Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
einen kleinen Laird auf unserer Burg lachen zu hören. Aber Ihr tut recht, noch etwas zu warten.«
15. Kapitel
Der Junge – Drustan – war fast schon ein Mann. Sein Bart hatte sich noch nicht durchgesetzt, aber er hatte einen drahtigen Körperbau mit gut definierten Muskeln. Er diente Duncan als Knappe, der Drustan dafür wiederum in die Lehre nahm und ihm den Umgang mit allerlei Waffen beibrachte. Der Junge hatte Amber angeboten, zu Pferd in das Dorf zu reiten, dass etwa eine Stunde Fußmarsch entfernt war. Amber hatte dankend abgelehnt, da sie nicht mit einem Pferd umgehen konnte, außerdem wollte sie die Chance nutzen und sich die Umgebung etwas ansehen und Drustan vielleicht das ein oder andere Geheimnis über Cailean entlocken.
»Der Laird ist ein gerechter Herr. Ihm sind die alten Traditionen wichtig. Bald wird es wieder ein Highlandgame geben. Darauf freue ich mich besonders. Ich hoffe, dass ich gut abschneiden werde. Ich trainiere schon den ganzen Sommer dafür.« Drustan standen der Stolz und die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Amber hätte dieses Fest gerne miterlebt, aber so wie es aussah, würde sie dann wohl anderweitig beschäftigt sein, wenn Beasag ihr nicht helfen konnte oder wollte.
Ein hasenähnliches Tier saß ganz still einige Schritte entfernt auf einem kleinen Felsen und beobachtete die beiden Menschen, die es sich wagten durch sein Revier zu laufen. Das Tier war ungefähr so groß wie ein Pudel, hatte riesige breite Löffelohren und den Körper eines Erdmännchens. Sein Fell glich dem eines Wildhasen. Es saß aufrecht, die Vorderpfoten angewinkelt an die Brust gedrückt und war starr wie ein in Stein gemeißeltes Bildnis.
»Was ist das für ein Tier?«, fragte Amber ehrfürchtig flüsternd und beobachtete das niedliche Wesen. Sie lief ganz vorsichtig weiter, um es nicht zu erschrecken.
»Ein Devag«, sagte Drustan, löste seine Armbrust, die über seiner Schulter auf seinem Rücken hing, legte an und schoss ohne zu zögern. Das kleine Tier hatte kaum die Chance zu blinzeln, da wurde es schon von Drustans Pfeil niedergestreckt. Drustan rannte strahlend auf sein Opfer zu und band es an seinem Gürtel fest. »Isla wird mir dafür etwas ganz leckeres zur Belohnung geben. Vielleicht eine Kleinigkeiten von den leckeren Sachen, die der Chief immer aus der Menschenwelt mitbringt.«
Amber tat das kleine Tier in der Seele weh. Sie musste sich daran erinnern, dass die Menschen damals ihr Essen noch selbst erlegt hatten und nicht einfach in den Supermarkt gegangen waren, um irgendein gesichtsloses Stück Fleisch zu kaufen.
Das Dorf bestand aus verschiedenen Häusern aus scheinbar verschiedenen Epochen, Blackhouses, Holzhäuser, Herrenhäuser. Alle Häuser in sehr gepflegtem Zustand. Auf den Wiesen um das Dorf herum weideten Schafe und Hochlandrinder. Am Horizont konnte Amber gerade noch eine Steinmauer ausmachen, die das Dorf einschloss und die wahrscheinlich bis hinauf zu Aillen Castle reichte. Alles war ruhig und faszinierend idyllisch. Frauen hängten Wäsche auf Leinen, arbeiteten in Kräutergärten oder unterhielten sich miteinander. Kinder spielten auf den ausgetretenen Straßen und lachten. Amber sah auch ein paar wenige Männer geschäftig durch das Dorf laufen. Genau so hatte sie sich das Dorfleben vor einigen hundert Jahren immer vorgestellt.
Ein junges Mädchen schöpfte mit einem Holzeimer Wasser aus einem Brunnen. Als Drustan mit Amber an ihr vorbeilief, lächelte sie und sah dann verlegen zur Seite. Auch in Drustans Gesicht stieg eine leichte Röte. Amber grinste freudig vor sich hin. Die zwei schienen sich zu mögen.
»Bist du schon mit ihr ausgegangen«, hakte Amber neugierig nach, als sie außer Hörweite waren.
»Ausgegangen?«
»Hast du sie schon eingeladen? Auf ein Fest begleitet?«
Drustan räusperte sich an gestrengt. »Nein, noch nicht MyLady.«
»Das solltest du tun. Lade sie zu den Highlandgames ein. Ist es nicht so, dass du den Beistand einer Dame brauchst für die Wettkämpfe, damit sie dir Glück bringt?«
»Aye.« Drustan lief unsicher neben Amber her. In seinem Gesicht arbeitete es. Mit Sicherheit lag ihm noch etwas auf dem Herzen, aber er wagte nicht, sie zu fragen.
»Du kannst mir alles sagen, ich verrate es niemanden«, sagte Amber kichernd und stupste Drustan aufmunternd in die Seite.
»Ich habe noch nie ein Mädchen eingeladen. Was soll ich ihr denn sagen? Wenn ich einem gegenüberstehe, verschlägt es mir immer die Sprache.«
»Aber
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