Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
Beasag ihr die Hilfe nur verweigerte oder ob sie wirklich nicht helfen konnte.
»Was muss er tun?«, fragte Amber bedrückt. Ihre Hoffnungen begannen sich aufzulösen.
»Das kann ich nicht sagen. Bei jedem Menschen löst sich ein Fluch auf eine andere Art auf. Es kommt auf die Person an.« Be asag kniff die Augen zusammen. »Aber er scheint auf dem richtigen Weg.«
»Was meint ihr damit?«
»Er hat Euch gefunden.«
Amber verstand nicht, worauf die Frau hinaus wollte. Sie runzelte die Stirn und legte die Hände flach auf die Tischplatte, um nicht in ihrem Zorn die Fingernägel so tief in ihre Handinnenflächen zu treiben, dass sie sich verletzte. »Und er wird mich an diese Hexe übergeben müssen. Wie soll das seinen Fluch lösen?«
»Das wird es nicht. Aber mit etwas Glück werdet Ihr es. Ihr seid der Schlüssel zu allem.«
»Wie?«, fuhr Amber ungeduldig auf. Ihr war klar, aufbrausend zu werden, half ihr bei Beasag nicht weiter, aber diese Frau war so undeutlich, dass es Amber schwer fiel, ruhig zu bleiben. Diese Druidin meinte, sie hätte keine Zeit. Was bitte sollte Amber dazu sagen? Ihr blieb nur noch der heutige Tag , um dieses Problem zu lösen.
»Das kann ich nicht sagen.«
»Könnt Ihr nicht oder wollt Ihr nicht?«
»Ich kann nicht«, antwortete Beasag und sah Amber genervt an. »Gibt es noch etwas , das ich für Euch tun kann, MyLady?«, sagte sie aufmüpfig.
»Nicht, wenn es nicht den Fluch betrifft.«
»Hmm«, machte Beasag verschnupft und ließ ihren Bund Haare wieder fallen. Dann musterte sie Amber abermals unter gesenkten Lidern. »Vielleicht noch dies: Nehmt Euch vor Maria in acht. Am Ende könnte sie alles verderben, wenn Ihr nicht rechtzeitig Euren Weg erkennt.« Sie erhob sich ohne ein weiteres Wort, strich ihr Baumwollkleid glatt und richtete das schwarze Mieder unter ihrer Brust. »Mehr kann ich nicht für Euch tun, außer Ihr benötigt etwas zur Verhütung.«
Amber knurrte unwirsch. »Nein, danke.« Sie verabschiedete sich enttäuscht und zornig. Es schien so, als wären alle jungen Frauen in Anwynn ihr nicht besonders wohlgesonnen. Und sie konnte es ihnen nicht einmal verübeln, da sie alle abgelegte Damen von Cailean waren. Sie beschloss, sich nicht weiter auf Cailean einzulassen. Sie wollte nicht auch eine dieser Damen werden. Morgen würde er sowieso mit ihr abreisen und dann wäre die Sache zwischen Ihnen ohnehin erledigt.
»Habt Ihr erfahren, was Ihr wissen wolltet«, hakte Drustan nach.
»Nein, leider nicht.« Amber wandte sich noch einmal zu dem Hause um und warf ihm einen bösen Blick zu. »Beasag war nicht sehr redselig.«
»Das dachte ich mir fast. Sie ist nie sehr deutlich und spricht gerne in Rätseln. Manchmal glaube ich, sie kennt die Antworten selbst nicht. Aber meine Mutter meint, das liegt daran, dass ihre Voraussagen, die sie erhält, nicht besonders klar sind.«
»Sie hat Visionen?«
»So heißt es.«
Den Rückweg traten die beiden an, indem sie gemeinsam zu ergründen suchten, was Beasag gesagt hatte. Leider fanden sie nicht heraus, was all das wirre Zeug zu bedeuten hatte. Amber packte alles zusammen mit der Erfahrung, die sie mit Beasag gemacht hatte, in eine Schachtel in ihrem Kopf und beschloss, sich nach anderen Möglichkeiten umzusehen. Wenn sie nichts fand, blieb ihr nur, auf das zu vertrauen, was Cailean plante. Und da sie nicht wusste, was das beinhaltete, wollte sie sich ungern nur darauf verlassen.
»Herrin, der Krieger hat sie nach Anwynn gebracht. Sollen wir sie zu Euch bringen?«
Airmed wandte sich ihrem Untertan zu, der sie mit leerem Blick ansah und auf ihre Befehle wartete. Bald würde diese Leere weichen und durch menschliche Züge ersetzt werden. Die Sidhe nannten Airmed und ihr Volk die Seelenlosen und damit hatten sie auch recht. Sie waren Seelenlose, nur hatten die Sidhe keine Ahnung, was es bedeutete , so zu sein. Man war leblos, von Finsternis umgeben, keine Freude, keine Liebe, keine Schmerzen nur unendliche Leere. Jahrhunderte voller Nichts. Sie konnten die Langeweile, die dieses seelische Nichts verursacht nicht einmal empfinden. Und Airmed sehnte sich danach, wieder einmal zu empfinden.
Sie war nicht einmal dazu in der Lage , Mitleid mit ihren Untertanen zu empfinden, die genau die gleiche Leere mit ihr teilten. Nur das gemeinsame Schicksal band sie aneinander. Bald würde sie dieser Schwärze ein Ende setzen. Aber sie musste geduldig sein. Sie durfte nichts übereilen.
Sie strich mit ihren langen Fingernägeln über den
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