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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Gibson
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Boise?«
    »Meinen Vater habe ich gar nicht gekannt.« Sie schloss den Kühlschrank wieder und stellte das Glas auf die Theke. »Ich wurde von meiner Tante großgezogen, aber die ist vor ein paar Monaten verstorben.«
    »Und wo ist Ihre Mutter?«
    Da, wo seine auch war. Etwa acht Kilometer von hier entfernt auf dem Friedhof. »Sie ist gestorben, als ich noch klein war.« Maddie bückte sich und zog die Whiskeyflasche aus ihrem Alkoholschränkchen.
    »Tut mir leid.«
    »Ich erinnere mich kaum an sie.« Sie rechnete fest damit, er würde irgendwas darüber verlauten lassen, dass er seine Eltern schon als kleiner Junge verloren hatte. Als er schwieg, richtete sie sich wieder auf und reichte ihm den Crown Royal. »Tut mir leid. Der ist nicht so gut wie Bushmills 21.«
    Er nahm ihr die Flasche ab und drehte den Verschluss auf. »Aber die Gesellschaft ist besser.« Er goss drei Fingerbreit Whiskey über die Eiswürfel.

    »Sie kennen mich doch gar nicht.«
    Er stellte die Flasche auf der Theke ab und hob das Glas an die Lippen. »Das ist eine der Eigenschaften, die ich an Ihnen mag.« Er trank einen Schluck und fügte hinzu: »Ich hab in der zweiten Klasse nicht neben Ihnen gesessen. Ihre Schwester ist nicht mit meiner Schwester befreundet, und Ihre Mama war nicht die beste Freundin von meiner.«
    Nein, aber sie war ziemlich eng mit deinem Daddy befreundet. »Tanya ist auch nicht hier aufgewachsen.«
    »Stimmt, aber die ist mir zu verklemmt. Sie kann sich nicht entspannen und einfach mal Spaß haben.« Er ließ das Glas sinken und warf einen Blick ins Wohnzimmer. »Das ist eins der älteren Häuser am See.«
    »Der Grundstücksmakler hat gesagt, es wurde in den Vierzigerjahren erbaut.«
    Er beugte sich ein Stückchen vor und schaute durch den Flur zum Bad und zu den Schlafzimmern. »Es sieht anders aus als das letzte Mal, als ich hier war.«
    »Mir wurde gesagt, dass die Küche und die Bäder letztes Jahr umgestaltet wurden.« Maddie trank einen Schluck. »Wann waren Sie denn das letzte Mal hier?«
    »Ach, keine Ahnung.« Er richtete sich wieder auf und sah ihr ins Gesicht. »Ich war damals ungefähr fünfzehn. Also etwa vor zwanzig Jahren.«
    »Hat ein Freund von Ihnen hier gewohnt?«
    »Das könnte man so sagen. Obwohl ich nicht weiß, ob ich Brandy Green als Freund bezeichnen würde.« Ein Lächeln umspielte seinen rechten Mundwinkel, als er hinzufügte: »Ihre Eltern waren beim Pendleton Rodeo in Oregon.«
    »Und Sie haben Ihr eigenes Rodeo veranstaltet?«

    Das leise Lächeln verwandelte sich in ein freches Grinsen. »Könnte man so sagen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Welches Zimmer hat Brandy gehört?« Wahrscheinlich hatte er seine Initialen in den Deckenbalken geritzt.
    »Kann ich nicht sagen.« Er klimperte mit den Eiswürfeln in seinem Glas und hob es an die Lippen. »Wir waren die meiste Zeit im Elternschlafzimmer. Das Bett dort war größer.«
    »Oh Gott! Sie hatten Sex in meinem Schlafzimmer!« Entsetzt legte sie die Hand auf die Brust. »Dabei hatte ich selbst dort noch keinen.« Kaum war ihr das rausgerutscht, wäre sie schon am liebsten im Erdboden versunken. Sie brachte sich selten in peinliche Situationen, aber sie hasste es, wenn es doch mal passierte. Besonders, als er den Kopf in den Nacken legte und lauthals lachte. »Das ist nicht lustig.«
    »Und ob.« Nach weiteren Heiterkeitsausbrüchen sagte er: »Schätzchen, das könnten wir sofort ändern.«
    Wenn ihr das Angebot auch nur im Geringsten bedrohlich oder schmierig vorgekommen wäre, hätte sie ihn sofort vor die Tür gesetzt. Stattdessen war es schlicht und direkt und brachte sie zum Lächeln, auch wenn sie nicht die Absicht hatte, es anzunehmen. »Nein, danke.«
    »Ganz sicher?« Er trank noch einen Schluck und stellte sein Glas auf der Theke ab.
    »Ganz sicher.«
    »Ich bin viel besser als beim letzten Mal, als ich hier war.« Das Lächeln, das er ihr schenkte, bestand aus einer unwiderstehlichen Mischung aus Charme, Selbstvertrauen und Versuchung. »Seitdem hatte ich viel Übung.«

    Sie hatte in letzter Zeit überhaupt keine Übung. Was ihr das Spannen ihrer Brüste und das warme Ziehen in ihrem Bauch deutlich machten. Doch Mick war der letzte Mann auf der Welt, für den sie ihre sexuelle Abstinenz beenden sollte. Vom Verstand her wusste sie das, doch ihr Körper war da anderer Meinung.
    Er griff nach ihrer Hand und strich mit dem Daumen über ihre Fingerknöchel. Sie waren sich nun so nahegekommen, dass er auf das förmliche Sie verzichtete.

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