat an das Kreuz. Das Holz
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